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MODATSSCHRIFT-DES-KKÖSTE
HUSEUHS-FGiR-KIIDSFZIDDJDDUS
HERAUSGEGEBED-URDREDlGlRT-VCkk
AVODSCAIA.
VERLAG VON ARTARIR Co. IIT VIER. IV. JAHRG. 1901. HEFT 9.
DANTE GABRIEL ROSSETTI S0 VON H. MU-
THESIUS-LONDON St!
CHÄTZT man die Bedeutung eines Künstlers dar-
nach ein, welchen Einfluss er auf das Empfinden
seiner Zeit und seiner unmittelbaren Nachwelt
ausübte, ob es ihm gelang, die Welt mit sich zu
ziehen in die Geleise seines subjectiven Kunst-
empfindens, so muss Rossetti einer der grössten
Künstler unseres Zeitalters genannt werden.
Zwar, ob die Einreihung der späteren Kunst-
geschichte ihn auf einem so hohen Platze belassen
wird, können wir heute nicht beurtheilen. Aber
wir sehen jetzt die grosse Einflussphäre dieses Geistes offen vor uns, eine
Sphäre, die weit über Englands Grenzen hinausreicht und deren Geist auch
heutigen Tages noch mächtig genug wirkt. Denn Rossetti ist der Vater jener
Gefühlskunst, die im Verlauf des XIX. Jahrhunderts auftauchte und gerade da
einsetzte, wo die materialistische Zeitrichtung auf ihrem Höhepunkte angelangt
war. Die Gefühlswerte, die er schuf, haben seit jener Zeit in allen Künsten,
ganz besonders aber in der Malerei und Dichtkunst den beiden Künsten,
in denen er persönlich wirkte unter den verschiedensten Namen eine
ungemein wichtige Rolle gespielt wir haben sie als Neuidealismus, Symbolis-
mus, Mysticismus, Ästheticismus an uns vorüberziehen sehen, und sie
enden in der Caricatur als Decadence. Aber fast wichtiger noch, als
dieser in den Grosskünsten sich äussernde Einfluss, ist ein Abzweig, der von
der allgemeinen, auf Rossetti zurückgehenden künstlerischen Neugestaltung
ausging und sich als Wiedergeburt im Kunstgewerbe bemerkbar machte.
Hier hat der neue Geist eine Bedeutung erlangt, deren Tragweite heute
noch gar nicht abzusehen ist. Das moderne Kunstgewerbe, das in den
Sechziger-jahren in England geboren wurde, ist in seinem Ursprünge von
dem Präraffaelitismus gar nicht zu trennen, es muss als eine directe Folge-
erscheinung desselben bezeichnet werden.
Dass die Gefühlswelle, die durch Rossetti in das moderne Kunst-
empfinden geschickt wurde, gerade von England aus ihren Ursprung nehmen
sollte, ist vielleicht nicht minder bezeichnend, als der Umstand, dass ihr Er-
zeuger kein Engländer, sondern ein Dreiviertel-Italiener war. Rossettis Vater
war ein italienischer Flüchtling, der 1824 aus politischen Gründen Neapel
verliess und in London die Tochter eines italienischen Vaters und einer
englischen Mutter heiratete. Aus einer specifisch litterarischen Familie
hervorgegangen der Vater war Dante-Forscher und auch Rossettis drei
Geschwister erlangten hervorragende Namen als Schriftsteller und ganz in
der Luft der alten stolzen Romantik der frühitalienischen Kunst aufgewachsen,
musste der junge Rossetti umsomehr in der Welt des englischen Geschäfts-
374
Dante Gabriel Rossetti, Selbstporträt
aus dem Jahre 1861
realismus fast von Anbeginn ver-
waist dastehen, als er ein aufs
lebhafteste empfindender Knabe
war und mit einer glühenden
Künstlerseele in diese Umwelt
gesetzt wurde. Zum Glück stellte
sich heraus, dass er mächtiger
war als diese Umwelt, er unter-
lag ihr nicht, sondern er beugte
sie unter sich, er drückte ihr so-
gar den Stempel seiner künstle-
rischen Geistesrichtung auf. In
dieser Beziehung reicht sein Ein-
fluss unendlich viel weiter als der
anderer ausländischer Zuträger
von Kunst in das englische Insel-
reich, die dort Einzelerscheinun-
gen blieben, seien es I-Iolbein,
van Dyck, Händel oder die
Neueren Herkomer und Taderna.
Nur der Begründer der neu-
gothischen Architekturschule in England, A. W. Pugin, ebenfalls der Sohn
eines nach England geflüchteten Ausländers, diesmal eines französischen
Protestanten, kann in dieser Hinsicht zum Vergleich mit Rossetti heran-
gezogen werden, denn er wirkte durchaus bahnbrechend in der neueren
englischen Architektur, auf seinen Schultern ruht im Grunde deren Entwick-
lung im XIX. Jahrhundert.
III
III
DieRossetti-Litteratur istbei dembesonderen Interesse, das diese Künstler-
persönlichkeit bietet, seit dem Tode des Künstlers ziemlich angewachsen.
Die umfangreichste Lebensbeschreibung Rossettis hat sein Bruder William
Michael veröffentlicht; wichtige Einblicke in sein Leben sind ferner durch
die Veröffentlichungen der Briefe Ruskins sowie deren Rossettis an seinen
Freund und Gönner William Allingham gegeben, und schliesslich kommen
noch in Betracht des Freundes und Geistesverwandten Rossettis, Bell Scotts,
Selbstbiographie, F. G. Stephens kleine Rossetti-Biographie in der Portfolio-
Serie und I-Iolman Hunts Aufsätze in der Contemporary Review von 1886.
Die Verfasser der beiden letzten Berichte sind insofern die zuständigsten
Beurtheiler des Gegenstandes, als sie beide Mitglieder jenes Bundes waren,
den Rossetti in frühen Jünglingsjahren als Markstein der neuen Geistesrichtung
gründete, der Präraffaelitischen Bruderschaf In der deutschen Litteratur
sind die Arbeiten von Cornelius Gurlitt über die Präraffaelitenschule in
Westermanns Monatsheften und Richard Muthers in seiner Geschichte der
Malerei im XIX. jahr-
hundert besonders her-
vorzuheben.
Zu diesen Veröffent-
lichungen ist nun in
neuester Zeit ein statt-
licher Band von H. C.
Marillier getreten, der
im Gegensatz zu allen
bisher erschienenen
Werken das Hauptge-
wichtaufdieVorführung
eines umfassenden Ab-
bildungsmateriales legt,
aber auch in seinem
höchst anregend ge-
schriebenen Text über
viele bisher zweifelhaft
gebliebene Punkte im
Leben des Künstlers
neues Licht verbreitet
und namentlich einen
bisher unerreicht ge-
nauen Bericht über das
gesammte malerische
und zeichnerische Le-
benswerk des Künstlers
gibtfk Das Verdienst des
Buches liegt vielleicht
gerade in derAufklärung
aller jener Entstehungs-
geschichten und aller je-
ner intimeren Zusam-
menhänge, die bei den
grösseren und kleine-
ren, jetzt weit berühm-
ten Gemälden Rossettis
mitspielten, und über
die die bisherigen Bio-
Dante Gabriel Rossetti, Die Verkündigung Ecce Ancilla Domini,
gemalt 1850
graphen ungenügend unterrichtet waren. Insofern bildet das Buch ein Monu-
ment von erster kunstgeschichtlicher Bedeutung. Für das weitere Publicum,
Dante Gabriel Rossetti, an lllustrated Memorial of his Art and Life, by H. C. Marillier. London. George
Bell and Suns, x8g9. 270 Seiten Text in Grossquart, mit über zoo Abbildungen, darunter 3c Heliogravüren.
Preis x05 Sh.
Dante Gabriel Rosseni, Beatrice auf dem Hochzeitsfest Aquarellv. gemalt
namentlich für den deutschen Leser, wird das Interesse sich zunächst auf
die vorzüglichen Abbildungen zusammenziehen, die das Buch zieren. Sie
gewähren dem Kunstfreunde zum erstenmale einen tieferen Einblick in die
Eigenart des Künstlers, als er aus den bisherigen zerstreuten Abbildungen
oder seiner Kenntnis der wenigen in den Galerien vorhandenen Bilder
erlangen konnte. Denn hier wird fast das ganze Lebenswerk Rossettis vor-
geführt, und zwar in sehr guter Wiedergabe, die sich in den Heliogravüren
zu vollendeten Leistungen des Kunstdruckes steigert. Es ist dem Verfasser
zudem gelungen, Rossetti-Sammlern, die bisher jeden Antrag auf Veröffent-
lichung der in ihrem Besitze befindlichen Bilder abwiesen, die Erlaubnis der
Vervielfältigung abzuringen, wie dem Liverpooler Sammler George Rae und
dem Londoner Kunstfreunde Beresford Heaton.
So sind hier zum erstenmale die Mittel an die Hand gegeben, dem eigen-
artigen Künstler einen Gesarnmteindruck seines Schaffens abzugewinnen.
Es berührt aufs eigenthümlichste, wie sich seine Sonderart von Anbeginn
Dame Gabriel Rosseni, Die Begrüssung Beazricens im Paradies. gemalt x85g
JII
in der scharf ausgesprochenen Richtung äusserte, die er schuf und der Welt
suggerirte. Ein Romantiker reinster Prägung, beherrschte ihn dabei eine
Sehnsucht nach Schönheit, Harmonie und Farbe, die man vorzugsweise
auf Rechnung seiner südlichen Natur zu setzen haben wird, und sein liebe-
durstendes, stark menschlich empfindendes Herz führte ihn unaufhörlich
wieder auf sein Lieblingsgebiet, die Darstellung weiblicher Schönheit. Er war
kein Maler im Sinne Menzels, des unerbittlichen Erkenners der Form, auch
nicht im Sinne Raffaels, des grossen Compositionsgenies. Er behielt in beiden
Beziehungen sein Leben lang etwas stark Dilettantisches. Er gehört überhaupt
keineswegs in diese Reihe der eigentlichen Maler. Um ihn zu verstehen, darf
man nicht aus dem Auge verlieren, dass er eine vorwiegend poetische Natur
war, die von frühester Jugend auf ganz im Banne dichterischer Vorstellungen
gelebt hatte, dass er als Knabe schon formvollendete Gedichte machte und
im frühesten Jünglingsalter, zwischen seinem siebzehnten und zwanzigsten
Jahre, jene Reihe herrlicher Übersetzungen altitalienischer Poesie schuf, die
er zwölf Jahre später unter dem Titel Early Italian Poets" in der zweiten
Auflage umgewandelt in Dante and his Circle" herausgab. Als Dichter zählt
sein Name zu den besten unter den englischen Lyrikem des XIX. Jahrhunderts.
