G. Morland, Der Schafhine Temperaments kann man die Erklärung für die Genauigkeit seiner Be- schreibungen des Kinderlebens finden. Morlands Arbeitsfähigkeit war ganz erstaunlich. Im Laufe des Jahres 1788 malte er nicht weniger als 32 Bilder, nach welchen später Gravuren hergestellt wurden. Im Jahre 1789 malte er die schöne Bilderserie, welche das Soldatenleben mit viel dramatischer Kraft behandelt und „Die Rückkehr des Deserteurs" einschliesst. Die Entstehungsgeschichte dieser Bilder ist eine sonderbare. Morland hatte damals sich freiwillig den Pflichten des Polizeidienstes unterzogen, und traf in der Ausübung dieser Pflichten einen Sergeanten, einen Trommler und einen Gemeinen, welche einen Deserteur verfolgten. Morland überredete sie, mit ihm in ein Wirtshaus zu kommen, wo er sie traktierte und sich von ihnen dafür allerhand Deserteurgeschichten erzählen liess. Den ganzen nächsten Tag - so heisst es _ hielt er sie bei sich zurück, und skizzierte auf Leinwand die Umrisse der ihm erzählten Ge- schichten, während er direkt in dem Milieu seines Gegenstandes lebte. Man sieht, dass Morland sein Werk nicht bloss zur Hälfte ausführte, sondern von einer zweckbewussten Gewissenhaftigkeit und Hartnäckigkeit beseelt war, in welcher man eine weitere Anomalie dieser komplexen Natur findet. Die Erklärung für viele der scheinbaren Widersprüche in Morlands Karriere ergibt sich daraus, dass das künstlerische Element in seinem Organismus so vorherrschte, dass seine Eigenschaften als Mann vollständig erdrückt wurden. Seine Kunst zeigt zähen Entschluss, Geduld, fast über- menschliche Anstrengung, scharfes Verständnis für die Naturwahrheiten,