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Holländische Bibel (cod. 2771]
Mit Rücksicht
auf die Lichtwirkung
ist freilich der Spiel-
raum für Parallelen
einigermassen be-
schränkt. Der Maler
des Rehe-Romans
ist, wie wir wissen,
Meister des Hell-
dunkels. In der „Te-
seide" hingegen ist
fast über alle Szenen volles freies
Licht ausgegossen, und in dem-
selben „glänzen und funkeln die
hellen und kräftigen Farben der
reichen Kostüme gleich bunten
Juwelen in krystallenen Schalen".
Solche Meisterschafthätte Chmelarz
geneigt gemacht, die Teseide-
Bilder, und zwar die oben ange-
führten des Malers A, dem grössten
Miniaturisten jener Zeit, Jean
Foucquet, zuzuweisen, wenn in
ihnen nicht jede Spur von Kennt-
nissenderitalienischenRenaissance,
welche dieser Künstler in seinen
Schöpfungen so gerne verwertete,
fehlte. Den Kreis der eben vor-
getragenen, im wesentlichen schon
von Chmelarz angeregten Erwä-
gungen hat zuletzt Durrieu noch
enger geschlossen. Rene-Roman
und ,.Teseide" zeigen „au point de
vue materiel une telle parente,
que l'on ne peut douter que les deux
volumes nlaient une origine sem-
blable et ne proviennent du merne
atelier". Meister A ist für Durrieu identisch mit dem Künstler, der die Rene-
Bilder schuf, daher also nach seiner Zuweisung kein anderer als Barthelemy