Schlüsselschild. XVII. Jahrhundert (Nordböhm. Schlüsselschild, XVII. Jahrhundert (Mährisches Gewerbe-Museum in Reichenberg) Gewerbe-Museum in Brünn) erweiterten. Bleiche oder dunkle Hautfarbe, als interessanter Fleck hingesetzt; die Mannig- faltigkeiten des Fleischtones. Die Richtigkeit des Actes ist ihm Nebensache. Sein grosses Bild der Dantdschen „Matelda", wie sie in weissem Kleide lang und schlank über weite blumige Au hinschreitet, leidet an argen Missverhältnissen. Der Münchener Erich Kuithan bringt Landschaßen und Genre aus bayerischer Gebirgswelt. In der Auffassung ist etwas von der alten grossen Historik, manchmal wird man an Rubens-Landschaften erinnert, in die aber auch wieder Besnard hineinspielt. Unser venetianischer Landsmann Franz Ruben cultivirt zur Abwechslung den Chiemsee und die Maingegend, deren graue Stimmungen er nicht ohne Reiz verträgt. Conventioneller sind seine Parkpartien aus der Rococozeit. Der Berliner Ismael Gentz endlich schüttet seine Mappe von Algraphien aus, meist Porträts, darunter verschiedene italienische Künstler in ihren Werkstätten. Der Kopf der Baronin Ebner-Eschenbach und ein spanischer Graf in schwarzem Mantel sind wohl das Beste. Im Übrigen schätzt man die Gewandtheit eines raschen Illustrators. - Im Salon Pisko herr- schen wieder die „8 Künstlerinnen und ihre Gäste", mit Frau Olga Wisinger-Florian an der Spitze. Das Niveau ist merklich geringer als das vorjährige; einige Damen sparen nämlich ihr Bestes für die Frühjahrsausstellungen. Doch sind namentlich einige vortreffliche Por- träts zu verzeichnen. So das dunkle, schwärzlich schattende Damenbildnis von Marie Lübbes 6