Seine dichterische Veranlagung überwog nun derart in seinem inneren
Menschen, dass er auch dichtete, wenn er malte. Man kann sagen, dass alle
seine Gemälde nicht eigentlich gemalt, sondern gedichtet sind. Es kam ihm
gar nicht auf die Form an, es lag ihm höchst fern, diese richtig zu erkennen
und darzustellen, sondern er dichtete jede Form um in die Gestalt, die sein
poetischer Geist wollte, wobei es denn gar nicht selten war, dass seine Bilder
vom technisch-malerischen Standpunkte aus schlecht, ja verzeichnet wurden.
Ganz besonders ist dies erkennbar bei vielen seiner ins Halbprofil gestellten
Frauenköpfe. Wer je eine Reihe seiner Bilder zusammen gesehen hat, etwa
die in der Ausstellung X897 in New Gallery in Regent Street in London ver-
einigten, für den musste sich dieser Eindruck der unrichtig gezeichneten
Halbprofile geradezu festsetzen. Und doch war gerade der Frauenkopf sein
eigentliches Feld. An die höhere Aufgabe der Malerei, die Darstellung der
nackten menschlichen Figur, hat er sich nie gewagt, wahrscheinlich, weil er
sich ihr nicht gewachsen fühlte.
Aber wie man immer fehl geht, wenn man ein Kunstwerk nach seinen
Fehlern" oder seiner Fehlerlosigkeit" beurtheilt, so ist dies ganz besonders
bei Rossetti der Fall. Nur die Werte geben beim Kunstwerke den Ausschlag.
Und diese sind bei Rossetti derartig, dass er in seiner Zeit geradezu als
Prophet dasteht. Eben dass er jene glühende Poesie in die Malerei trug,
eben dass uns aus seinen Bildern noch ein anderer Zug anspricht, als wie der
malerische, eben ihre träumende Phantasie, ihr poetischer Stimmungsgehalt,
das ferne Märchenreich einer anderen besseren Welt, von dem sie berichten,
eben das sind die Werte in seinen Bildern. Es ist vielleicht bezeichnend,
dass er in seinem ganzen Leben nur zwei Bilder gemalt hat, die Wirklich-
keitsvorgänge darstellen. Das eine, Dr. Johnson und die Methodisten im
Mitre, spielt im XVIII. Jahrhundert; er kam darüber noch glimpflich hinweg;
an dem anderen, das er Gefunden" benennen wollte, dessen zwei Figuren
das Costüm seiner Zeit trugen, hat er sich ein Jahrzehnt herumgequält,
ohne es zu vollenden. Alle seine übrigen Bilder verkörpern irgend eine
poetische Idee, zumeist in Form eines Frauenporträts oder einer weiblichen
Figur, und die meisten tragen poetische Unterschriften, fast immer aus dem
Gedankenkreise Dante'scher Dichtungen entlehnt. Der letztere bildete auch
den Vorwurf für den grössten Theil seiner malerischen Darstellungen über-
haupt Abb. S. 376, 377, 384. In Bezug auf seine Frauenköpfe schwebte
ihm ein ganz bestimmter Typus vor, dem er vielleicht in seinen Bildern
Beata Beatrix" Abb. S. 380, Astarte Syriaca" und dem Kopf der Beatrice
in Dantes Traum Abb. S. 384 und 385 die reinste Gestalt verliehen hat
ein schlankes Gesicht auf mächtigem, langen Halse sitzend, fast unnatürlich
heraustretende, aufgeworfene Lippen, mässig breite Backenknochen mit
einem ruhig, fast basiliskenartig blickenden Augenpaar dazwischen, dem
charakteristischen hervortretenden Unterkiefer der Engländerin, und einer
unendlichen Fülle seitlich und rückwärts herausragenden Haares. Für diesen
Kopf hat er drei oder vier Lieblingsmodelle gehabt, vor allem seine Geliebte
und spätere Frau Elizabeth Siddal Abb. S. 37g, die er unaufhörlich zeichnete
und malte, ferner die Frau seines Freundes William Morris und zwei andere
Dame Gabriel Rosetti. Elizabeth Siddal Zeichnung
berühmte Modelle namens
Fanny Cornforth die spätere
Mrs. Schott und Alice Wil-
ding. Es ist die Meinung ver-
breitet, Rossetti habe nur
immer ein und dasselbe Ge-
sicht gemalt. Dies ist ganz
unzutreffend, denn die vier
genannten Originale waren
verschiedenartiggenug.Was
aber zu dieser Auffassung
Veranlassung gegeben hat,
ist die allerdings mitunwider-
stehlicher Macht auftretende
Neigung Rossettis, den Ty-
pus dieser verschiedenen
Modelle in den seinem geisti-
gen Auge vorschwebenden
Idealtypus umzumünzen.
Das verleiht den an und für
sich so grundverschiedenen
Köpfen Rossettis ihre Ge-
meinsamkeit, ihre Ähnlich-
keit für den oberflächlichen
Dante Gabriel Rosseni, Beata Beatrix, 1863 Betrachten Mögliclhdass
Siddal sich diesem Typus in
weitgehendem Masse näherte. Seine schwärmerische Liebe zu ihr, die
sich in einer auch für Rossettis Temperament höchst bezeichnenden
Weise unter anderem darin äusserte, dass er nach ihrem Tode alle seine
Gedichte in ihrem Haare vergrub und mit der Leiche der Erde übergab,
legt diesen Gedanken nahe. Aber die oben genannten Eigenthümlichkeiten
treten bei jedem Kopfe, den er zeichnet, hervor. Man vergleiche
die beiden Köpfe in den Abb. S. 380 und 385, von denen der eine nach
Elizabeth Siddal, der andere nach Frau Morris gezeichnet ist. Höchst
bezeichnend schildert dieses krampfhafte Streben nach Verwirklichung seines
Idealtypus ein Sonnet seiner Schwester Christina, das sich in deren
gesammelten Gedichten findet. Es beginnt mit den Zeilen
One face looks out from all his canvases,
One selfsame figure sits or walks or leans
und endet mit den Worten Not as she is, but as she fills his dream, Worte,
die man für Rossettis gesammtes Kunstschaffen, insbesondere aber für
seine Frauenköpfe als Motto hinstellen könnte.
Der äussere Lebensgang
Rossettis bietet keine aus-
sergewöhnlichen Erschei-
nungen. Er wurde 1828 ge-
boren, erhielt die beste da-
mals in England mögliche
Schulbildung, ging mit dem
vierzehnten Jahre auf eine
Privatzeichenschule und
wurde mit achtzehn Jahren
in die Antikenclasse der
königlichen Akademie zuge-
lassen. Hier wiederholte sich
der typische Vorgang er
wurde für absolut talentlos
erklärt und kam nie über die
unterste Zeichenclasse hin-
aus. Er entschloss sich daher
zu dem Schritte, der Akade-
mie den Rücken zu kehren
und schrieb einen glühen-
den Brief an den damals
noch gänzlich unbekannten,
um siebenJahre älteren Ford
Maddox Brown, dessen
Wettbewerbsentwürfe für
die Ausschmückung des Par-
lamentshauses er so sehr
bewunderte, in welchem er
ihn unter Ausdrücken seiner
grössten I-Iochschätzung bat, ihn doch in sein Atelier aufzunehmen. Man erzählt
sich, dass Ford Maddox Brown, der bisher bei keinem seiner Zeitgenossen
auch nur das geringste Entgegenkommen gefunden hatte, den Brief für
einen schlechten Scherz hielt und sich mit einem Stock für den Empfang des
Bewunderers bewaffnete. Erfreut über die Wirklichkeit der Rossettfschen
Gefühle nahm er ihn auf, und seitdem sind die beiden Männer bis an Rossettis
Lebensende in inniger Freundschaft verbunden gewesen. Zwar in Browns
Atelier hielt es Rossetti ebenfalls nur kurze Zeit aus. Die hinreissende
Bewunderung, die er für ein Bild des um ein Jahr älteren Holman Hunt auf
der Akademie-Ausstellung 1848 empfand, veranlasste ihn, sich mit diesem
zusammen ein Atelier zu mieten und selbständig zu arbeiten. I-Iunt war mit
dem damals erst neunzehnjährigen John Everett Millais befreundet und führte
diesen Rossetti zu. Diese Drei gründeten dann bekanntlich die Bruderschaft
der Präraffaeliten", zu der sich bald noch andere Gesinnungsgenossen Scharten.
Dante Gabriel Rossetti. Der Liebesbecher, 1867
er
Man ist vielfach geneigt, der Thatsache dieser Gründung an sich mehr
Gewicht beizumessen, als sie in Wirklichkeit verdient. Und man hat über-
haupt infolge des gewählten Namens in die ganze damals angeschlagene
Richtung viel mehr Präraffaelitisches" hineingetragen, als wirklich darin ist.
Betrachtet man die Individualität der drei genannten Hauptvertreter, so lässt
sich kaum bei irgend einem eine Geistesverwandtschaft mit den Frühitalienem
feststellen. Holman Hunt in seinem etwas beschränkten Naturalismus steht
ihnen ebenso fern, wie der malerisch ungemein begabte Millais, der bald
darauf ganz aus dem Lager der jungen Neuerer abschwenkte und in seinem
späteren Lebenswerke aus jedem Bilde mit einer anderen Individualität
herausschaut. Übrigens war es vielleicht gerade diese seine Gewandtheit und
Beweglichkeit, die ihn das am meisten präratfaelitische" Bild der ganzen
Schule, das für die ahre des Künstlers erstaunlich gut gemalte Bild Lorenzo
und Isabella" hervorbringen liess.Was nun aber schliesslich Rossetti anbetrifft,
so lässt sich ein grösserer Gegensatz wie zwischen der von Sentimentalität
und Gedankenreichthum triefenden, mit dem ausgesprochenen Zuge ins
Träumerische behafteten Auffassung Rossettis und dem jugendfrisch und
naiv auf die rein malerischen Werte losgehenden Art der Frühitaliener
kaum denken. noch mehr, ein solcher ausgesprochener Gegensatz bestand
sogar zwischen dem Programme, das die Bruderschaft in ihrer Zeitschrift
Germ" über ihre künstlerischen Ziele aufstellte und dem Schaffen Rossettis,
wie es später sein Lebenswerk ausmachte. To enforce an entire adherence
to the simplicity of Nature" wurde als Grundsatz ausgegeben. Wo aber
findet sich weniger Naturalismus als bei Rossetti?
