angeordnet. Die häufig vorkommenden Knickformen sind auf das Ergebnis von Spiegel- bildern zurückzuführen, die Knickungen kommen daher auch öfter reihenweise in der Sym- metrieachse gelegen vor. Eine nimmer ruhende Phantasie, wie sie bei dieser Publikation zu Tage tritt, gefällt sich auch darin, nach uralter Weise in den Zufallsformen Gestalten aufzusuchen und zu entdecken, die Ähnlichkeit mit Erscheinungen lebender Geschöpfe haben. Fratzen und Larven, wie sich solche leicht als Gespenster an jedem Konglomerat lebloser Materien zeigen, schafft unser Künstler in freier, kräftiger Weise, um sie seinem Ornament einzuverleiben. Die Pflanzenornamente, die sich auf den Tafeln mehrfach vorfinden, zeigen sich zunächst als Weiterbildungen der eben geschilderten einfachen Zierformen, insofern als hierbei die Stränge als Stengel verzweigt, die Blätter aus Gruppen von Motiven gebildet sind und ausserdem auch noch durch die Anordnung der zumeist vierteiligen Rosetten als Blüten, zu Dolden, Trauben etc. oder durch die Verwendung kleiner Kreisilächen zur Dar- stellung von Früchten, das Vegetabilische zum Ausdruck kommt. Die Species bestimmen zu wollen, wird wohl kaum jemandem in den Sinn kommen. Die Zeichnungen sind durch- aus als Flachmuster gegeben. Die dargebotenen Zierforrnen wären der Anzahl nach eigent- lich hinreichend, uns auf ein Menschenalter hinaus reichlich zu versorgen, da ja auch, wie gesagt, eine Vermehrung und Umbildung aller Beispiele ins Unendliche ohneweiters möglich ist; die Art der Verbindung der Jahreszahl mit dem Titel scheint aber darauf schliessen zu lassen, dass wir weitere Serien, vielleicht von Jahr zu jahr, von dem Autor erwarten können. H. Macht TEIERMÄRKISCHES LANDESMUSEUM JOANNEUM IN GRAZ. Der kürzlich ausgegebene Jahresbericht dieses Museums gedenkt zunächst des schweren Verlustes, den das Institut durch den Tod des Landeshauptmannes und Kurators des Landesmuseums, Grafen Gundaker von Wurmbrand-Stuppach erlitten hat, und wendet sich dann den Arbeitsergebnissen und statistischen Mitteilungen des Museums zu. Am 26. November rgox, welcher Tag zugleich der neunzigste Jahrestag der Gründung des Joanneurns war, wurde die neugeordnete und katalogisierte Kupferstich- sammlung eröffnet. Die Vermehrung der Sammlungen des kulturhistorischen und Kunst- gewerbemuseurns gestaltete sich im Berichtsjahr sehr günstig. Der gesamte Zuwachs betrug 52g Gegenstände, von welchen 82 als Geschenke zu bezeichnen sind. Die bereits im Vorjahr begonnene Anlage einer modernen kunstgewerblichen Abteilung wurde fort- gesetzt und die stattliche Zahl von 341 wertvollen und seltenen Stücken des älteren Kunstgewerbes erworben. Unter diesen sind ein gotischer Tisch (um x 500), ein Salon- schrank, französisch, XVI. Jahrhundert, ferner prächtige Eisengitter, sowie Bronzen der Empirezeit, Zinn- und Silberarbeiten des XVII. und XVIII. Jahrhunderts, Kreussener Steinzeug, Wedgwood-Geschirr, Glasmalereien des XV. und XVI. Jahrhunderts, sowie Stickereien der Renaissancezeit besonders hervorzuheben. Der Besuch des Museums belief sich auf 41.293 Personen. Die den Grazer Mittel- schulen gewährte Begünstigung zum freien gemeinsamen Besuche des Museums und seiner Sonderausstellungen unter Führung einer Lehrkraft wurde reichlich ausgenützt und gab Anlass zu Führungsvorträgen von Seite des Direktors. An wechselnden Kunstausstellungen sind dreiAusstellungen zu nennen, die der Steier- märkische Kunstverein veranstaltete, ferner eine Medaillen- und Plakettenausstellung und die Weihnachtsausstellung. RAG. Der Bericht des Kuratoriums des kunstgewerblichen Museums der Handels- und Gewerbekarnmer in Prag für das Verwaltungsjahr x90! gedenkt vor allem des Allerhöchsten Besuches, durch welchen Seine k. und k. Apostolische Majestät das Museum am x 5.]uni xgox auszuzeichnen geruhte, und macht sodann Mitteilungen über die Ver-