Perlmutter eingelegt, und viel Glas in bunten Farben und mannigfaltiger Montirung verwendet. Im Boudoir - übrigens dem besten Raume, den unsere Abbildungen ja auch in zwei Ansichten vorführen - sind die Metall- beschläge iigural überladen, in gehämmertem Aluminium ausgeführt, was an sich recht preciös wirkt, und ausserdem noch mit Email geschmückt. Dafür ist hier die Wandverkleidung, in leichtem lila Ton und zart mit rein architek- tonisch-geometrischem Ornament bestickt, von ausgezeichneter Wirkung. Das Holz hat hier die Naturfarbe: Walnuss. Das Speisezimmer wirkte auf mich am vornehmsten und ruhigsten. Die dominirende Farbe ist hier das Rauchgrau der Eiche. Durch den blauen Teppich, die nicht aufdringliche Intarsia, den grünen Lederbezug der Sessel wird aber eine lebendig bewegte Farbensymphonie erzeugt. Ein Gobelin von Burne-Jones (von der Morris- Company gewebt) bildet den einzigen figuralen Schmuck des Raumes als Panell des Buffets. Die Möbelformen sind hier schlicht, einfach, schwer und anheimelnd. Die Abbildungen werden besser als eine in Einzelheiten sich verlierende Kritik das Wesen dieses Kunsthandwerks zeigen. Raffinement, Stimmungssucherei ist das beste Kennwort. Harmonie und glänzende Aus- führung der stärkste Vorzug der Arbeiten Whylies und Lochheads. Mit der Besprechung ausländischer Objecte ist man bald fertig. Aus Frankreich sind einige Reste aus der Invalidengalerie da, als Wertvollstes Schmuck. Neben den Emailleuren Feuillatre und Rene Foy kommt hier die „Maison Moderne" besser zur Geltung, die insbesondere von Manuel Orazi gute Kämme mit origineller Linienführung hat, die von Lalique unabhängig ist. In der Women-Section schlägt Schönes aus alter Zeit die Neuigkeiten, die an sich schwächlich sind, vollends todt. Neben Brüsseler Spitzen, an denen die emsige Kunstfertigkeit von längst verstrichener Zeit haftet, kommt die nüchterne Linienkunst der Glasgow School of Arts mit ihrer ärmlichen Abwechslung von Grün, Weiss und Blau nur selten auf. Die Frida Hansen- Webereien behaupten sich noch am besten. Aus Österreich wirken das Kohn'sche Zimmer mit seinen gebogenen Möbeln, Spaun'sche Gläser und Rubinstein'sche Bronzen, ganz gut, aber nicht gerade epochal. Die Installation von Baumann in grünem Holz und gelbem Messing macht angenehmen Eindruck. Aus Dänemark sind natürlich Potterien da; Gre's von der Witwe Ipsen, in gelbgrauen Tönen mit naturalistischem Blumenornament geschmückt, ungemein dicht, ist das Neueste. Es fällt schwer, diesen Bericht zu schliessen, ohne ein Gesammtresultat zu ziehen. Doch wäre es zu traurig. So mag ein jeder das abschliessende Wort selbst herausfinden.