Ausstellung der Künstlercolonie in Darmstadt, Speisezirnmerwand im Hause Habich, entworfen von P. Huber ein anderer als ein anerkannter Fürst des Lebens das Recht auf solch' einen Raum hat, und - was das Wichtigste ist - ob nicht eine so hehre und getragene Umgebung das Leben erdrücken kann, wie ein allzu prunkvoller Rahmen manches gute Bild? Dabei ist der Zweck des Raumes als Stätte der Musik durch nichts sinnfällig. Ja, der aufgewendete Reichthum scheint gerade als Umgebung für intime Kammermusik keineswegs geeignet. Der allzu stolze Prunk der Einrichtung steht nicht im Einklange mit der edlen Wirkung, die man von Tonharmonien erwarten darf. Dies ist ein Widerspruch, der tief ins Wesen der Behrensschen Kunst hineinreicht: oft und oft mangelt der Einklang zwischen dem Interieur und dem Leben, das in ihm vor sich gehen soll. Ein ähnliches Missverhältnis zeigt das Speisezimmer. Es ist ganz weiss gehalten; Tisch und Sessel sind lackirt, die Platten aus lichtem, polirtem Mahagoni, die Decke sowie die Beleuchtungskörper sind versilbert. Um einen Ton lichter und heller als das Musikzimmer macht auch dieser Raum einen ungemein reichen Eindruck, fast ätherisch, gar nicht der trotz aller RaHinements und ästhetischer „Sentiments" doch physiologischen und brutalen Function des Essens angepasst. Man darf nicht glauben, dass die hier aufgezeigten Mängel ihre Ursache in einem Talentmangel des Künstlers haben. Gewiss nicht; seine Ziele liegen