DasPferdfindet seinen besten Bild- ner in Adrian Jones, der seine anatomi- sche Kenntnis des edlen Tieres als Armee-Tierarzt er- worben, und in die- ser Eigenschaft den abessynischen, den ersten Burenkrieg und den Sudankrieg im Jahre 1884 mit- gemacht hat. Merk- würdig undbedauer- lieh ist es, dass die- sem Meister seines Spezialfaches bisher noch kein bedeuten- der Auftrag für ein Reitermonumentzu- teil wurde, denn gerade in dieser Richtung haben die Strassen und Plätze Londons nicht viel Beachtenswertes aufzuweisen, und Adrian Jones Ver_ Garlenhäuschen in Heiligenstadt, Haus des Dr. Fürst steht nicht nur die Anatomie und Bewegung des Pferdes, sondern weiss auch, wie man zu Rosse sitzt, und das ist mehr, als man von den Bildhauern sagen kann, deren Werke die Londoner Squares verunstalten. Ihm kann man noch den in London an- sässigen Amerikaner Borglum an die Seite stellen, welcher sich allerdings bis- her auf kleine Statuetten beschränkt und noch kein monumentales Werk aus- geführt hat. Eine kleine Bronze von ihm, ein im Stierkampf verwundetes Pferd vorstellend, zeigt eine äusserst feine Beobachtungsgabe. Das Tier, tötlich in der Brust verletzt, ist auf die Hinterbeine gesunken; das eine Vorderbein hängt lahm und kraftlos, während das andere im Todeskampf mit äusserster Kraftan- strengung gegen den Boden gestemmt ist, um den Körper aufrecht zu erhalten. Die Statuen des jungen irischen Bildhauers Merwyn Lawrence zeichnen sich durch den Mystizismus des Gesichtsausdruckes aus, welcher wohl auf das keltische Temperament mit seiner Vorliebe für das Geheimnisvolle und Gruselige zurückzuführen ist.