s n e r h e B s u a H m m m a D .m h. n w. o c r e Ü s n ü K r e d E n N m s s u A Die erste Frage, die sich aufdrängt, ist, ob Darmstadt der geeignete Boden für ein neues Kunstcentrum ist. Man denkt an Weimar, meint so viel äussere politische und sociale Bedeutung wie diese Residenz hätte Darmstadt auch. Allein man darf nicht vergessen, dass Weimar organisch, ohne Programm, ohne bewusste an Termine gebundene Arbeit die Stadt des grössten geistigen Lebens Deutschlands geworden ist. In Darmstadt aber scheint der Boden durch die historische Entwicklung kaum bereitet zu sein. Ein Gang durch die Stadt zeigt, dass weder die Anlage noch die Einzelarchitekturen einen besonderen localen oder doch national deutschen Charakter haben. Natürlich soll nicht behauptet werden, dass die Rhein- lande keine eigene künstlerische Cultur hätten. Ja, ich hätte für die Zukunft der Colonie weit weniger Besorgnis, wenn mehr hessischer und rheinischer Charakter den dortigen Arbeitern innewohnen würde. Die Colonie trägt schliesslich doch den Charakter der Treibhauscultur an sich. Die Archi- tektur auf der Mathildenhöhe ist aufgepfropft auf einen Boden, auf dem in den abgelaufenen Jahrhunderten allerlei andere, jetzt historische, Stile versucht wurden, ohne dass jemals der ausgeworfene Samen reife Früchte getragen hätte, ohne dass die fremde Art mit der heimischen verwachsen und so wenigstens aus dieser - Mischehe Fruchtbares entstanden wäre. Die Anlage der kleinen Stadt, die trotz aller Todes- ruhe nicht unschön ist, verräth Einwirkungen der Versailler Zeit. Die