Atelier des Österreichischen Museums, Speiseservice, ausgeführt von Josef Böck schöne breite Kurve des toten Körpers mit lang herabhängendem Arm ist Mercies sterbendem Jüngling entlehnt („Gloria victis" im Hotel de Ville zu Paris). Ein grosser Bronzesarkophag mit zwei erwachsenen Figuren und zwei Putti ist bei aller Tüchtigkeit doch nur eine Zusammenstellung herkömmlicher Dinge. Es fehlt die seltene, einzige Persönlichkeit: die eines Rodin oder Klinger. IE KUNST IM LEBEN DES KINDES. In die hübschen Räume des Hagenbundes ist jetzt die Wanderausstellung eingezogen, durch die der deutsche Kunstgewerbeverein (Leipzig) die Kunst im Leben des Kindes illustriert. Der Zweck ist, den kindlichen Kunstsinn zu wecken und zu pflegen, nachdem er vormals eher gedämpft und gemassregelt worden. Die Sache ist so hochwichtig, dass Unterrichtsminister Ritter von Hartel sich für Österreich an die Spitze gestellt und die Herren seines Ressorts die Durchführung in die Hand genommen haben. Der Hagenbund aber hat das weitläufige, erziehlich hochinteressante Material durch Veranstaltungen im wienerischen Geschmack unserem Publikum gemütlicher gemacht. Von besonderem Interesse ist die Abteilung: „Das Kind als Künstler", mit Hunderten von Zeichen- und Malproben, die schon im dritten Lebensjahre beginnen. Deutlich sieht man da, wie das sich selbst überlassene Kind, ob es nun nach der Natur oder aus dem Gedächtnis zeichne, einen starken Sinn für das Fest- halten der charakteristischen Züge, also für das Stilisieren der Gegenstände hat. Dies geht so weit, dass zum Beispiel bei der Darstellung von Schlittschuh- läufern die Arme wegbleiben, weil sie bei diesem Sport nicht in Aktion gelangen, ja dass selbst die Kindergäitnerin ohne Arme gezeichnet vorkommt, weil sie nicht arbeitet, also die Arme zweck- los wären. So sieht man leitende Gedanken aller Kunstübung schon j. ä L. Lobmeyr, Glasvasen