224 Mit Rücksicht auf die rechtzeitige Erledigung der Vorarbeiten werden die Besitzer zur Ausstellung geeigneter Objekte ersucht, der Direktion des Österreichischen Museums baldigst die bezüglichen Anmeldungen zukommen zu lassen. Die Einsendung der Ausstellungsobjekte selbst wird in der Zeit vom 15. Dezember bis längstens ro. Februar 1904 erbeten. NEU AUS GESTELLT (im Saal IX): die Prachtpublikationen von Emile Molinier über das französische Mobiliar des XVII. und XVIII. Jahrhunderts und von Gaston Migeon und Emile Molinier über die retrospektive Ausstellung der französischen dekorativen Kunst auf der Pariser Weltausstellung xgoo (Eigentum der Bibliothek des Museums]; im Saal X: eine Auswahl von Tafeln aus dem im Auftrage des k. k. Mini- steriums für Kultus und Unterricht von j. W. Deininger herausgegebenen grossen Werke über das Bauernhaus in Tirol und Vorarlberg und eine Anzahl von Originalzeichnungen nach Bauernhäusern in Tirol und Salzburg von J. von Grienberger (letztere Eigentum des k. k. Ministeriums für Kultus und Unterricht). JAHRESBERICHT DES K. K. ÖSTERREICHISCHEN MUSEUMS. Der vor kurzem ausgegebene Bericht des Österreichischen Museums vermerkt an erster Stelle die Berufung mehrerer Mitglieder des Kuratoriums in das I-Ierrenhaus des Reichsrates und führt sodann die Vermehrungen des Sammlungsbestandes an. Unter den Schenkungen hebt er die Zuweisung von zwei Plaketten zur Erinnerung an die Beteiligung Österreichs an der Pariser Weltausstellung rgoo hervor, ferner die Geschenke von Sr. Durchlaucht dem Fürsten Clary: ein Tintenzeug, verziert mit Blümchen in Eisen, Porzellan; von Dr. Albert Figdor: drei Kannen, Zuckerdose, zwei Salzfasser, Senfglas, Salz- und Pfefferbüchse, zugleich Besteckrast, sämtlich Silber; von Philipp von Schoeller: zwei Dalmatiken, roter Seidendamast mit spanischer Seidenstickerei, von Fräulein Franziska von Semlitsch (Legat): zwei Kannen, grosse Kaffeekanne, zwei Zuckerdosen, Silber; Vasen, ein Paar, Capo di Monte um x8oo, sowie eine Reihe anderer Geschenke, unter welchen namentlich die zahlreichen Zuwendungen aus Anlass der vom Museum ins Leben gerufenen Wanderausstellungen in den im Reichsrate vertretenen Königreichen und Ländern eine hervorragende Gruppe bilden. Unter den Ankäufen älterer Kunstwerke werden besonders hervorgehoben: Russische Tonschüssel mit buntem Reliefdekor; Meissener Tabakdose mit Watteau-Figuren in Gold- fassung, XVIII. Jahrhundert; Waschbecken mit Kanne, Fabrik Wien um 1780, Rechaud mit Rokoko-Dekor, Fabrik Nymphenburg um 1760; Butterschale mit Deckel, Fabrik Ludwigsburg um 1770; Standarte mit Doppeladler, Anfang des XVIII. Jahrhunderts; eine grössere Anzahl italienischer Brokate, Anfang des XVI. bis ins XVII. jahrhundert und französischer Prachtstoife des XVIII. Jahrhunderts; Tischchen, Holz mit Intarsien, aus der Biedermaierzeit und Augsburger Wöchnerinnenschale von Gottlieb Mentzel (t x757), Silber. , Zu den im Jahre 1902 vom Museum veranstalteten bedeutenderen Ausstellungen ver- schiedener Richtung sind nebst der am 6. ]änner geschlossenen Winterausstellung Igorfz zu zählen die Ausstellung der Konkurrenzarbeiten der II. Preisausschreibung aus dem Hof- titeltaxfonds: Speisezimmer-Einrichtung für sechs Personen, Schreibzimmer oder Bureau- Einrichtung, Ehrenpreise für Rennen und Preisreiten und der Ehrenpreise für Schützen. Ferner die Ausstellung von farbigen Heliogravuren aus dem Werke „Une Femme de Qualite", von Leloir, die Ausstellung „Das Wandermuseum des k. k. Ministeriums für Kultus und Unterricht", die Ausstellung von Naturstudien der „Gesellschaft der Kunstfreunde" (Sektion des Österreichischen Touristenklubs), eine Ausstellungvon Zeichnungen, Aquarellen und Reproduktionen etc., welche an den Fachkursen zur Fortbildung von Lehrkräften kunstgewerblicher Schulen zu Salzburg 1902 angefertigt Wurden, endlich die Winter- ausstellung des Österreichischen Museums 1902-1903.