2u3 solchen in dem Aufsatze von Giehlow, Jahrbuch der kunsthistorischen Samm- lungen des Allerhöchsten Kaiserhauses XX, Taf. IV.) Die Anlage der Ausstellung bezweckte, die Entwicklung der Illustrations- kunst im Mittelalter vorzuführen, sie hätte aber in der angedeuteten Richtung, das heisst durch Aufnahme späterer Denkmäler der Miniierkunst, eine ganz wesent- liche Erweiterung erfahren und uns Prachtstücke ersten Ranges vorführen können. Es hält schwer, da nicht sofort an das berühmte, aus dem angegebenen Grunde nicht ausgestellte Missale (cod. 1784) zu denken, das in den Jahren 1582-1590 im Auftrage des Erzherzogs Ferdinand von Tirol von einem der ausgezeichnetsten Miniaturi- sten jener Zeit, Georg Hoefnagel, mit wundervollen Miniaturen geschmückt wurde. (Vgl. G. F. Waagen, „Die vornehmsten Kunstdenkmäler in Wien", II, 66-68, und den Aufsatz von Ed. Chmelarz: „Georg und Jacob I-Ioefnagel" im Jahrbuch der kunst- historischen Sammlungen XVII, 275 ff, der auch einige der vortrefflichsten Miniaturen Georgs, darunter eine aus dem Missale, in gelungener Nachbildung bietet). Das von unserem Meister mit so herrlichem Schmuck versehene handschriftliche „Missale Ro- manum ex decreto sacrosancti concilii Tridentini restitutum" (Abschrift eines 1570 bei Plantin in Antwerpen erschienenen Druckwerks) ist ein Folio- band von 650 Pergamentblättern. Diese enthalten etwa 500 Miniaturen, unter diesen mehr als dritthalb- hundert Randverzierungen. „Es ist nicht möglich," urteilt Waagen, „sich von dem Reichtum, der Mannigfaltigkeit und der Farben- Ptolemaeus (cod. 227 x)