xm __ _' A v DieSchlüsseljungfrauen, drei v.,_.-X;; g? _ - o 9 Schwestern, die auf Berg- f ß } 1 . f' . {f} '19, ' " spitzen, mI-Iöhlen undBurg- xi, ,. - _ 5 ' verliessen den Menschen er- U scheinen und für ihre Er- i lösung die Erschliessung grosser Schätze verspre- chen, spielen noch heute eine Rolle im süddeutschenVolks- glauben, sie sind wohl die drei Mütter oder Nornen, denen die Römer in Ger- manien und Gallien so viele Opferstätten errichtet haben. Der Schlüssel, vornehmlich ein uraltes Erbstück dieser Art, ist, wie schon im Glau- ben der Griechen und Juden, so nach der Auffassung fast aller Völker Europas bis ins XVIII. Jahrhundert aber auch mit übersinnlichen Kräften ausgestattet, „den Namen eines Diebes, des Weibes Keuschheit, des Rei- F. Hauptmann, Kämme, ausgeführt von A. D. Hauptmann 8: Co. teys und Pfgydgs Glück und geheime Angelegenheiten aller Art zu entdecken", er gehört zur Gesellschaft des wahrsagenden l-Iausgeräths, wie Sieb, Beil, Scheere, die freischwebend aufgehängt bei Nennung Verdächtiger in Schwingung gerathen. Er deckt Verborgenes auf, wie wir denn auch vom Schlüssel eines Räthsels sprechen; aus diesem Begriffe stammt auch in der Technik der Erzählungskunst der Ausdruck Schlüsselroman (Roman ä clef), der seit dem Theuer- dank und dem berühmten Schäferroman „Arcadia" des Sannazaro Mitmenschen unter unkenntlichem Namen einführt, die nur mit Hilfe einer Nachwei- sung, eines Schlüssels, zu enthüllen sind. Eine solche Fülle mysti- scher, symbolischer, poeti- scher Associationen musste dem I-Iausgeräth, woran sie sich spielend knüpften, auch in seiner ursprünglichen Be- J_H„g5,äner_13,.mchen