In Wahrheit war es auch gar nicht der Realismus, den man suchte und
wollte. Dazu war Rossetti, den man von Anbeginn als das Rückgrat der
Bruderschaft annehmen muss, eine viel zu poetische Natur. Es spielte sich
eben hier dasselbe ab, was wir fast bei jedem künstlerischen Neuausgange
beobachten die absolute Unmöglichkeit, ein mächtig vorwärts dringendes
künstlerisches Wollen, das sich bei solchen Gelegenheiten zu erkennen gibt,
in ein Programm zu fassen. Wie oft hat man die Rückkehr zur Natur, oder
in den technischen Künsten etwa die Rückkehr zur Sachlichkeit und reinen
Zweckmässigkeit vorgegeben und ist in die reinste Stimmungskunst, in
phantastisches Linien- und Farbenspiel gerathen! Wir erleben es erst heute
wieder an unserer continentalen neuen Bewegung im Kunstgewerbe! Es ist
auch gar nicht nöthig, ein solches Wollen einer Zeit in Worte zu fassen und
es wäre besser, wenn es unterbliebe. In der Regel handelt es sich bei solchen
Neugestaltungen um die nothwendige Reaction gegen eine bestehende, in
ihrer Entwicklung ausgelebte oder entartete Kunstrichtung. Das war durchaus
auch bei der Präraffaelitenbruderschaft der Fall. Sie machte Front gegen die
Akademie und gegen die Lehrauffassung, dass in der Antike und in Raffael
die bindenden Gesetze für alles zukünftige künstlerische Schaffen nieder-
gelegt seien, dass die Kunst die Fehler der Natur" im Sinne dieser Kunst-
weisen zu verbessern und den von diesen Kunstweisen aufgestellten Schön-
heitsidealen nachzustreben habe. Es ist bekannt, dass in dem tastenden
Suchen nach Befreiung von dieser Schematisirungskunst die drei jungen
Künstler über einen Band Kupferstiche nach Benozzo Gozzolis Fresken im
Campo Santo in Pisa geriethen. Beim Anblick dieser Werke, so mittelmässig
sie auch vorgeführt waren, fiel es ihnen wie Schuppen von den Augen hier
war noch Naturfrische und Freiheit, ein liebevolles Versenken in das Detail
und jene decorative Wirkung, die mehr aus dem instinctiven malerischen
Gefühl des Einzelnen, als aus den aus Raffael abstrahirten Gesetzen des
sogenannten schönen Aufbaues hervorgegangen war. Hier fand man, was
man suchte. Man deutete es als das Malerideal der vorraffaelischen Zeit statt
der raffaelischen, diese vorraffaelische Kunst wurde daher als Feldgeschrei
gewählt. Es darf nicht vergessen werden, dass keiner von den drei jungen
Leuten je Gelegenheit gehabt hatte, die Frühitaliener kennen zu lernen, und
wahrscheinlich waren ihnen Mantegna, Boticelli und Fra Filippo Lippi
kaum dem Namen nach bekannt. Von einer Absicht, im Geiste dieser Italiener
zu wirken, konnte daher nicht die Rede sein. Was man wollte, war Freiheit
von dem Akademismus, und indem man den Bann dieses Akademismus
brach, legte man den Grundstein für die moderne Kunst überhaupt, deren
Wesen man mit einem Worte wohl als das des Individualismus bezeichnen
kann.
ßk
Wie es zu geschehen pflegt, wandte sich das gesammte Kunstpublicum
und die gesammte Kunstkritik einmüthig gegen diese Neuerer, die den
gepflasterten Weg des Tageskunsturtheils so kühn verliessen. Auf Rossetti
wirkte diese Haltung derart ein, dass er nach den Erfahrungen, die er mit
seinen beiden ersten Bildern machte, nie wieder ausstellte. Diese seine
ersten Bilder gehören zu den reizvollsten seiner Schöpfungen; in dem einen,
der Kindheit der Jungfrau Maria, drückt sich die ganze Jugendfrische eines
tastend in die Welt der Schönheit eintretenden reichen Gemüthes aus, das
zweite, Ecce Ancilla Domini Abb. S. 375, erscheint uns heute bereits als
die reife Schöpfung eines Meisters und ist ein solcher Liebling des englischen
Volkes geworden, dass es fast in jedem Hause zu finden ist. Freilich damals
regte sich nur ein einziger grosser Widerspruch, den man eigentlich heute
kaum begreiflich findet, gegen dieses Bild und selbst Männer wie Dickens
hielten es für angebracht, ihre Empörung zu äussern. Da erschien der jungen
Gemeinde der Retter in der Noth in der Gestalt Ruskins, der, als damals schon
berühmter Schriftsteller, zuerst in einem Briefe an die Times" und sodann in
einer Artikelreihe die Ziele der Präraffaelitenbruderschaft mit Eifer vertheidigte
und so das Publicum zum mindesten zunächst stutzig machte. Er ist seitdem
stets ein treuer Freund und Berather für Rossetti geblieben, wenn auch sein
etwas lehrhaftes Hereinreden in dessen Kunstschaffen manche Wolke
zwischen die Freundschaft beider Männer schob. Dem trotz seiner späteren
bedeutenden Einnahmen fast stets in Geldnöthen sich befindenden Rossetti
half Ruskin fortlaufend auch durch Zuführung von Mitteln, ganz besonders,
41'
Dante Gabriel Rosseni, Dantes Traum, m71
indem er ihm Käufer für seine Bilder verschaffte. Überhaupt trug er nicht
wenig dazu bei, dass sich um Rossettis Kunstschaffen in späteren Jahren
jener Mythus des Geheimnisvollen bildete, der, gerade weil Rossetti nie vor
die Öffentlichkeit trat, jedes seiner Bilder zum Gegenstande ganz besonderen
Interesses in den englischen Kunstkreisen machte.
Dieses Bekanntwerden Rossettis trat besonders von dem Jahre 1862 an
ein, wo er, nachdem ihm seine Frau zu seinem tiefsten Schmerze durch den
Tod entrissen worden war, sich in Chelsea niederliess und mit dem Novellen-
Schriftsteller Meredith und dem Dichter Swinburne zusammen ein Haus
theilte, beide ihm geistesverwandte Künstler, von denen namentlich der
letztere in einem innigen geistigen Verhältnisse zu Rossetti stand. Hier war
es, wo er zunächst sein berühmtestes und für seine Eigenart bezeichnendstes
Bild malte die Beata Beatrix" Abb. S. 380. Es war die künstlerische That,
durch die er sich aus der Bedrängnis seines Kummers über die dahin-
geschiedene Geliebte rettete, er setzte dieser Frau damit gleichzeitig ein
Denkmal, wie es schöner und sinnvoller nicht gedacht werden kann. Noch
einmal stellte er ihre geliebten Züge dar, die zehn Jahre lang den Gegenstand
seiner künstlerischen Arbeit gebildet hatten. Aber er stellte sie in dem
Augenblick dar, wo der Geist, der sie belebt hatte, ihnen für immer Lebewohl
sagte. Ein Bild aus Dante drängte sich ihm wieder als vermittelnder Gedanke
auf. Beatrice, das Liebesideal des Dichters, sitzt auf dem Söller, als plötzlich
Dante Gabriel Rosseni, Studienkopf für Dantes Traum" Porträt der Frau William Morris
ihr Geist der Erde entrückt wird. Es handelt sich nicht um den Tod im
gewöhnlichen Sinne, sondern um einen schmerzlosen, freudigen Übergang
der Seele in das bessere Jenseits. Die Sonnenuhr zeigt, dass die Stunde ihres
irdischen Daseins abgelaufen ist. Ein Vogel lässt eine Mohnblume in ihren
Schoss fallen. Im Hintergrunde, auf der Strasse, begegnet Dante einer
Personification der Liebe, welche ihm
ein bedeutungsvolles Zeichen über
das Geschehende gibt. Der Rahmen,
den Rossetti, wie er das bei seinen
bedeutenderen Bildern immer that,
selbst zeichnete, trägt die Worte aus
Jeremias, welche Dante in der Vita
nuova citirt, als er beschreibt, wie die
Stadt öde und leer wurde, nachdem
Beatrices Geist aus ihr entwichen war
Quomodo sedet sola civitas". Rossetti
befand sich völlig in der untröstlichen
Lage, wie sie Dante von sichbeschreibt,
und seine Liebe war so heiss und hoch-
wallend, dass ihm das Bild der Ge-
liebten von da an, wie das der Dante'-
schen Beatrice, nur als verklärte Hei-
lige erscheinen konnte. Dieses Bild,
E. Lachenal. Bianca Capella", Fayence, modellin mit elnlguen anderen darunfer
von H. Daillion dem vorerwahnten Ecce Ancilla
Domini" in der Tate-Gallery in
London hängt, ist zu einer ungeheueren Volksthümlichkeit in England
gelangt. Man kann sagen, dass es zum I-Iausrath jeder Familie gehört
und in die kleinste Hütte gedrungen ist. I-Iiezu mag zunächst der dem
englischen Wesen entgegenkommende schmachtende Zug beigetragen haben.
Aber der grosse Adel, der in dem Bilde liegt, die Stimmung und Gedanken-
tiefe erheben es doch in die höchsten künstlerischen Sphären, so dass seine
Volksthümlichkeit wirklich ein Gewinn einziger Art ist.
In den zwanzig Jahren, die nun folgen, hat Rossetti die Mehrzahl seiner
Werke und, wenn auch nicht seine frischesten, so doch seine reifsten Gemälde
geschaffen. Ihr Inhalt dreht sich um das schöne, durch ihre Reize berauschende
Weib oder bewegt sich im Gedankenkreise der Dante'schen Dichtungen.
Lady Lilit Venus verticordia", The Beloved", Monna Vanna", Sibylla
Palmifera", The loving cup" Abb. S. 381, Aurea Catena", Mariana",
Veronica Veronese", La Ghirlandata", Proserpine", The blessed
Damozel", Astarte Syriaca", The Day Dream" sind die hervorragendsten
der ersteren Art, während das der zweiten Art angehörende, in der Gemälde-
galerie in Liverpool hängende Bild Dantes Traum" Abb. S. 384 nicht nur
der Grösse nach sein bedeutendstes Werk, sondern auch in Bezug auf seinen
Inhalt und seine künstlerische Vollendung mit Recht als das Werk ange-
sprochen wird, in welchem er den Gipfel seines Schaffens erreichte. Er selbst
hielt es für seinen künstlerischen Tribut an die Nachwelt, nach welchem
diese ihn beurtheilen sollte. Die Entstehung fällt in die Jahre 1870 und X871,
wo der anfangs Vierziger auch insofern auf der Höhe seines Ruhmes stand,
als er eben seine vom Publi-
cum förmlich verschlungenen
Gedichte herausgegeben hatte.
Freilich brachten diese
ihm eine bittere Erfahrung,
die für seine ohnedies schon
mangelhafte Gesundheit ge-
radezu verhängnisvoll werden
sollte ein dunkler Ehrenmann
witterte in seinen Gedichten
den Hang des Dichters zu
widernatürlichen Lastern und
rief durch Veröifentlichung
seiner Ansicht einen Scandal
hervor, der Rossetti ungemein
aufregte. Er griff zu Chloral,
um seiner Schlaflosigkeit Herr
zu werden. Die Anwendung
dieses Mittels wurde zur Ge-
Lachenal, ,.Die Bescheidenheit", Fayence, 11'
wohnheit und untergrub se1ne kLnainion von
Constitution derart, dass der
Rest seiner Jahre eine lange Kette von Leiden, besonders seelischer Art,
wurde. Sein Tod im Februar 1882 war so für den noch nicht Vierundfünfzig-
jährigen eine Erlösung im wahrsten Sinne des Wortes.
