Fächer mit Malerei: Perlrnuttergestell, geschnitzt, durchbrochen, bemalt und vergoldet, Luuis XV (Fürstin Momenuovo-Kinsky) Da der Fächer „das Leichteste auf der Welt" ist, ging er ebenso massenhaft zugrunde, als er entstand. Wie selten sind etwa die zierlichen, durch- brochenen Empirefächerchen. Man muss in der Tat staunen, dass einzelne Exemplare soviel Glück haben. Madame de Sevigne erwähnt in ihren Briefen einen Fächer, auf dem Madame Montespan als Venus bei der Toilette dargestellt ist, und dieser gelangte in die Sammlung der Gräfin Duchätel, Gemahlin des ehemaligen Botschafters in Wien. Das zwanzigste Jahrhundert beginnt für den Fächer mit der hoch- interessanten, zu wohltätigen Zwecken veranstalteten Wiener Ausstellung im März 1903. Unter dem Protektorate der Erzherzogin Maria Annunziata hatte sich ein sehr vornehmes Komitee gebildet, das in den prächtigen Louis XVI-Salons des Palais des ungarischen Ministeriums nicht weniger als 400 Fächer und 300 Uhren, von 176 Ausstellern, vereinigte. Dass namentlich Hof und Adel Schätze dieser Art besitzen, war ja bekannt, aber ein solcher Überblick wirkte dennoch überraschend. Die Fächer gehörten durchweg dem XVII. bis XIX. Jahrhundert an und zwar fast ausschliesslich dem gemalten und geschnitzten Genre von Stab- und Faltfächern. (Stab- oder Klappfächer möchten wir die „brises", Faltfächer nur die „plisses" nennen.) Selbstverständlich war das Meiste französisch, wie ja auch auf der Londoner Ausstellung. Besonders schöne Gruppen sah man von den Erz- herzogen Ludwig Viktor und Leopold Salvator, den Erzherzoginnen Marie Valerie, Marie Rainer, Maria Josefa und Maria Theresia, der Grossherzogin von Toscana, der Herzogin von Cumberland, Fürstin Metternich-Sanden Frau von Raimann-Raimann, Gräfin Kinsky-Wilczek, Mrs. Storer, Gemahlin