497 gebauter Mann wälzt mühevoll einen schweren F elsblock (Abb. S. 480). Dem Inhalte nach also ein ganz anspruchsloses Thema, dennoch aber von einer solchen Monumentalität der Auffassung, dass die ausgeführte Arbeit schon in ihrer heutigen Form, zum Beispiel als Nebenfigur an einem öffentlichen Denkmale, zu voller Wirkung gelangen würde. Drei weitere Sculpturen standen hinter dieser wuchtigen Arbeit nicht zurück. Zunächst eine monumental geschlossene Gruppe Verzweifelter; zwei in äusserster Lebensnoth und Angst, etwa auf einem Felsen- riffe im Ocean, einander um- klammernde Männer, modellirt von Hanak (Abb. S. 48x). Dann die technisch vorzüglich durch- geführte Actstudie von P. Stadler Dumm Ausmdi, (Abb. S. 487), ein Muster von ' ' Anatomie im landläufigen Sinne, endlich die vierte, mehr als correcte Arbeit von Wermingshausen, ein sitzender Schlangentödter (Abb. S. 483). Im letzten Saale fiel neben einem schönen Mädchenporträt und einigen kleinen Skizzen und Studien, vor allem N. Stadlers lebensgrosse Actstudie eines an einer Felswand emporklimmenden Mannes mit aus- gestrecktem linken Arme vortheilhaft auf (Abb. S. 486). Sorgfältig und doch gewandt modellirt war ferner Waterbecks faunische Gestalt (Abb. S. 486). Der I-Ialbtraum des Erwachens war in Drobils unvollendeter Studie bezeich- nend festgehalten (Abb. S. 487). Den Actpreis endlich verdiente sich Feckl P. Stadler, Actstudie 1 mit der guten Studie eines Kauernden (Abb. S. 47g). Wir sehen, diese Schule zeigt neben sicherem Können mannigfache persönliche Begabung in geradezu überraschend reichem Masse, und es hätte sich wohl für jedermann verlohnt, einen Blick in diese Stätte erfreu- licher Arbeit zu werfen. Solche Leistungen allein genügen, um die Lehr- methode einer Schule vollkommen zu rechtfertigen. Sie ist nicht neu aber bewährt: Bei aller Freiheit im Schaffen stets aufrichtige, rückhaltslose und doch liebevolle Kritik, vor allem aber das Vorbild eines Meisters, dem nachzustreben den Ehrgeiz jedes Einzelnen bildet. H. H. 64'"