FF lk
lk
Mit Rossetti ist eine einzige Künstlernatur heimgegangen, die dem
Geistesleben ihrer Zeit eine neue Wendung gegeben hat. Er trat als Fremder
in eine fremde Geisteswelt ein. Wie aber seine Persönlichkeit auf alle, die
mit ihm in Berührung kamen, einen vollkommen mit sich fortreissenden
Eindruck machte, so lenkte er auch das Gefühlsleben seiner weiteren
Umgebung bald in die Geleise, die er in freier innerer Wahl gegangen war.
Und zwar heftete sich sein diesbezüglicher Einfluss nicht an ein einzelnes
Kunstgebiet. Er war künstlerisch ganz im allgemeinen vorhanden und
erstreckte sich zum mindesten auf Malerei, Poesie und Kunstgewerbe in
gleicher Weise. In der Poesie war er zwar nicht Schöpfer der Romantik an
sich, die schon bei Coleridge, Keats und Chatterton blühte und der Tennyson
einen classischen Ausdruck gegeben hatte; aber er ist der Vater jener in der
englischen Poesie auftretenden edlen Melancholie und hehren Sehnsucht, die
ihm aus Dantes Bildnis zurückstrahlte. Daneben hat seine Vorliebe für
einzelne, bis dahin vergessene oder ungekannte Dichter diese im heutigen
England geradezu zur Mode gemacht und ihnen zu der grossen Beliebtheit
verholfen, deren sie sich dort seitdem erfreuen. Dahin gehört die Artussage
Morte d'Arthur" von Sir Thomas Malory, aus deren Ideenkreis er selbst
fleissig malte, die das Handbuch" der ganzen sich um ihn sammelnden
Kunstgemeinschaft wurde, und die später Beardsley so wundervoll illustrirte.
Dahin gehören ferner Keats, den er aus der Vergessenheit hervorzog und
auf das Piedestal setzte, auf dem er in England jetzt noch steht, ferner Blake
und Coleridge. Und schliesslich ist auch die Popularisirung von Fitzgeralds
Rubäiyat of Omar Khayyam, eines Buches, das heute in keinem englischen
Hause fehlt, sein Werk. In der Malerei schuf er ganz und gar und er allein
jene eigenartig-romantische, man möchte sagen specifisch englische Richtung,
die wir eben heute unter dem Begriff der Präraffaelitenschule zusammenfassen
und deren Hauptvertreter nächst ihm Burne-Jones wurde. Aus der Malerei
heraus erstreckte sich sein Einfluss auf die Zimmerausstattung, auf die
Kleidermode, auf die gesammten decorativen Künste überhaupt. Gewisse
Äusserlichkeiten, wie der decorative Gebrauch der Lilie, der Sonnenblume,
des reichen Baumblattwerkes, die zum Theil noch heute, und gerade neuer-
dings auch auf dem Continent, eine Rolle spielen, gehen auf ihn zurück. Die
weisse Lilie tritt zum Beispiel von Anfang an in seinen Bildern auf. Seine
phantastischen Frauencostüme wirkten auf die englische Frauenwelt so
bestechend, dass lange Zeit eine ganze Kunstgemeinde von Frauen sich
präraffaelitisch" kleidete, eine Mode, die zum Theil in England heute noch
nachwirkt. Die starke Vorliebe für alterthümliche Möbel, für weiss und
blaues Porzellan zur Verzierung der Kaminrücke und Simsbretter, die in
England noch heute vorhanden ist, hat er geschaffen, er sah diesen Dingen
ihren decorativen Wert zu einer Zeit an nämlich schon in den Fünfziger-
jahren, wo die Welt noch achtlos an ihnen vorübergieng. Und schliesslich
ist er der Hauptanreger gewesen für diejenige Wiedergeburt des Kunst-
gewerbes, mit der England seinerzeit der Welt die Wege in ein neues Kunst-
land gewiesen hat und die später auch auf dem Continent zu jenem Umschwung
führen sollte, in dessen Mitte wir augenblicklich stehen.
Dieser letztere Punkt bedarf noch einiger näherer Erläuterung. In Oxford
hatte sich unter einigen Studenten fünf oder sechs Jahre später ein ähnlicher
Bund gebildet, wie die Präraffaelitenbruderschaft unter Rossetti in London.
Seine I-Iauptmitglieder waren William Morris und Bume-Jones. Die Ziele
waren ähnlicher, aber im Grunde zunächst rein litterarischer Art. Das Ver-
bindungsglied zur Rosetti-Gruppe hinüber bildete von Anfang an Malorys
Morte D'Arthur", der hüben wie drüben gleich glühend verehrt wurde.
Rossetti wurde von den Oxfordem angeschwärmt, und als Burne-Jones und
William Morris nach London kamen und seine Bekanntschaft machten,
beschlossen sofort beide jünglinge, Maler zu werden. Sie standen damals
ausschliesslich unter dem Banne seiner Persönlichkeit; wie Rosetti zu
malen" war ihr Ziel. Bekanntlich blieb Burne-Jones bei der Malerei, während
Morris gelegentlich der Ausstattung seines Hauses, das er sich gebaut hatte,
seinen Beruf entdeckte, dem er sich von da an mit Leidenschaft zuwandte
die Umgestaltung des bürgerlichen I-Iausrathes und der Hausausstattung.
Nachdem er in diesem Sinne ein Geschäft in denselben Räumen gegründet
hatte, die vorher
Rossetti als Atelier
benutzt hatte, wurde
Rossetti selbst sein
Mitarbeiter, beson-
ders durch Entwürfe
für farbiges Glas.
Hatte Rossetti im
übrigen an dem
umgestaltenden
Lebenswerke, dem
sichMorriswidmete,
auch keinen weite-
ren directen Antheil,
so wirkte doch der
Umgestalter Morris
aus der künstleri-
schen Überzeugung E. Lachenal, Die Welle", Fayence, modellirt von Mme. de Frumerie
heraus, deren ge-
nialer Vertreter für ihn Rossetti war und die er von diesem übernommen hatte.
Zu ihm, dem Begründer der Richtung und Erwecker des neuen Geistes,
blickt noch heute die ganze grosse Kunstgemeinde hinauf, die sich um jene
romantische Wiedergeburt der Malerei, um jene Neugestaltung des Kunst-
gewerbes, um die ganze decorative Kunstbewegung schart, die in England
zwischen 1850 und 1860 langsam entstanden ist. Es ist eine heute zu statt-
lichem Umfange angewachsene Gemeinde; Maler und Poeten, Kunstkenner,
decorative Zeichner, Bildhauer, Musiker, und das grosse Heer von Kunst-
gewerbetreibenden gehören in gleicher Weise zu ihr, und alle umschlingt
ein gemeinsames Band gegenseitigen Einverständnisses. Der Geist, den der
Dichterpoet Rossetti erzeugt und in England heimisch gemacht hat, schwebt
zwischen ihnen. Und noch mehr, die Bewegung ist in England eine durch-
aus volksthümliche geworden, Rossetti und Burne-Jones sind die bestgeliebten
Künstler der ganzen gebildeten englischen Welt.
So hat Rossetti dem Lande, in welchem er mit seinem südlichen Em-
pfinden Wurzel fasste, aufs reichste vergolten, was es ihm bot. Das im
bequemen Reichthum lebende nordische Land brachte seinen südlichen
Träumen ein Verständnis entgegen, es erlaubte seiner Individualität eine
Entfaltung und einen Einfluss, der ihr vielleicht in der südlichen Heimat
nicht vergönnt gewesen wäre. Dafür leistete der Sohn des Südens einen
unvergleichlichen Gegendienst er befruchtete das nordische Herz für eine
neue innigere Art von künstlerischem Empfinden. Die von England aus-
gehende moderne künstlerische Renaissance, unter derem Zeichen wir heute
stehen, sie ist aus den Samenkörnern entsprossen, die Rossetti mit so reicher
Hand vor fünfzigjahren in den englischen Boden zu pflanzen begonnen hat.
390
EDMOND LACHENAL Sie VON FRITZ MINKUS-
WIEN Sie
ist eine eigenthümliche Erscheinung, dass sich
das französische Kunstgewerbe der Moderne am
entschiedensten und erfolgreichsten gerade auf
einem Gebiete hingegeben hat, von dem man
vielleicht am allermeisten zähes Festhalten an den
alten Traditionen vermuthet hätte der Keramik.
Kein anderer Zweig des Kunsthandwerks
ist ja in Frankreich in seinen historischen Glanz-
punkten dermassen populär, wie die Töpferkunst.
Das Interesse, das man den Werken Palissys,
den Potterien von Saint-Porchaire, den Fayencen
von Nevers, Rouen, Moustiers, Marseille, den Faiences revolutionnaires",
den Fabrikaten von Alt-Sevres entgegenbringt, übersteigt weitaus das Mass
des rein ästhetischen und historischen Interesses und ist mit einer starken
Dosis von Nationalstolz gemischt, der manchmal sogar an Chauvinismus
grenzt. Während die kunsthistorische Forschung Frankreichs niemals
Anstand genommen hat, beispielsweise in der Geschichte des heimischen
Möbels, den gewichtigen Antheil hervorzuheben, den deutsche Kunsthand-
werker Beneman, Röntgen, Weisweiler, Schwertfeger an der Aus-
gestaltung des Louis Seize-Stiles genommen, hat sie hinsichtlich der Keramik
so manchen Federkrieg geführt, der den nationalen Gedanken" nicht selten
in recht kleinlicher Weise verfocht man denke an die vielfachen Versuche,
für die elsässischen und lothringischen Töpfereien des XVIII. Jahrhunderts
ausschliesslich französische Stammbäume zu construiren, oder an die
Hartnäckigkeit, mit der man selbst für die Keramik des fernen Orients
französischen Einfluss nachweisen wollte, indem man trachtete, die
sogenannte Rhodosware" in die Zeit der Herrschaft französischer Rhodiser
Grossmeister zurück zu datiren.
Dieses lebhafte Interesse an dem geschichtlichen Entwicklungsgange
der heimischen Töpferkunst documentirte sich naturgemäss nicht bloss
theoretisch sondern auch praktisch während der ganzen zweiten Hälfte
des XIX. Jahrhunderts gab sich vielleicht kein zweites Gebiet der
französischen Kunstindustrie so sehr den Traditionen seiner Geschichte oder
zum mindesten den allgemeinen Überlieferungen der specifisch französischen
Kunstauffassung hin, wie die Keramik.
