JIT Österreichische Ausstellung in London, Bibliothekskasten von F. Schönthaler 8: Söhne in dem man nach vollbrachtem Weidwerk sich zu gemütlicher Geselligkeit vereint. In jeder Einzelheit klingen diese Reminiszenzen gedämpft und unauf- dringlich nach: im satten Grün der Wände, auf die kräftig gezeichnetes Eichenlaub gestickt ist, in der knorrigen Gestalt der Stützen und der Lambrislisenen, den astartigen Schnitzereien der Füllungen, den mächtigen abgerundeten Formen der schweren Eichenmöbel, dem derb geschmiedeten eisernen Blattwerk, mit dem der hohe Holzkamin beschlagen ist, vor allem in dem koloristisch unvergleichlich fein gestimmten Teppich, der mit vagen Farbflecken und Linien eine meisterhafte Stilisierung des Waldbodens mit seinem Moos, seinen Schwämmen und seinen welken Blättern darstellt. Bemerkenswert ist auch die unregelmässig geschweifte Form dieses Teppichs. Einen ausserordentlich vornehmen Schmuck hat das I-Ierrmann'- sche Jagdzimmer an zwei darin aufgestellten prächtigen Werken der beiden Bozener Bildhauer Kompatscher und Winder gefunden, zweien Meistern, die in farbig gebeiztem Marmor, Bronze, Elfenbein und allerhand anderem wertvollen Material entzückende Kabinettstücke von ganz eigenartiger Richtung schaffen. Die eine der beiden exponierten Arbeiten zeigt in grün patinierter Bronze die ungemein innig aufgefasste Figur des heiligen Georg hoch zu Ross auf einem grossen rotbraun gefärbten Marmorblock, um den sich der getötete Drache windet; die zweite ist eine kleine marmome Schmuckschale, auf deren Rand ein unheimlicher Lindwurm Wache hält; eine korallene Krone ruht auf seinem Kopfe, seine Augen bilden funkelnde Rubine. Selten noch sind derartige Motive aus der Legenden- und Märchen- welt mit so urwüchsiger, packender Kraft, mit so kindlich-phantasievoller Hingabe an den Ideenkreis, dem sie entstammen, und gleichzeitig mit so glänzenden Mitteln von der Plastik dargestellt worden.