345 Landgräfin im Schosse vor ihrem strengen Ehegernahl verborgen hielt, in Blumen erinnern wollte, ist eine offene Frage." Die auf dem letzten der hier gebotenen Bilder dargestellte Katharina reiht sich den Meisterleistungen unseres Künstlers würdig an, ja Waagen urteilt," dieses Bild sei „wohl das gelungen- ste" des Buches. Man wird diesem Gelehrten beistim- men, wenn er die edle und schöne Jungfräulichkeit des I-Ieiligenbildes rühmt, was er aber von „der heiteren Wirkung des Landschaft- lichen" sagt, beruht wohl auf einer Verwechslung. Richtig ist, dass sich von der hellen Architektur des Hin- tergrundes die vor der Stadt- mauer liegende Wiese wirk- sam abhebt. In den Randornamen- ten, denen hier noch ein Wort gewidmet sei, haben beide Meister, A wie B, Gebetbuch (cod. 2730) höchst Beachtenswertes geleistet. Die drei vorgelegten Textumrahmungen geben nur einen schwachen Begriff von den unendlich vielen Variationen, in denen hier Blumen- und Strauchmotive, Vögel, Schmetterlinge u. s. w. erscheinen. Durch pastoses Auftragen ist reliefartige Wirkung erzielt worden; auch die Schattengebung ist, wie auf den Reproduktionen klar ersichtlich ist, sorgsam beobachtet. All dies vereinigt sich, um Waagens Urteil: „die künstlerische Ausstattung, welche zu den reichsten und prachtvollsten gehört, die mir vorgekommen, ist dieser Fürstin (Margarete) auch voll- kommen würdig" zu rechtfertigen. 4' Vgl. auch das von A. Riegl, Mitteilungen des Instituts für österreichische Geschichtsfoxschung VIII, 442 f. übe: das Bild auf Blatt zzöb des (noch in der italienischen Abteilung zu bzsprechenden) angevinischen Gebetbuchs, cod. xgzx, Bemerkte.