Diese Auffassung aber ging seit jeher auf äusserste Feinheit des Decors
aus, auf akademisch genaues Abwägen der decorativen Wirkung, vor allem
auf minutiöseste Technik man möchte sagen auf das Entmaterialisiren
des industriellen Productes durch die Kunst oder doch die Kunstfertigkeit.
Diese Entmaterialisirungstendenz jedoch steht im extremsten Gegensatze
zu dem kunstgewerblich-ästhetischen Dogma der Moderne die Moderne
stellt alsFundamentalgesetz das Gebot
strengster künstlerischer Wahrheit
auf, fordert in erster Linie Material-
gerechtigkeit, Herausentwicklung der
Decoration aus der Technik.
So verschwindend kleinen Boden
verhältnismässig diese Principien in
Frankreich etwa auf dem Gebiete des
Möbels und derWohnungsausstattung
im allgemeinen gefunden haben, das
Feld der Keramik hat sich ihnen im
weitesten Masse eröffnet.
Diese merkwürdige Thatsache
steht jedoch nur scheinbar mit der
hohen Wertschätzung im Wider-
spruche, die man in Frankreich den
geschichtlichen Überlieferungen der
Töpferkunst entgegenbringt; im Grun-
de erklärt sie sich vielmehr gerade
durch sie. Denn die Bewunderung,
mit der der Franzose auf die grossen
alten Meister der Keramik insbe-
sondere auf Palissy zurückblickt,
hat ihn daran gewöhnt, die Töpferei
als eine hohe Kunst anzusehen, in der
er der künstlerischen Individualität
autokratische Rechte einräumt.
In diesem eigenartigen Stand-
punkte, in künstlerischer Hinsicht die
Rechte des Einzelnen in Gegensatz
zu bringen zu den Anforderungen an
die Allgemeinheit, liegt ja eines der
wesentlichsten Charakteristika des
E. Lachenal, Madonna mit Kind, Fayence, modellin
von Mme. de Frurnerie
französischen Nationaltemperaments, das so sonderlich aus Enthusiasmus
und Pedanterie gemischt ist derselbe Franzose, der ein modernes Möbel
rundweg verdammt, weil es keinen Stil" hat, wird sich von Laliques
modernstem Geschmeide begeistern lassen, weil es Lalique ist! Und wie er
sich vor der Einzelerscheinung des genialen Schmuckkünstlers modernster
Richtung beugt, so acceptirt er auch die moderne Töpferkunst, wenn sie
den Stempel des Individuellen trägt.
Die Besucher der Pariser Weltausstellung konnten in der keramischen
Abtheilung Frankreichs beurtheilen, wie reich die französische Töpferkunst
an derartigen Individualitäten ist; das Wiener Publicum hatte vor kurzem
im Österreichischen Museum Gelegenheit, in einer reichhaltigen, den ganzen
E. Lachenal, Vase, Gres
Säulenhof füllenden Ausstellung
einen der interessantesten und
individuellsten unter den moder-
nen Keramikern Frankreichs ken-
nen zu lernen Edmond Lachenal.
Lachenals Eigenheit beruht
in dem ganz ausserordentlichen
Gleichgewichte seiner künstleri-
schen und seiner handwerklichen
Fähigkeiten; niemandem viel-
leicht ist die Bezeichnung Kunst-
handwerker" dermassen auf den
Leib geschrieben, wie ihm. Das
liegtwohl daran, dass er zwischen
Kunst und Handwerk niemals
einen Wertunterschied gelten
liess. Schon als ganz kleiner
Knabe er ward 1855 zu Paris
als armer Leute Kind geboren
schwankte er bezüglich seiner Be-
rufswahl zwischen den weltbedeutenden Brettern" und der Töpferscheibe,
ein eigenartiges Dilemma, das wohl fast jeder anderen Kinderseele fern
läge. Die lichterfüllte Bühne, wo man in glitzernden Gewändern mit
pathetischer Geberde schwungvolle Verse sprach; der geheimnisvolle Ofen,
in dem die Kraft der Flamme die weiche, farblose Töpfererde zu festen
farbenleuchtenden Gefässen wandelte beides lockte seine Phantasie in
gleichem Masse. Mit zwölf Jahren hatte er sich entschieden man muss
es den Meister selbst in seiner
prickelnden Weise erzählen hören,
wie er da eines schönen Tages
seiner Mutter in wohlgesetzter
Rede die Nothwendigkeit bewies,
ihn endlich in Condition zu geben;
wie er dann die schüchterne Frau
zu einem kleinen Töpfer in der Um-
gebung von Paris führte und sich
dort von ihr als Lehrling einschrei-
ben liess. Bei Tag half er die Masse
bereiten, sass er an der Scheibe,
schürte er die Glut im Ofen;
abends zeichnete er eifrig in der
Lehrlingsschule; des Nachts aber
las er in seiner kleinen Kammer
Racine und Corneille mit solcher
E. Lachenal, Blumentopf, Gres
Stentorstimme und sol-
cher Beharrlichkeit,
dass sein Lehrherr
nicht selten mit dem
Stocke sich Nachtruhe
verschaffen musste.
Im Jahre 1870 trat
er bei dem Keramiker
Deck ein, der damals
seinen Weltruf begrün-
dete. Lachenal, der vor-
wiegend als Maler Ver-
wendung fand, konnte
sich hier bald in grös-
serem Umfange bethä-
tigen, da Deck füf E. Lachenal, Vase, Gres E. Lachenal, Vase, Fayence
Beschickung der Wie-
ner Weltausstellung rüstete. Lachenal erhielt auch von der Ausstellungs-
jury eine Mitarbeiter-Medaille, eine Auszeichnung, die dem Meister heute
noch grosse Freude bereitet. Nach der Ausstellung stellte ihn Deck an die
Spitze der Decorationsateliers seiner Fabrik, die damals vorwiegend in
einem ins Französische übersetzten japanischen Genre arbeitete. Über die
Brücke japanischer Keramiken und Holzschnitte gelangte Lachenal von der
Renaissanceornamentik, die er früher eifrig gepflegt hatte, zum Studium der
lebendigen Natur.
Aber die japanische Naturauffassung war ihm derart in Fleisch und
Blut übergegangen, dass einmal ein kunstverständiger Japaner eine Anzahl
von Naturstudien Lachenals, denen aller bewusster japonismus fernlag, für
Arbeiten eines seiner Landsleute ansah. Lachenal
war und ist auf diesen Irrthum sehr stolz, denn er
ist der Anschauung, dass der occidentalische Künst-
ler nur dann zu einer wahrhaft decorativen Natur-
auffassung gelangen könne, wenn er den Geist der
japanischen Kunst voll und ganz in sich verar-
beitet habe.
Im Jahre x88o machte sich Lachenal, der
kurz vorher geheiratet hatte, selbständig. Er
bezog ein kleines, armseliges Häuschen in Malakoff
bei Paris und töpferte dort mit seiner jungen Frau,
die selber vorzüglich zeichnete, malte und model-
lirte, lustig darauf los die beiden haben damals
mehr gearbeitet und gesungen, als gegessen,
erzählt Lachenal. Verkauft wurde herzlich wenig;
E. Lachenal, Vase, am denn so flott Lachenals Arbeiten in Form und
E. Lachenal, Vase, Gres
Decor waren, so unzulänglich waren sie in
der Technik.
Bei Deck war er ja lediglich als De-
corateur thätig gewesen und hatte in die
Fabrication selbst keinerlei Einblick ge-
wonnen; sogar die Herstellung des berühm-
ten Bleu de Deck", das damals in der
ganzen Welt Furore machte, war ihm genau
ebenso ein Geheimnis geblieben, wie den
Fernstehendsten. S0 musste er sich alle die
vielfältigen technischen und chemischen
Kenntnisse, deren der moderne Keramiker
bedarf, langsam und mühselig auf auto-
didaktischem und empirischem Wege er-
werben. Allmählich aber begann er doch,
sich in Paris einen Namen zu machen durch
allerhand schlicht und edel geformte Vasen,
die mit graziösen Sträussen naturwahr dar-
gestellter Blumen bemalt waren, durch
putzige Spielereien in japanischem Charakter fayencene I-Iängegefässe für
Blumen, die die ostasiatischen Papierlampions zum Verwechseln imitirten
durch Zierschüsseln, die auf eigenthümlich schaumigem und flockigem Gold-
grunde pikante Frauenköpfe in zartestem Colorite trugen. In den anregungs-
vollen Kreis der Pariser Künstler
und Kunstkenner aber ward er
eingeführt, als er auf einem
Wandteller in seiner keck hin-
geworfenen Manier Sarah Bern-
hardt porträtirte, mit der
seither herzliche Freundschaft
verbindet.
Nunmehr begann Lachenal
auf technischem Gebiete glän-
zende Erfolge zu erringen; er
fand eine Reihe von Farbtönen,
die zu den schönsten Errungen-
schaften der Keramik zählen,
darunter ein prachtvolles Kobalt-
blau, das sich von der hellsten bis
zur dunkelsten Note nüancirt und
den vielfach vor ihm fruchtlos
angestrebten Vortheil der Farb-
beständigkeit bei Dämmerlicht
und künstlicher Beleuchtung
ihn
E. Lachenal, Kanne, Gres
E. Lachenal, Vasen, Gräs
bietet. Weitaus bedeutsamer aber war für Lachenals Entwicklung die
Entdeckung einer wundervollen, in seidiger Weichheit zart schimmernden,
bei der Berührung unbeschreiblich wohlig wirkenden Glasur, die mit ihren
discreten hellgrünen und bräunlichen Tönen wie keine andere sich dazu
eignet, als Neutralfarbe für figürliche Plastik zu dienen.
Als Lachenal nach dem frühzeitigen Tode seiner Gattin Malakoff ver-
liess, war er einer der bedeutendsten Fayenciers von Paris.
Er liess sich nunmehr in Chatillon-sous-Bagneux, eine Stunde von
Paris, nieder. Dort lebt er inmitten eines idyllischen Gartens, in dem
japanische thönerne Störche
aus dem wild wuchernden
Buschwerk hervorlugen, in
einem alten, winkeligen Häus-
chen in spartanischer An-
spruchslosigkeit das Leben
eines Weltfremdlings. Nur ab
und zu taucht er einmal in
den Künstlerkreisen der Haupt-
stadt auf, oder es lässt ihm die
alte Lust zum Komödienspiel
keine Ruhe, und dann mimt
er ein paar Tage lang dem
Pariser Vororte-Publicum auf
den kleinen Bühnen nächst
den Befestigungen irgend eine
grosse tragische Rolle vor. Im
übrigen aber gehört sein Leben
E. Lachenal, Blumentopf, Fayence der Arbeit, freilich
..
w.
f.
bislang noch mehr Freude und Ehre als Gewinn eingetragen hat; vom
frühesten Morgen bis in die Nacht hinein arbeitet der Meister in seiner
bescheidenen Werkstatt, nur die nebensächlichsten Handlangerdienste
seinen beiden jugendlichen Söhnen und ein paar Lehrlingen überlassend.
