I-Iauseinganges liegt das Speisezimmer. Dieses Interieur ist am kräftigsten gehalten, einfach, im Raume jedoch allzu beschränkt. Die Beleuchtung von der Wand aus, die weisse Decke, das leise Goldornament an den Wänden, die glatten hellen Kirschbaummöbel geben dem Interieur seinen Stimmungs- wert. Ein Brunnen mit fliessendem Wasser vermittelt den Eindruck heiterer Freundlichkeit - der Raum ist ungemein schön. Über das Wohnzimmer im ersten Stocke, die „schwarz-weisse Zeich- nung" in Violett und Weiss habe ich mich schon geäussert. Auch hier findet man allerlei gute constructive Einfälle (so ist an Thüren und Möbeln die violette Farbe immer dann verwendet, wenn bei der Benützung Flecken zu befürchten wären). Es ist dies der Raum, den Olbrich selbst am innigsten liebt; und wiederum fügt es das Schicksal, dass jenes Werk, in das der Schöpfer verliebt ist, dem kritischem Betrachter am wenigsten zusagt. Eine Fülle technisch-constructiver Einfälle bergen das Badezimmer und das Schlafzimmer. Der letztere Raum ist eigentlich ganz als Bett gedacht. Dieses tiefgelegte Möbel beherrscht sowohl in der Form als auch durch die Farbe des gelben Seidenbezuges den Raum. In das Einerlei der sattgelben Farbe bringt nur die rothe Verglasung in der Thüre eine Abwechslung. Hier soll eben Ruhe, ein Ton herrschen. Die Schränke sind den Wänden eng angepasst und zeichnen sich durch gute Proportionen aus. Im Bade- zimmer sind die Details lustig, ebenso im Schlafraume; so sind als Klingel- knöpfe Fratzen verwendet. Sowie die bisher geschilderten Räume sind auch die Fremdenzimmer alle auf je einen Ton gestimmt, grün, blau, roth, immer mit sorgsamer Berechnung des Lichteinfalls. Die Vielfältigkeit der Formen fallt angenehm auf. Ich habe schon gesagt, dass mir das Haus Deiters das liebste Werk der Ausstellung ist. Hier war Olbrich ge- zwungen ,sparsam, also einfach zu sein. Es ist ihm auch gelungen, die wenigen Räume dieses Hauses, insbesondere Ausmmmg d" Kümdw ein feines lichtes Speisezimmer un- Ausmmmg d"Kü"S'1"' colonie in Darmstadt, Bro- _ _ colonie in Darmstadt, Griff, che, entworfen von Habich gemein wohnlich, geschmackvoll und mwmf," von nahm,