9b Die Franzosen hatte Bing in einer instruktiven Kollektion vereinigt. die durch Zusätze von Privatsammlern verstärkt worden war. Bigot, Chaplet, Delaherche, Hoentschel, der Schüler und Freund des genialen Jean Carries, Dalpayrat seien hier genannt, dann de Feure mit seinen graziösen Porzellanen und einer reizend modellierten mon- dainen Pariserin, dem entzückenden Seitenstück des jungen dänischen Mäd- chens von Bing und Gröndahl, welches die Fabrik im Vorjahre brachte, das in Reichenberg aber leider nicht aus- gestellt war, Taxile Doat mit seinen preziösen, delikaten und stimmungs- schweren, echt französischen Werken, Clement Massier in Golf Juan mit seinen brillanten Lustrefayencen und endlich der monumentale Emile Muller 8: Co. in Ivry-Port mit seinen Plastiken nach Charpentier, Meunier, Falguiere, Boucher u. a. Eine Spezialität für sich bildeten die kostbaren ä jour-Porzellane aus pate _ _ _ _ tendre mit farbigen transluciden Emails, Keramische Ausstellung m Reichenherg, Altwxener _ , Deckelkrug aus dem Besitze des Herrn von Lanna die Camlne Naudot sandte- in Prag Brillant vertreten waren die Hol- länder sowohl im retrospektiven als im modernen Genre, die Fabriken vorn Haag, von Gouda, Amsterdam und Utrecht. Mendez da Costa in Amsterdam ist eine originelle Erscheinung, ein Stück Hieronymus Bosch, in seinen derben, breiten, grotesken Kleinliguren, Steinzeug mit farbloser Salzglasur, wie am Niederrhein im XVI. jahrhundert; seine meditativen grinsenden Affen lassen an Ähnliches bei Gabriel Max und Geyger denken. Dänemark wurde gut repräsentiert durch die königliche Porzellanfabrik, auch mit ihren neuesten Werken, durch Bing und Gröndahl, Köhler und Niels I-Ljakobson, letzterer auch mit seinem prächtigen Brinckmann-Porträt. F? ßk äk Ebenso bedeutend wie die moderne war die retrospektive Abteilung; das Niveau der Qualität war besonders hoch und eine Reihe von wissen- schaftlichen Überraschungen zog den Kenner an. Die meisten österreichischen und deutschen Museen hatten wertvolle Stücke beigesteuert, Privatsammler von der Bedeutung des regierenden Fürsten Liechtenstein, der Herren von Lanna und Dr. Figdor sandten von ihren Schätzen.