XaniroiT, "Der Wind", Terra- Cotta von F. Goldscheider, Ständer, entworfen von Prof. R. Hammel, ausgeführt von Jos. Veillich Stücken weiblich, oft kleeblattförmig, der Bart einfach oder kreuzförmig eingeschnitten, am Reife kammartig. Das XVI. Jahrhundert erreicht die höchste technische Vollendung, an die Stelle der eingesprengten und ein- gelötheten Ornamentik des Griffes tritt der edelste Eisenschnitt, auch gepunzte und gravirte Behandlung. Der Griff erhält ganz neue, der veränderten Stilweise gemässe Formen in unerschöpflicher Fülle, und mit wunderbar sicherem Empfinden verstehen die Künstler sich alle Eigenthümlichkeiten des Materials nutzbar zu machen. Bald sind es Motive der antiken Architek- tur, Capitäle, vornehmlich jonische, bald phantastische Arabesken, bald Einzelfiguren oder verschlungene Gestalten, Thierbilder, mit Vorliebe Delphine, Pferde- köpfe, dann Mascarons, Band- und Laubornamente, Blüten aller Art, welche den Griff aufs Reichste zieren. Das Gesenke erhält meistens architektonische Gliede- rung oder kugelförmige oder ringförmige Profilirung, auch architektonischen Aufbau in Durchbrucharbeit, das Rohr wird cannelirt, der Bart symmetrisch ein- geschnitten, meist sternförmig oder mit Kreuzein- schnitt. Das XVII. Jahrhundert zeigt neben treuem zähem Festhalten an den künstlerischen und technischen Überlieferungen des Vorausgegangenen doch vielfach schon Verfallserscheinungen, nicht immer ist mehr das liebevolle Versenken in die Arbeit zu bemerken, wie ehedem. Schnitt und Gravirung sind noch durch- wegs im Schwange, die Ornamentik wird gesuchter und schwerer, es ist nicht mehr ein lebendiges Zu- strömen immer neuer natürlicher Gedanken, aber trotz alledem noch eine Epoche, welche Meisterwerke allerersten Ranges aufweist. Noch immer steht der deutsche Schlüssel obenan, er ist bis dahin auch in fremde Länder gedrungen, die ihm nichts Ebenbürti- ges an die Seite stellen konnten. Nun aber, gegen Ende des XVII. Jahrhunderts, wird mit dem bis dahin üblichen Schlosse, das seine technischen und künstlerischen Grundlagen in den Meisterwerken des XV. Jahrhunderts hat, auch der Schlüssel wesentlich verändert. Die Errungenschaft im Ausgange des XV. Jahrhunderts bestand in der Umwendung des Unterlagsbleches, welches den Mechanismus verbarg, und in der Aufdeckung des ganzen, so complicirten f: