299 Zwischen den Türmchen des Bau- es gewahrt man die Kirche als gekrönte Frau mit goldener FahneWeiterlinks, gegen den Rand gerückt, erscheint auf allen Kalender- blättern der heilige Paulus, auf diesem ersten von Gott Vater, der sich aus dem Himmel er- hebt (mit der Le- gende: „Qui omnia creavit deus est"), inspiriertf" Auf den übri- gen Kalenderbil- dern sehen wir neben dem Apostel die Empfänger sei- ner Briefe, so die Römer (Februar), die Korinther (März) u. s. w. Die typische Anlage der Ka- lenderbilder er- kennt man am be- sten durch Ver- ' gleichung des zweiten hier beigegebenen Blattes: September; ausser den bereits oben erwähnten Füllungen der Buchstaben K L, rechts oben das Monatsstemzeichen, die Wage. Oben die Arbeit im Weinberge, in den ovalen Feldern Keltern und Weinfüllung. Es sei bei dieser Gelegenheit daran erinnert, dass der Gedanke, die Weinlese in den Monatsbildem zu verwerten, so alt ist wie die Monatsbilder überhaupt. Matfre Ermengau nimmt denn in seinem Breviari direkt hierauf Rücksicht, indem er zum Monat September bemerkt (cod. 2583i", Fol. 54 a): „Per so penho li penhedor- Aley de vende- miador - Setembre los razims trencan - Essa vinha vendemian." Dass in deutschen Kalendern häufig der Monat Oktober zu Darstellungen der Gebetbuch (cod. 1855) 4' Waagen a. a. 0., IX, 7x, hat dies nicht bemerkt, und auch die Position der, wie erwähnt, typischen Figuren falsch angegeben.