1119 IE Textilausstellung des Leipziger Kunstgewerbe- museums ist zunächst zwar nur als der erste Versuch einer Reihe von Sonderausstellungen gemeint, die der Stärkung des örtlichen Sinnes für Kunst und Kunstgewerbe dienen sollen; auch wurde das grösste Gebiet der Textilkunst, die eigentliche Weberei, von vornherein aus- geschlossen, auch die Teppichknüpferei ist - beabsichtigt oder nicht - sehr stark zurück- getreten: gleichwohl ist die Bedeutung der Aus- stellung weit über das örtliche Interesse hinaus- gewachsen. Und das nicht so sehr durch ihre internationale Bedeutung. Wohl ist England durch einen guten Teppich von Brangwyn, wohl ist Schweden durch zahlreiche treffliche Arbeiten, und vielleicht noch das eine oder andere Land durch dies oder jenes Werk vertreten: vor allem ist es aber doch eine deutsche und österreichische Ausstellung. Und man kann den gegenwärtigen Stand, insbesondere der Stickerei und Spitzenerzeugung in diesen beiden Ländern ziemlich klar verfolgen, weniger der Gobelinarbeiten, bei denen Österreich sehr schwach vertreten ist. Überhaupt ist ja die Beteili- gung auf den verschiedenen Gebieten und von Seite der verschiedenen Orte sehr ungleich gewesen. Es machte sich eben vielfach der Umstand geltend, dass in diesem Jahre auch noch die Ausstellungen in Turin, in Düsseldorf und von Seite Österreichs noch die österreichische Sonderausstellung in London zu beschicken waren. Österreich hatte also insbesondere einen schweren Stand; gleichwohl hat es, wie kein Besucher der Ausstellung leugnen wird, in vollsten Ehren bestanden. In vieler Beziehung blendend treten die „Handarbetets Vänner" in Stockholm auf, jene Gesellschaft, die sich, zum Teil auf die Anregun- gen Jakob von Fal- kes hin, vorbeinahe 3ojahren, zunächst zur Pflege schwe- discher, altüber- lieferter I-Iauskunst gebildet hatte. Man _ _ Textilausstellung in Leipzig, Tischläufer von Armgard Angerrnann, Dresden. nach kennt lhfe Lelstun" Entwurf von Professor Gussmann. Dresden. graugelbe und grün: Seide auf Leinen 13