Denn kein zweites Material der Keramik erfordert in stilistischer Hinsicht
die eigene Hand des Künstlers, in technischer Beziehung die stete Auf-
merksamkeit des gewiegten Fachmannes in dem Masse, wie jenes, das
Lachenal seit einiger Zeit neben der Fayence mit dem glänzendsten Erfolge
anwendet das Gres.
Die Thatsache allein, dass sich der Meister der Fayence, des zarten,
graziösen Materiales, das soviel Delicatesse in der Behandlung fordert, die
stilistische Sprache des kräftigen, wuchtigen, nahezu wie ein Naturproduct
wirkenden Steinzeuges in unvergleichlicher Weise anzueignen verstanden
hat, kennzeichnet seine Künstlerschaft besser, als es durch Worte geschehen
könnte. Freilich behauptet Lachenal in seiner launigen Art, dass die pracht-
volle Schönheit seiner Gres im Grunde gar nicht sein, sondern lediglich des
Feuers und des Zufalls Verdienst sei. Wer aber den Meister einmal bei der
Arbeit gesehen, wer die unglaubliche Gewissenhaftigkeit beobachtet hat, mit
der er das Feuer regulirt, die Glasuren bereitet und aufträgt, der weiss, dass
ihm Feuer und Zufall nur willfährige Gehilfen sind.
Die Wiener Ausstellung Lachenals hat mit ihren dreihundert Nummern
den Meister sowohl in seinen Fayencen als in seinen Gres im ganzen
Umfange seines Könnens gezeigt. Da waren unter den Fayencen riesige
.121
Gefässe, mit kecken Blumenranken und prächtig beobachteten Fischen in
den herrlichsten Farben bemalt; eine grosse Anzahl schöner figürlicher
Plastiken, nach Modellen von Rodin, Falguiere, Sarah Bernhardt, Saint-
Marceaux, Fix-
Masseau, Dejean,
Daillion und Ma-
dame de Frumerie
in jener reizenden
grünlichen und
bräunlichenFayen-
ce ausgeführt, die
sich so ausseror-
deutlich zur Wie-
dergabe des
menschlichen Flei-
sches eignet; da-
neben eine überaus
flotte, dunkelbraun
glasirte Statuette
der japanischen
Schauspielerin Sa- Rudolfliamrnel, Tischtuch
da Yako, von La-
chenal selbst modellirt; dann ein paar Objecte darunter ein sehr inter-
essantes Tintenfass mit einer liegenden Musengestalt in einem ganz
neuartigen dunkelgrau-grünen Materiale hergestellt, das sich trotz
seines granulosen Aussehens weich und glatt anfühlt wie Atlas; ferner
Thierstatuetten von feiner Charakteristik in der Bewegung aufflatternde
Enten, Hähne, die, den buschigen Schweif hoch aufgerichtet, mit dem
Schnabel im Boden wühlen oder mit gerecktem I-Ialse ihr Kikeriki hinaus-
schmettern; possirliche weisse Mäuse, die sich in einer Muschelschale
tummeln; dann zahllose Fayencevasen von reizvollster Formgebung und
wunderbarster Färbung solche, an denen grosse Stemblumen in himmel-
blauer Engobe auf stumpf grünem, in Spritztechnik abgetöntem, matt
geätztem Grunde leuchten; andere, auf denen Blau in Blau glasirte Pfauen-
federn sich von dem mattirten Grunde abheben; Blumentöpfe und Bon-
bonnieren, aus Bambusgeäst oder Schwertlilien gebildet. Schliesslich die
prächtigen Gres Knorrig und massig in der Modellirung, wie es dem
Materiale geziemt, von herrlicher Tiefe in den dunklen Tönen, von
vornehmster Discretion in den hellen Farben, mit einer Fülle unge-
ahnter Nuancen in den Laufglasuren, gehören sie ausnahmslos zu dem
Allerbesten, was die Moderne auf dem Gebiete des Steinzeuges bislang
geschaffen.
So vielversprechend die schönen Ansätze unserer heimischen
modernen Keramik auch sein mögen, oder, vielleicht richtiger gesagt,
53
am.
gerade weil sie zufolge dieses glücklichen Anfanges umso aufnahrnsfähiger
geworden ist, wird sie dem genialen französischen Meister Dank wissen für
die zahlreichen Anregungen und Vorbilder, die er ihr durch die Ausstellung
seiner Werke in Wien geboten hat.
KLEINE NACHRICHTEN 50
ERLIN. BERLINER DECORATIVE CHRONIK. Die Grosse Berliner Kunst-
ausstellung" hat dem, der decorative und kunstgewerbliche Anregungen sucht,
diesmal recht wenig zu sagen. Dabei nimmt das Kunstgewerbe quantitativ einen grösseren
Raum ein als im vorigen Jahre. Aber die führenden Namen Deutschlands, Eckmann,
Riemerschmidt, Pankok fehlen ganz; Eckmann ist schwer leidend, die beiden Münchener
sind durch Dresden absorbirt eine andere Gruppe, Behrens, Christiansen hält der Fest-
spielhügel von Darmstadt in Bann. Statt ihrer finden wir in Berlin einige homines novi auf
dem Platz, deren Bekanntschaft mehr negativ interessant ist als positiv fruchtbringend.
Es würde nicht lohnen, sich die Interieurs dieser Decorateure einfach als Mokirzimmer
kritisch vorzunehmen, wenn sich nicht daran symptomatische Betrachtungen knüpfen
liessen. Negative Resultate sind manchmal besonders instructiv, sie zeigen deutlich und
anschaulich, woran die Entwicklung krankt.
An den meisten dieser Innenräume erkennen wir nun als herrschenden Zug eine
gefährliche Neigung, von dern Wege zum ruhig sicheren und vornehmen Comfortstil
abzubiegen und in eine schwülstig-symbolistische Decoration zu verfallen. Man hat nicht
den Ehrgeiz, einen wohnlichen Raum zu schaffen, dessen Schönheit und Schmuck in der
Harmonie der Farben, in den Proportionen der Gliederung besteht; Man will Ideen zum
Ausdruck bringen, Gedanken eines Architekten.
Wenn das in einem so grossen prunkvoll-pathetischen Stil geschieht, wie in Melchior
Lechters festlicher Halle auf der Pariser Ausstellung, so erhält man einen imposanten
Persönlichkeits-
eindruck.
Unsere Berliner
Möbelsymbolisten ha-
ben aber zu wenig
Schwung dazu. Für das
Forcirte, Unsichere
dieser Art ist charak-
teristisch, wie zum
Beispiel Arthur Biber-
feld in seinemMusse-
zimmer" phantasti-
sche Elemente mit
ganz rustikalen verbin-
det. Seine Möbel sind
roh und kastenartig
primitiv, stumpfroth
gebeizt mit gelben Be-
zügen und dazu gesel-
len sich dann theatra-
lische Stimmungs-
mätzchen, wie die Erd-
Rudolf Hammel, Kaßeetuch Märzveilchexw kugel 315 Beleuch-
Rudolf Hammel, Damast-Tischdecke Klee, Wicken und Zaunrübe"
tungskörpertransparent erglühend,wenn man auf denKnopf drückt. Die unglücklicheNeigung,
den Wohnräumen eine aufdringliche Weihestimmung zu geben, etwas fatal Salbungsvolles,
Schöngeistiges zeigt Carl Ed. Bangerts Arbeitszimmer eines Tondichters". Dieser
gedämpfte Raum mit seiner Apsis und seinen andachtsschwülen Nischen hat etwas
Parfumirtes-Unechtes. Die Weihe ist geschminkt, das ist nicht die Stätte, wo ein ernster
Künstler in heiliger Einsamkeit um sein Werk ringt, hier könnte eher ein schöner Mann",
ein Kunstdandy vor seinen Verehrerinnen dilettiren.
Kunst ist Takt haben, und dieser Takt fehlt völlig und der Geschmack auch. Vor
allem scheint auffällig, wie schlecht die Farbenstimmung dieser Räume ist. In dem
Tondichterzimmer schreit eine violett gelb und grüne Flügeldecke zum Himmel, ein
Symbol aller unter ihr noch schlummernden Dissonanzen. In dem Zimmer des Ingenieurs"
von Albert Gessner soll ein dickes Braun mit zierlichem Rosa auf Portieren und Polstern
des emsigen Besitzers Herz erfreuen. In einem Salon, der in ein Schaufenster der äusseren
Peripherie gehört, aber nicht in eine Kunstausstellung, ist über grau gebeizte Möbel ein
schreiend hellblauer Bezug gespannt. Das sind trübe Resultate.
Auch tritt ein für eine gesunde sachliche Entwicklung sehr bedenklicher Zug zu
Panoptikums- und Bühneneffecten hervor, wie in jener Dornröschenkaminecke, die statt
indirect, mit unmerklichen Mitteln Stimmung zu geben, aufdringlich und märchentanten-
redselig mit Anspielungen auftritt, mit farbigen Fensterausschnitten hinter der Nische, die
den Abendhimmel vorstellen sollen und dem Thürmer davor. Eigentlich müsste als
Staffage gleich dazu die Wachsfigur geliefert werden, die an diesem Kamin posirt.
Für die Entwicklung unserer Innendecoration ist das alles todt und unfruchtbar, und
die Ausstellung solcher Arbeiten ist direct schädlich, weil sie im Publicum ganz falsche
Ansichten über die sogenannte moderne Bewegung" erwecken. Diese moderne Bewegung
ist so rapid gegangen, dass sie schon jetzt ein völlig ausgebildetes Zerrbild an ihrer
Seite gehen hat und dies Zerrbild macht sich so breit und gebiert fortzeugend so viel
53'
neues Unheil, dass es
die guten Leistungen,
die sparsamer und
weniger auffallend
an die Öffentlichkeit
treten, völlig über-
schattet.
Eine solche Mu-
sterausstellung des
gativen in reichlichster
Vollständigkeit bietet
im; die Collectivgruppe des
Vereins Ornamentß
Die Möbel, der über-
ladene Atelierschrank,
unbescheiden lärmend
mit seinen dicken
Bronzereliefs, die Eck-
arrangements mit spie-
lerigem Spiegelwerk
und unharmonischer
Farbenzusammen-
stellung, stammen
nicht aus künstleri-
schem Geist, sondern
aus dem Tapezier-
geschmack.
Völlig vermisst
man die Ensemble-
kunst, das sichere In-
scenirungsgeschick,
das einen Raum orga-
nisch bis ins Kleinste
durchdacht ausbaut.
