G. Morland, Der Sturm auf dem Lande uns Studien nach dem Leben gibt, wunderbar realistisch in Bewegung und Ausdruck. Als Zeichner stand Morland über allen seinen Zeitgenossen und ver- gebens suchen wir unter seinen Nachfolgern nach einem, der jenen Wechsel von Bewegung und Handlung ausdrücken konnte, welche uns Morlands Figuren lebend vor Augen führt. Das Formgefühl ist eine der Haupteigen- schaften seines Werkes, welches in drei Perioden geteilt werden kann: von 1780-87, von 1787-99, seine Glanzperiode, und von da an bis zu seinem Tode 1804. Die letzten Jahre seines Lebens weisen einen Abfall seiner ausserordentlichen Begabung auf. Sein Werk wird sehr ungleich und erhebt sich manchmal bis zum Niveau seiner früheren Vortrefflichkeit, sinkt aber häufiger weit darunter. Es trägt die Zeichen von Eile und Ober- flächlichkeit; die Pinselführung ist locker und ohne alle technischen Vorzüge. Nach der Ursache dieses Rückschrittes braucht man nicht weit zu suchen, denn Morland war während dieser letzten Jahre buchstäblich von Platz zu Platz verfolgt, musste sich vor seinen Gläubigern in Winkeln verstecken und lebte von der Hand zum Mund, indem er Bilder dutzendweise fabrizierte - ein Raub der Hoffnungslosigkeit und ein Opfer des Schicksals. Das Schluss- kapitel seines Lebens ist hoch pathetisch ä die Geschichte des letzten Kampfes eines menschlichen Wesens um seine Existenz. Es ist bei den 66':