ihrem Besieger Aurelianus dar- stellt. (Vlämisch, XVII. Jahrhun- dert.) Noch andere, echte Barock- arbeiten aus Schmidfschem Be- sitz schmücken den Raum. Ein schönes Eisengitter füllt einen Fensterbogen, Marmorvasen ste- hen auf Postamenten, Prunkmöbel füllen die Lücken. Das Ganze ist ein Raum der Illusion, dem selbst die Patina der Zeit nicht fehlt. Historischer Geist weht auch durch zwei höchst gediegen ge- arbeitete Viertelzimmer von Por- tois und Fix, Originale aus dem neuen Anton Dreher'schen Schlosse zu Kettenhofen bei Klein- Schwechat. Es sind zwei hohe Säle von herrschaftlicher, aber nichts weniger als protziger Aus- stattung. Der eine ist ein Speise- saal, durchaus in Eichen ge- täfelt, gedeckt und eingerichtet. Die Wände sind in lange, hohe Panele getheilt, die mit mässi- gern, flach geschnitztem Oma- ment endigen. Dazwischen hohe rundbogige Nischen für Fenster, Thüren und Spiegel; letztere noch mit einem breiten Streifen facettirter Spiegelscheiben umrahmt. Der Marmorkamin ein einfacher Pilaster- bau aus prächtig geschliffenem Rouge royal. Der colossale Ausziehtisch, der tadellos functionirt, der lange Anrichtetisch und die Sessel mit ornamentirten Säulenfüssen. Das Ganze von barockem Habitus, doch sehr frei im Detail. Später Louis XIV. ist der anstossende Salon, gleichfalls in Eichen, aber mit zierlicher vergoldeter Schnitzerei, in deren Füllungen das Gitterwerk eine grosse Rolle spielt. Es herrscht da ein discreter Luxus mit genau abgewogenen Einzelheiten. Der Tisch ein Cabinetstück von geschmack- voller Üppigkeit, die Fauteuils in rothem Sammt mit Goldborten. Ein unverfälschtes Empirezimmer hat blos Karl Bamberger. Es ist ein Schlafzimmer in Mahagoni mit Appliken und auch Einlagen in Holz und Metall. Die Ausführung tadellos. Dann folgt Biedermaier, und zwar in seiner schönsten Blüte. Sigmund Jaray hatte den guten Gedanken, die im Besitz eines Privaten zu Atzgersdorf befindlichen echten Biedermaiermöbel nachzubilden und mit ihnen ein vollständiges Wohnzimmer im Urgross- C. Frömmel, Toilettetisch, Mahagoni, ausgeführt von Carl Franz