Bekrönungen etwa vorkommt, ist sehr ori- ginell mit Kombinationen krystallischer For- men belebt. Die beiden Schmalseiten haben grosse omamentale Malereien von Roller („Die Nacht") und Böhm („Der Tag"), in denen figurale oder lineare Motive exotisch e verwendet sind. Der Roller'sche Dekor ist l eigentlich ein endloses Muster, dessen Ein- heit eine schlaftrunkene Figur mit vorne überhängenden Ringellocken und einer gol- denen Scheibe in der Hand bildet. Auch hier spielt Ägyptisches in unbewusster, aber geistreicher Verwendung mit. Die Seiten- schiffe haben oben breite Friese in Casein- malerei, von Klimt, Andri und Auchentaller. In den viereckigen Schmuckplatten, die reihenweise in den Putz eingebettet sind, Otto Prutscher, haben zahlreiche Künstler ihre technischen Hulnadßl Einfälle mit sichtlicher Lust ausgeprobt. In diesen Nebensälen finden sich auch noch zwei kleine Novitäten von Klinger: ein reizvoller weiblicher Kopf, unter dem der Marmor gerade noch für eine Hand (von wunder- barer Ausführung) gelangt hat, und ein kleiner Bronze- Athlet mit erhobenen Armen, dem der Kraftüberschuss von allen Kanten sprüht. Auch der Katalog der Ausstellung ist bemerkenswert. Er ist mit vielen derben Original-Holz- schnitten und auf gelben Grund gedruckten Initialen und Monogrammen geschmückt. Otto Prutscher und Franz Zelezni, Anhänger ÜNSTLERHAUS. Die Künstlergenossenschaft hat ihre XXIX. Jahresausstellung eröffnet, die alle Räume des Hauses füllt. Der Katalog umfasst 57x Nummern. Die Zusammenstellung ist international. Drei Säle bilden förmliche Kolonien: Deutschland (meist Nord), Frankreich und Amerika. Der eigentliche Kern der Ausstellung liegt doch im Porträt, und darin steht erfreulicherweise Österreich-Ungarn weit voran. Horovitz, Laszlö, Pochwalski, StauFfer, Joanovits, Koppay, Temple und andere bilden ein sehr bedeutendes Niveau. Horovitz bringt vor allem sein neuestes Kaiserbildnis, zur goldenen Hochzeit des Erzherzogs Rainer gemalt. „Zur Erinnerung an den 2x. Februar 1902" lautet die Widmung am Rahmen. Der Kaiser ist dazu neunmal gesessen. Die Aufgabe war, ein mehr familien- haftes, intimes Bild zu geben, zum Unterschied von den beiden letzten, als militärische Geschenke gemalten, in denen der Künstler alles auf die Galauniform zu stimmen hatte. In der That schaut der Kopf mit seinen unvergleichlich durchstudierten und durchgebildeten Augen („das sind meine Augen, das ist mein Blick", sagte der Kaiser zum Maler) mit einer verwandtschaftlichen Herz- lichkeit aus dem Bilde heraus. Die Feinfühligkeir in der Modellierung des Otto Prutscher, Ohrringe und Ringe