einer nüchternen Stube, die eine ganze Fensterwand mit nüchterner Tageshelle durch- strömt. Es ist ein Silbergeriesel in der ganzen Luft, deren Durchsichtigkeit man zu sehen meint. Nur das Rot der Kleider sollte weniger kompakt sein. Schliesslich erfreut wieder einmal Georges Hitchcock durch seine originellen Einfälle. Seine „Heilige Genovefa" im Gefilde voll blühenden hochstämmigen Unkrautes ist von Paris her bekannt; Bastien- Lepage klingt darin nach, mit englischer Lilienstimmung gemischt. Ein holländisches Blumenmädchen mit bunten Tulpenbeeten hinter sich ist eine reizende Sonnenlichtstudie. Unter den deutschen Bildern ist mehr trockene Tüchtigkeit, als unser Breitegrad verträgt. Manches wohlbekannte Bild taucht auf; so Werner Schuchs „Grosser Kurfürst bei Fehrbellin", gewiss ein treffliches Blatt Historie, aber von wenig malerischem Gehalt. Mehrere grosse Geschichtsbilder stammen vom „Verein für historische Malerei" her; sie stehen alle weit hinter der Piloty-Schule. Durch solche Förderung kommt die Malerei gewiss nicht vorwärts. Erquicklicher als die Verwundungen Tillys und die Begrüssun- gen Blüchers sind jene Ausnahmen, wo Licht und Farbe zu Worte kommen, wie in einem Korb voll gleissender Seei-lschchen von Hammann-I-Ioppe. Interessant ist ein grosses Bild des Dänen Laurits Andersen Arthur Rubinsteiu, Beleuchtungskörper, Bronze