Relief von einer Säulenbasis auf dem Forum Romanum, aus dem jahre 303 bis 304 n. Chn, Marmor Grund geschaffen. Gerade das Ineinanderarbeiten der verschiedenen, aber verwandten Wissenszweige hat so Nützliches geschaffen. Lässt uns schon Wickhoff durch die vollkommen neuen Aufschlüsse, die er über die trajanische Plastik und spätgriechische Malerei ertheilt, ganze Perioden, die uns bisher immer als „Verfall" galten, als Zeiten grossen, wichtigen und eigenthümlichen Kunstschaffens erscheinen, hat Wickhoff schon die Grenzen der anerkannten Kunst um Jahrhunderte uns näher gerückt, so geht Riegl in dem vorliegenden, späteren Werke folgerichtig noch weiter. Er selbst sagt: „Wer wie der Verfasser dieses Bandes von der Über- zeugung durchdrungen ist, dass es in der Entwicklung nicht allein keinen Rückschritt, sondern auch keinen" (nämlich absoluten) „I-Ialtpunkt gibt und vielmehr alles beständig vorwärts fliesst, muss die Einsperrung einer Kunstperiode in feste Jahresgrenzen als die nackte Willkür empfinden." Es ist das eine grosse und gewichtige Wahrheit, die hier zum ersten Male klar ausgesprochen und durch das ganze Buch hin begründet wird. Empfunden mag ja Mancher schon Ähnliches haben. So hat der Schreiber dieses einen verwandten, aber nicht gleichen Gedanken verfolgt, und es ist nicht Eitelkeit, wenn er hier darauf eingeht, sondern es soll nur zur Klärung der Sache beitragen. Es kann die erwähnte Einseitigkeit einer Streitschrift, die ja auch das neue Werk noch ist und sein musste, dadurch auch am leichtesten behoben werden. Die Menschheit gelangt in all ihren Anschauungen am Schlusse zu einer Art Dualismus; wir erkennen am Ende jeder Gedankenreihe immer eine x2'