üpxrlichem und omamenralem Golddekor (Fürstin Pauline Menernich-Sändor) Schindler ja wirklich tat, bei seiner Arbeit Schuberts „Wanderer" vorgedudelt. Der besondere Charakterzug Charlernonts ist die Neigung zum Stilleben. Seine grossen Frucht- stücke aus früher Zeit (das schönste im Besitze des Herrn Philipp v. Schneller) sind noch in gutem Gedächtnis, desgleichen seine unterschiedlichen Schmiede- und Schlosserwerk- stätten,an deren Wänden all das mannigfaltige stählerne I-landwerkszeug wie lauter Schmuck- sachen im Sonnenßimmer aufgehängt ist. Eine solche Schmiede wurde soeben für die kaiserliche Galerie erworben. Auch die älteren Interieurs bei Fürstin Mettemich-Sändor (natürlich mit dem berühmten Choiseul'schen Schreibtisch) und Dr. Ludwig von Mautner- Markhof zeigen diese Freude am Mikrokosmos und das Handtalent zu seiner sauberen positiven Darstellung. Man weiss, dass gerade diese Eigenschaften Charlemont zu einem wert- vollen Illustrator des Werkes „Die österreichisch-ungarische Monarchie" gemacht haben. Sein „Inneres der Moschee zu Foca", der ältesten in Bosnien, mit dem prächtigen, vom Kaiser gespendeten Fussbodenteppich, ist in dieser zierlich-sachlichen Weise gemalt. In der Landschaft werden später seine Allüren freier. Er liebt es, sich in eine gewisse Gegend ganz einzuleben. Seine Naturszenen aus dem Thurn und Taxisschen Wildpark zu Mcell, bei Nimburg in Böhmen („Schlangentümpel"), von der birkenumsäumten Land- strasse zu Trzynietz (Besitzung des Erzherzogs Friedrich in Schlesien) und in letzterer Zeit aus dem Spreewald und dem Ostseebade Misdroy zeigen diese Vertiefung in das intime Sein der Natur. Am meisten haben kürzlich die Szenen aus dem wendischen Lande des Spreewaldes angezogen, diese wässerige Wiesenwelt, mit den „Fliessen" (Wiesen- flüssen), auf denen das Leben sich im Kahn abspielt. Die Ausstellung Charlemonts hat auch beim Publikum nicht rninderen Erfolg gehabt, als bei der Kritik. EINE SCHOTTISCHE AUSSTELLUNG. Im Kunstsalon Artaria (Kohlmarkt g) hat eine Ausstellung von Bildern der „Royal Scottish Society of Painters in Water Colours" zu Glasgow vielen Beifall gefunden. Es ist eine Wanderausstellung über den Kontinent hin und Wien war die zweite Station. Eine eigene Jury hat in Glasgow die Bilder zu diesem Zweck ausgewählt und in der Tat ein achtbares Niveau eingehalten, das ja auch durch Namen wie Hugh Cameron, Whitelaw Hamilton, R. B. Nisbet, John Terris,