Fächer mit Malerei: Elfenbeingestell, durchbrochen. geschnitzt und bemalt, Louis XV. (Frau von Auspitz) Gefährtinnen" (Baronin Poche), „Rebekka am Brunnen" (Frau Fanny von Dillmont). Die Herrschaften fächelten sich mit Historienbildern. Wiederholt erscheint der Roi Soleil selbst, in mythologischer Verkleidung; so mit der Montespan als Aktäon und Diana, signiert J. Lemoine 1733 (Sennor Villa Urrutia), oder bei einem Gastmahl der Götter (Baronin Schloissnigg-Cavriani). Fünf Fächer aus dieser Zeit, ganz mit hellfarbigen Liebesallegorien bemalt, gehören der Fürstin Gabriele Windisch-Grätz. Das Bild als solches über- wiegt oft so sehr, dass das Blatt überhaupt auf jeden anderen Schmuck verzichtet, die Malerei füllt es bis an den Rand aus. So unter anderem an einem kleinen Elfenbeinfächer (die strenge Maintenon zwang den koketten Fächer, sich zusammenzuziehen) mit einem Gouter im Park (Erzherzogin Marie Valerie). Oft ist es eine Unterlackmalerei und diese nimmt mit dem Aufkommen des Vernis Martin noch mehr überhand. Diese eventails brises mit ihren Malereien unter Lack, die dann auch viel nachgeahmt wurden, waren namentlich um 1740 ein Gegenstand eigener Feinschmeckerei. Die höchste Vernis Martin-Wut hatte etwa I5 JahreSpieIraurn. Der Lackierer Etienne Martin und seine Söhne Guillaume, Sirnon-Etienne, Julien und Robert (1706 - 1765) waren in ihrer Weise Weltbeherrscher. Roberts Sohn, Jean-Alexandre, bedeckte auch die Wände Friedrichs des Grossen in Potsdam mit seinen Panneaux. In neuerer Zeit noch werden diese Fächer viel gefälscht und es heisst möglichst alles „derartige" Vernis Martin. Oft kann man schon durch die Nase die Fälschung wahrnehmen, da die Materialien jahrelang einen spezifischen Geruch behalten und „neu riechen". Neuere Forscher haben stark arn Martin'schen Lorbeer gepflückt und ihn für eigentlich