F. Freiherr v. Kraus, Herrenzimmer, Nussholz, ausgeführt von Anton Pospischil in der Mitte als Applike das Auge Gottes in dreieckiger Strahlenglorie. Der runde Tisch steht mit drei Säulenpaaren auf dreieckiger, dreimal geschweifter Basis. Der Kamin sehr appetitlich aus weissem Marmor, mit einfachster Gliederung und ein paar zierlichen Appliken, welche ausge- schnittene figurale Bronzereliefchen bilden. Dahinter eine Spiegelnische mit fächerförmiger Bekrönung, durch die sich eine steife, vergoldete Guirlande von tragantartigem Ansehen spannt. Auch der blasse Teppich mit diesem fächerförmigen, aber zum Oval ergänzten Mittelmuster, um das sich ein zertretenes Rosengewinde zieht. Auch derKanarienvogel fehlt nicht, und zwar ist sein Käfig aus Messingdraht ein vollkommenes Eirund. Diese Form kommt jetzt gar nicht mehr vor, obgleich ein Ei wohl die natürlichste Form eines Vogelkäfigs sein dürfte. Und neben der Thüre hängt sogar der breite Glockenzug, recht im Geburtstagsstil gehalten, es sind lauter Bajazzos und Harlekine darauf gestickt. An sonstigem Wandschmuck finden sich ganze Rahmen voll schwarzer Silhouetten, dann zierliche Bildnisse in den verdünnten Wasserfarben von damals, auch zwei lebensgrosse Brustbilder in Öl, denen man die Eltemwürde weithin ankennt, und über dem Kanapee hängt, gleich- falls in Öl, der gute alte Kaiser Franz. Die Sitzmöbel sind heutzutage