. 45! DIE-A [MINI-ATUWRVEINAIISHSTELLIJNGW pER KljliiIHOEBAIBLIÜTHTEVK '('I;II1)",S" "RUDOLF ABEN die meisten der bisher besprochenen Bilderhandschriften der k. k. Hofbibliothek durch die Kunsthistoriker bereits mehr oder minder eingehende Würdigung erfahren, so ist dagegen eine überraschend grosse Anzahl von Miniaturenwerken der italienischen Schule, zu welchen wir jetzt übergehen, von der Forschung völlig unberücksichtigt geblieben. Die bekannten Darstellungen der Ge- schichte italienischer Kunst, auch Crowe und Cavalcaselle, weichen dem so wenig bebauten Gebiete in mehr oder minder kühnem Bogen aus, und auch über den ein- schlägigen, von italienischen Gelehrten angestellten Forschungen hat ein eigentümlicher Unstern gewaltet. Die sich auf das gesamte Feld italienischer Miniaturrnalerei erstreckenden Arbeiten des verdienten Gaetano Milanesi sind der Allgemeinheit nicht nutzbar gemacht worden; l die erste von ihm ver- öffentlichte Probe derselben („La Miniatura in Italia", Nuova Antologia, XVI, 1871, 467 ff.) hat keine Fortsetzung erfahren. Ein anderer, von Attilio Luciani unternommener Versuch („La Miniatura e la prossima esposizione d'arte antica in Roma", ebenda, LXVII, 1883, 305 ff.) hat die Sache nicht gefördert. Unter den neueren mit Reproduktionen ausgestatteten Werken musste das vornehmste, die von Carta, Cipolla und Frati herausgegebenen „Monumenta palaeographica sacra. Atlante paleograiico-artistico compilato sui manoscritti esposti in Torino... nel 1898", Bocca, 189g, sich seiner Anlage nach im wesentlichen auf die Werke kirchlicher Schreibstätten beschränken; die Publikation von Francesco Carta: „Codici Corali e libri a stampa miniati della Biblioteca Nazionale di Milano, Catalogo descrittivo", Roma, 1891 (samt einem Tafelbande mit 25 Faksimiles) behandelt, wie schon aus dem Titel erhellt, nur die Miniaturen der Mailänder Brera, Stefan Beissels: „Vaticanische Miniaturen", Freiburg im Breisgau, 1893, nur die der Vaticana. Besser ist es um unsere Kenntnis lokaler Schreibstätten bestellt, deren Erforschung besonders in jüngster Zeit durch intensive Studien gefördert wird." Dies wird, wie hier rühmend hervorgehoben sei, nicht in letzter Linie "Seine im Verein mit Carlo Pini zusammengestellten „Nuove indagini con doeumenti inediti per servire alle storie della ruiniatura italiana", veröffentlicht in der Ausgabe der Vite Vasarfs. Firenze, Le Monnier, VI 1850, 15g bis35o, betreffen, der Anlage des Hauptwerkes gernäss, einzelne Meister, ohne Rücksicht auf die Entwicklung der Miniaturmalerei auf italienischem Boden. "Es seien hier einige einschlägige Arbeiten genannt, die unsere Darstellung gelegentlich heranzog. Bologna: Frati, L.: I corali della basilica di S. Petronio in Bologna illustrati. Bologna, 1896. - Malaguzzi- Valeri. Francesco: L: rniniatura in Bologna dal XlII al XVIll secolo. Archivio Storico Italiano V, Sen, tomo XVIII, 1895. Derselbe: La Collezione delle miniature nell' Archivio di Stato di Bologna, Archivio Storico del