Will man in dieser
kunstgewerblichen
Ausstellung etwas an-
erkennen, SO ITIUSS
Rudolf Hammel, Handtuch "Schöllkraut und Ackersenf" man 5ehr ins Kleine
gehen und aus dem
ungünstigen Gesammteindruck sorgsam spähend, hier und da eine gelungene Einzelheit zu
erhaschen suchen. Ganz originell ist in dem MussezimmeW der Clavieraufbau Instrument
und Sitzbank zu einer Nische gearbeitet, in der der Spieler eingesponnen träumen kann, wie
Hieronymus im Gehäus. Constructiv und praktisch sind die Beleuchtungskörper an dem
Clavier. Aus dem Seitenpfosten wachsen organisch Bronzehalter auf, Miniaturkrahne, von
denen freischwebend die kleinen Birnen herabhängen. Nach dem Spieler zu sind sie durch
Bronzeblattwerk abgeblendet, auf die Noten fällt das volle Licht. Noch etwas aus diesem
Raum ist erwähnenswert, ein Liqueurkühler auf einer Seitencredenz. Sein Charakteristicurn
ist, dass er nicht mit den grossen wuchtigen Sektkühlern rivalisirt, sondern eine eigene
zierlichere Art ausbildet. Seine Form ist ein rampenartiger Abhang, der nach oben ansteigt
und hier als Krönung ein ovales Becken trägt. Dahinein kommt die köstliche Phiole, die
freilich nicht zu gross sein darf, auf der Rampe finden die Gläser Platz.
Rudolf Hammel, Damastvkaifeetuch Platanen"
Ganz dünn ist die Keramik auf dieser Ausstellung vertreten, und gerade in der
Keramik sind doch jetzt so viele tüchtige Hände am Werk. Hier merkt man nichts davon.
Nicht planvoll sind die Dinge angeordnet und ausgestellt, sondern wie der Zufall sie
zusammengebracht hat. Nur einen einzigen von unseren guten Keramikem treffen wir
hier Hermann Mutz Altona.
Von ihm sind die originellen Fingerschalen aus Steinzeug mit geiiossenen Glasuren
zu sehen. Diese Gefässe haben den höchsten Reiz künstlerischer Zufälligkeitswirkung;
sehr schön ist der Übergang des Grundtons zu all den mannigfachen Tupfen und Flüssen
auf der Oberfläche. Wirklich zur Geltung kommt das erst, wenn die Schalen mit Wasser
gefüllt sind und Lichtschein darin spielt. Dann schwimmen all die Farbennuancen und
es sprüht in diesen kleinen Gefassen wie Meeresleuchten der Tiefe.
Wie zufällig schneit auch in die zusammengewürfelte Gesellschaft ein Franzose
hinein, Felix Aubert. Er bringt Spitzen, Fächer, einen Toilettetisch mit Stuhl und
Silbergeräth.
Die sehr feinfühligen modernen Spitzen, vor allem die delicatenfarbigen, von subtilstem
Geschmack der Zeichnung und der Tönung haben wir schon früher bei Keller und Reiner
bewundert. Hier gibt es nur eine kleine Probe und sie ist mit vielem anderen Geräth, darunter
Berliner Fächer im Tanzstundengenre, in eine enge Vitrine gesperrt, in der sie nicht zur
Geltung kommt. Der Toilettentisch erinnert sehr an den bekannten luftigen, fast unkörper-
lichen, unräumlichen Bau Plumets. Das rein Contourenhafte hat er auch. Aber seine
Linien haben nicht die lang ausgehaltene Melodie, sie sind abgebrochener, kürzer, stumpfer,
und so wirkt das, was bei Plumet ätherisch-graziös erscheint, bei Aubert nur als mager.
Taktvoll in der Materialbehandlung sind seine silbernen Toilettenutensilien. Voll und
402
gediegen in ihrem mattgrauen Ton diese Spiegelrahmen, Bürstenmontirungen, Schalen
mit dem einfachen Schmuck des Wellenbandes, das sich in schöner Führung um die
Ränder zieht.
Das wäre die schmale Ausbeute der Objets dart-Abtheilung. So sehr erfreulich das
Princip der officiellen Ausstellung ist, das früher in falscher Überhebung fern gehaltene
Kunstgewerbe mit
heranzuziehen, so sehr
bedenklich scheint es,
wenn es so gehandhabt
wird wie diesmal.
Die kunstgewerb-
liche Abtheilung hat
nur Berechtigung,
wenn sie mehr und vor
allen Dingen Frucht-
bareres, Anregenderes
leistet als das Durch-
sehnittsschaufenster.
Geradezu verderblich
wird sie aber, wenn sie
die Begriffe des Publi-
cums über moderne
Bestrebungen noch
mehr verwirrt und an-
spruchsvoll Räume auf-
stellt, die der harmlose
Besucher für Blüte und
Muster des neuen Ge-
schmackes hält und
Rudolfl-iammeLKalTeetuchAkazien" die dann zu seine;-
IlLlI1xIIhimliIxivlmlIIlllCnmvnnn-umnultllmnlllllllhl
Verwunderung von
jeder einsichtigen Kritik verworfen werden. Nun kennt er sich natürlich gar nicht
mehr aus.
lk
Eine sehr anregende Provinz hat aber die diesjährige Ausstellung doch, sie liegt
nicht da, wo sich die lange Flucht der Bildersäle und die Hallen mit den bleichen Gipsen
strecken, sondern abseits, und von den Sommer-Kunstgeniessem verirren sich nicht viele
dorthin. Es ist die Halle der Berliner Architekturausstellung. Ein Mann hat hier das Wort,
aber es ist ein Mann, der etwas zu sagen weiss. Wir haben den Namen Ludwig Hoffmanns,
des neuen Berliner Stadtbaurathes, hier schon einmal genannt, als von der Kunst im
Leben des Kindes die Rede war und auf die Schulgebäude dieses liebevoll sinnenden Bau-
künstlers hingewiesen wurde. Hier sehen wir nun insgesammt in Modellen die Früchte
seiner ungeheuer vielseitigen Thätigkeit der letzten Jahre.
Communale Aufgaben von rein praktischer Bedeutung, Nutzbauten von manchmal
sehr prosaischem Zweck, von aller Luxus- und Phantasiekunst weit fern, überträgt die
Behörde ihren Architekturbeamten, neue Schulen gibt es zu bauen, Strassenreinigungs-
depots, Krankenhäuser, Schwimm- und Turnhallen, Kinderasyle. Und das soll alles, ohne
Aufwand, mit grösster Raumausnützung, mit peinlichster Budget-Berechnung gemacht
werden. Dieser Beamte aber ist ein Künstler von feinster Culturbildung, der die Tradition
der besten Epochen lebendig in sich trägt, den es reizt, in ihrem Geist zu bauen, nicht aus
Gedankenarmuth und aus äusserlicher Nachahmerei, sondern weil seine künstlerischen
WVJ
Vorstellungen wirklich in jenen Zeiten leben. Mit seiner Andacht zu Florentiner Palazzi
mischt sich nun zunächst freilich seltsam seine Mission, der Berliner Schuljugend des
Ostens, deren Dialekt so wenig italienisch klingt, Häuser und Stuben zu richten, und
unserer gleichfalls diesmal allerdings vurtheilhaft wenig an Italien erinnernden Strassen-
reinigung Depots für ihre Besen, Eimer und Sprengwagen. Und doch ist ihm gelungen,
was unvereinbar er-
schien, seinen künstle-
rischen Neigungen zu
folgen, mit seinen
Lieblingsformen zu
spielen, grosse Cultur-
motive zu variiren und
dabei die Zwecke der
jeweiligen Aufgabe
durchaus zu treffen.
Sein sicherer und spar-
samer Takt in der An-
wendung der Motive
aus der monumentalen
Kunst bewahrt ihn
stets davor, maske-
rademässig oder paro-
distisch zu werden,
was bei der Vereini-
gung solcher Neigung
mit solchen Aufgaben
verhängnisvoll nahe
liegt.
Hoffmann hat übri-
gens SeIbSt die Scharfe Rudolf Hammel, Kaffeetuch Kornblume"
Kunstintelligenz, um zu
erkennen, was von streng puritanischem Standpunkt aus, in dem Mischungsstil seiner
Bauten noch anfechtbar ist; er scheint aber auch der Berufene, gerade weil sein Stilgefühl
so geschult ist, vielleicht nach dem Durchgang durch die Traditionen, aus seinen Aufgaben
heraus einen neuen zweckmässigkeitsgeborenen Stil zu finden.
Schon jetzt geht er consequent darauf aus, durchaus constructive Ästhetik zu üben,
Zweckmässigkeitsforderungen decorativ auszunutzen. Das zeigt seine glänzend disponirte
Anlage eines riesigen Krankenhauses für zweitausend Menschen, das er in seinen ver-
schiedenen Theilen, seinem Stammhaus, den Wirtschaftsgebäuden, den Baracken,
Pavillons, der Kapelle, wie eine kleine Stadt anlegt, mit einer langen baumbepflanzten Allee
und einer sich kreuzenden Achsengliederung, die äusserlich überaus wirksam ist und ihre
innere logische Zweckbedeutung in der Trennungsgrenze für männliche und weibliche, für
innere und für chirurgische Kranke hat.
Ebenfalls ist das Schmückende aus dem Nützlichen gewonnen im Entwurf der
Lungenheilstätte bei Berlin. Aus den Heilungsprincipien dieser Anstalt erwächst die Idee
des zurückliegenden Hauses, der vorspringenden Flügel mit Säulenhallengängen zum
Wandeln für die Kranken. Durch diesen Gegensatz der bewegten offenen Halle zu den
ruhigen Gebäudernassen und durch die lebhafte Schattenwirkung wird ein angenehmer
Eindruck bei ganz bescheidener architektonischer Durchbildung erstrebt", so bestimmt ganz
zutreffend, jedenfalls nach des Baumeisters eigener Angabe, der Führer den Eindruck des
Modells. I-Ioifmann ist ein liebevoller Sinner aller Details. Er liebt den alten Terracottenbau,
mit dem er an den Facaden seiner Gebäude ein lustiges Andeutungsspiel treibt, wie ein
494
humorvoller Bauherr des Mittelalters. An dem Strassenreinigungsdepot zieht sich ein
heiterer Fries von Bären mit Besen und Eimer und dem von Delphinen mit Wasser
begossenen Schweinskopf. Der Bär, das Berliner Wappenthier, spielt an den Hoffmann-
häusern überhaupt eine wichtige Rolle. An der Turnhalle erscheint er als Bockspringer
und an den Schulgebäuden als
Mentor der Kinder; an Brücken
und Schwimmanstalten wird er
durch den Frosch abgelöst. Und
diesen Drolerien gesellt sich die
Anmuth der Kinderfriese und Kin-
dermedaillons an den Facaden und
Pfeilern der Schulen.
Und dieser Schmuck, der auf-
gezählt vielleicht spielerig wirkt, ist
mit einem grossen architektoni-
schen Raumgefühl und mit einem
sicheren Geschmack angewendet.
Diese Bauten werden von
einem starken Rhythmus getragen
und ihre Theile klingen voll inein-
ander. Eines dient dem andern.
