Vxlla in Overveen w. m S .l.. 533 Kunst ruht. Karl Köpping ist mit seiner schon erwähnten umfänglichen Radirung nach Rembrandt auf die Bahnen zurückgegangen, die ihm den Ruf des bedeutendsten deutschen Radirers eingetragen haben; sein Streben, selbständige Phantasiebilder nach der Natur zu radiren, wie in der „Dryade" und der „Huldigung", ist wie bisher jedesmal gescheitert. Wer den scharfen Verstand, den energischen Forschertrieb Köppings kennt, der ihn beinahe zum Chemiker gemacht hätte, wird sich darob nicht wundern, aber warum will Köpping durchaus diese Schranken seines Künstlerthums über- schreiten, da er doch innerhalb derselben so Bedeutendes zu leisten vermag? Weiter stammten aus Berlin drei radirte Landschaften von Walter Leistikow, die des Künstlers feines Naturemplinden in Verbindung mit unmittelbarem Stilgefühl bekunden, ein Pastell „Herbst" von Ludwig von Hoffmann, worin Natur und Menschenstaffage die gleiche Stimmung athmen (die gelben Blätter fallen, auf ein liebendes Paar schaut der Neid hin), Paul Baums „Bucht von Bajä", ein treffliches Beispiel der vereinfachenden Manier, mitder Baum der Natur Herr zu werden sucht, und zwei trefiliche 70