Fächer mit Malerei (Galeriefächer): Elfenbeingestell, geschnitzt, Deutsch, XVXII. jahrh. (Frau Luise Giegl) sämtliche Figuren in Gold, während das Grün der Landschaft einen Fond von grün getonter Perlmutter bildet. (Dieses Färben der Perlmutter ist von einem gewissen Meyer und von Dumont-Brasseaux in Andeville zu hoher Vollendung gebracht worden.) Einer der Cumberlandschen Fächer, Louis XVI, ist ein Wunderwerk von Gestelldekoration. Die Stäbe sind lauter leicht relieiierte Hermenpilaster mit Medaillonbildnissen, minutiös geschnitzt, graviert, vergoldet und mit Perlen besetzt; das Blatt enthält eine musikalische Szene. Mitunter illuminiert man die Schnitzerei blos in Farben unter Lack, vom richtigen Millefieursgeschmack (Baronin Bülow-Wend- hausen). Mit der Zeit stellen sich auch die kleinen Scherze der Fächergestelle ein. Eines, im Besitz des spanischen Botschafters, hat geschlossen die Form einer mit Blumenguirlanden umwundenen Säule, an der ein Körbchen hängt. Ein anderes (Gräfin Zichy-Metternich) enthält nicht nur einen der üblichen Gucker (Lorgnette), sondern auch ein Thermometer. Die Chinoi- serie stellt sich ein, europäische Szenen nehmen eine chinesische Tournüre an (Landgräl-in Therese Fürstenberg), die Laubsäge kommt in Rage und filigraniert das Elfenbein so mikroskopisch, dass es nachgerade wie ein Spitzenfächer aussieht. Ein durchbrochener Elfenbeinfächer der Gross- herzogin von Toscana, mit zierlichen Gguralen Szenen auf solchem elfen- beinernen Spitzenfond ist das letzte Wort in dieser Richtung. Sehr interes- sant war eine Anzahl von Porträtfächern, wie sie namentlich später zu royalistischer Demonstration beliebt wurden. In der Suite des spanischen Botschafters sah man sehr hervorragende Exemplare. Ein solcher Fächer zeigte an den Aussenstäben die Bildnisse von Ludwig XVI und Marie Antoinette, auf den Innenstäben die des Grafen und der Gräfin von Artois