Sein reizvollstes Werk ist
vielleicht das neue Standesamt an
derFischerbrücke, das witzig genug
neben der Feuerwache liegt, so
Bucheinband von P. Karsten, Aschaffenburg gesetzlich geschützt 4135517911313 WQSSQT, Kohle amtlich"
tiglich bei einander sind.
Eine malerische Stelle des alten Berlin ist der Boden für diese Bauten. Von weither
sichtbar wird die Facade des Standesamts sein. Daher wurde besonders fein ihre
Silhouette ausgebildet mit dem schön herausspringenden Thurmdach, der niedrigen
Loggia im oberen Stockwerk mit dem Fries der Rosen, Disteln und schreienden
Kinderköpfen, die apart durch die herabgezogene Dachfläche wirkt, dem überaus graziösen
flachen, nach oben und unten sich verjüngenden, bildnerisch reich gezierten Erker. Sehr
hübsch ist der seitliche Eingang mit der runden, vom schiessenden Amor flankirten
Treppenzufiihrung, der schmalen Thür, deren Zierlichkeit sich wirkungsvoll von dem
benachbarten mächtigen Feuerwehrportal abhebt.
Dieser decorative Zug, dies Betonen des Stimmungsmässigen in communalen
Bauten ist für Berlin völlig neu. Gerade die Standesamtsräume zeichneten sich bisher
durch vollendete Nüchternheit aus.
Ludwig Hoffmann hat nun für die Brautpaare schmückende Vorsorge gespielt, und
da er nichts halb macht, sorgte er auch dafür, dass das Interieur nicht bureaukratisch,
sondern poetisch sei. Und er gewann sich dazu einen Bundesgenossen, der ihm nicht
nur durch den Namen nahesteht Ludwig von Hofmann.
Eine festlich heitere Halle ward geschaffen, an deren Wänden sich in leuchtenden,
blühenden Frühlingsfarben, guirlandenumkränzt, liebenswürdige Bildchen hinziehen mit
geschäftigen auf Wiese und Rain den Reigen führenden Putten.
Diese anakreontisch heitere Halle ist das gelungenste Interieur der Ausstellung,
eine Oase in der Wüste. Felix Poppenberg
MODERNE LEINENGEVVEBE. Auf wenigen Gebieten zeigte sich bisher die
Überlegenheit der englischen Textilindustrie über die meisten festländischen in so
auffälliger Weise, wie gerade in der Leinenweberei. Es war daher ein glücklicher Gedanke,
Bucheinbände von P. Karsten, Aschaffenburg gesetzlich geschützt
dass man bei den Wettbewerben, die vor mehr als Jahresfrist aus dem Hoftiteltaxenfond
ausgeschrieben wurden, auch insbesondere diesen Zweig des Kunstgewerbes berück
sichtigte. Aus dem Erfolge konnte man sehen, dass es auch hier nicht an Talentei
mangelte, sondern dass sie nur allzu selten vor grössere Aufgaben gestellt wurden. Um
anerkennenswerter war es daher, dass eine der bedeutendsten österreichischen Firmen, da
alte Leinenhaus Regenhart und Raymann in Freiwaldau, gelegentlich der Pariser Ausstellung
eine ganze Reihe künstlerischer Entwürfe herstellen und im Gewebe zur Durchführung
bringen liess. Wenn die Firma bei einzelnen Prunkstücken auch ganz grosse Musterung
nicht scheute, so musste im allgemeinen der Technik der Weberei entsprechend, doch mi
nicht allzugrossen Rapporten gerechnet werden. Das Tischtuch nach Rollers Zeichnung
54
4011
und das mit Klee, Wicken und Zaunrübe" nach Hammel können aber infolge Grösse und
Reichthum des Musters, die begreiflicherweise sehr kunstvolles Weben erfordern, als
technisch geradezu meisterhaft gelten. Den Laien interessirt jedoch natürlich vor allem
die Zeichnung, und da kann vor allem die Arbeit Alfred Rollers und das Tischtuch im
englischen Geschmacke von Rudolf
Hammel hervorgehoben werden.
Bei Roller ist besonders der reiche,
und doch einfache Innengrund
sehr trefflich gelöst, auch die
Mitteltheile des Randes sind von
besonders glücklicher Gestalt. Ge-
genüber der gewaltigenKraft dieser
Linien sind die Entwürfe Hammels
zierlicher, wie ja eine gewisse
Weichheit im Wesen dieses Künst-
lers liegt. Er kann daher auch dort,
wo er stark naturalistisch ist, wie
bei etlichen dieser Gewebe, oder
wo er selbst fremden Vorbildern zu
folgen scheint, immer noch von
eigenthümlichem Reize bleiben,
da er eben Zartheit und Zierlichkeit
nicht verleugnet. Haben diese be-
sonders im Wirkungsgebiete der
Hausfrau doch gewiss auch ihre
Berechtigung. Die schon erwähnte
Damastdecke Klee, Wicken und
Zaunrübe" leidet vielleicht an zu
viel Detail man wollte hier eben
ein Ausstellungswerk mit allen
Bucheinband von P. Kersxen, AschalTenburg gesetzlich geschützt Kunststücken der-Technik zeigen
aber das Kaffeetuch Platanen"
wirkt, besonders in Gelb, sehr ruhig und einfach; die Ak3ZlEll" sind besonders in Lila
sehr hübsch, das Handtuch am besten in Grün und Braun; das anglisirende Tischtuch
ist wieder am schönsten in einfachem Weiss; Kornblume" und Märzveilchen" erfordern
dagegen farbige Borte, um ganz zur Wirkung zu gelangen. Im ganzen kann man wohl
hoffen, dass durch Fortsetzung solcher Versuche die österreichische Leinenweberei sich
rasch auf bedeutende Höhe erheben wird. Dr,
ASCHAFFENBURG. MODERNE BUCHEINBÄNDE VON P. KERSTEN. Als
man in den letzten Jahren der Ausstattung der Bücher erhöhte Aufmerksamkeit
schenkte, ging man daran, nicht nur die Schriftzeichen künstlerisch zu gestalten und durch
Randleisten und anderen Buchschmuck die Einförmigkeit der Seiten zu unterbrechen,
sondern auch das Gewand des Buches, den Einband in zweckentsprechender A11 künst-
lerisch zu verzieren. England und Dänemark waren auf diesem Gebiete schon voraus-
geeilt, Deutschland folgte nach und die hervorragendsten Künstler wie Eckmann,
Behrens, Bürck, Adler und andere haben Entwürfe für Bucheinbände geschaffen. Von
diesen Arbeiten verfolgen die einen den Zweck, durch placatartige Wirkung Reclame zu
machen undlnteressefürden Inhaltdes Buches zu erwecken, andere dienen nurzurVerzierung
des Bandes. Von letzterer Art sind die Bucheinbände von P. Kersten in Aschaffenburg und
wir bringen einige Abbildungen von Werken dieses Künstlers, die uns seine Eigenart gut
'I'VI
erkennen lassen. Er liebt es, durch ein einfaches Linienornament, das entweder eingepresst
oder geschnitten, manchmal auch bemalt ist, den Deckel des Buches zu verzieren. Sinn-
gemässer aber ist es, das Ornament vom Rücken des Buches ausgehen zu lassen wie wir
es auf drei der abgebildeten Einbände sehen, einerseits, weil der Rücken die wichtigste
Function des Einbandes, das Zusammenhalten der Blätter, versieht, anderseits, weil man
sofort über die Lage des Buches orientirt ist. Häufig wendet Kersten Reihen von kleinen
eingepressten Blättchen oder strahlcnförmige Anordnungen von Wellenlinien an. Auch
die Titelschrift ist oft von ihm entworfen und gereicht dem Bande durch die stilistische
Übereinstimmung mit dem Ornamente zu besonderem Schmucke. Sg.
ETTBEWERBS-ENTSCI-IEIDUNG. BÖCKLIN-RAHMEN. Die
Redaction der Decorativen Kunst" in München hatte in diesem Frühjahr im
Auftrage der Photographischen Union" München, der Verlegerin Böcklins, ein Preisaus-
schreiben zur Erlangung von Rahmen zu Böcklinschen Bildern erlassen.
Das Preisgericht ist nunmehr zusammengetreten und gelangte zu folgendem Resultat
Ein erster Preis konnte keinem Entwurfe zugesprochen werden. Der dafür ausgesetzte
Betrag von 300 Mark wurde daher in drei weitere dritte Preise von je x00 Mark zerlegt.
Der zweite Preis von 200 Mark wurde dem Entwurfe Pfingstberg" und je ein dritter
Preis von xoo Mark den Entwürfen Vergelfs Gott", Einfach", Thea" und "Hera",
zugesprochen. Nach Öffnung der Umschläge erwies sich als Einsenderin des mit dem
zweiten Preise bedachten Entwurfes PEngstberg" Fräulein Emma von Egidy, Potsdam,
die mit je einem dritten Preise bedachten Entwürfe wurden eingesandt Vergelt's Gott"
von E. von Kirschberg, Graz, Einfach" von H. Richert, Berlin, Thea" von B. l-Iarras,
Böhlen, Hera" von Hans Pfaff, Dresden.
MITTHEILUNGEN AUS DEM K. K. ÖSTER-
REICHISCHEN MUSEUM St-
USZEICHNÜNGEN. Der Präsident der französischen Republik hat den Mit-
gliedern des Curatoriums des k. k. Österreichischen Museums für Kunst und Industrie
Commercialrath und Grossindustriellen Willy Ginzkey und Oberbaurath Professor Otto
Wagner in Anerkennung ihrer Verdienste um das Zustandekommen der österreichischen
Abtheilung der Pariser Weltausstellung 1900 das Officierskreuz des Ordens der Ehrenlegion
verliehen. Aus demselben Anlasse verlieh der Präsident der französischen Republik dem
Professor an der Kunstgewerbeschule des Österreichischen Museums Arthur Strasser das
Ritterkreuz des Ordens der Ehrenlegion.
ESÜCH DES MÜSEUMS. Die Sammlungen des Museums wurden in den
Monaten Juli und August von 5908, die Bibliothek von 1657 Personen besucht.
LITTERATUR DES KUNSTGEWERBES so
I. TECHNIK UND ALLGEMEINES.
AESTHETIK. KUNSTGEWERB-
LICI-IER UNTERRICHT so
Alterthümer, Kunstgewerbliche, aus dem schweizeri-
schen Landesmuseum in Zürich. Oflicielle Publi-
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veaute's, pour 1901 par Ch. Chantel et G. Viterbo.
In-B". XXIX, 1264 p. avec grav. Paris.
Archiv für Buchbinderei und verwandte Geschäfts-
zweige. Zeitschr. f. ltunstgew. u. handwerksmäss.
Buchbinderei etc. I-Ierausg. P. Adam. I. Jahrgang.
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