F. j. R. Roth, Das Wagenrennen Gebäude aufzuweisen hat als er. Sein bedeutendes Talent, seine umfassende geistige Bildung - er stammt aus dem Kreise der Neuengland-Weisen - und seine ungemein liebenswürdige Persönlichkeit eignen ihn ganz beson- ders zum Repräsentanten nationaler Kunst gegenüber der ofliziellen Welt. Soeben arbeitet French an einer Marmorstatue, die die „Alma Mater" ver- sinnlicht und auch auf die Freitreppe, vor die als griechischer Tempel erbaute Bibliothek unserer Columbia-Universität bestimmt ist. Eine klare reine Idealität, die mit klassischer Veredlung und Verklärung den Geist der Neuengland-Atmosphäre ausstrahlt, ist dieser Statue, wie überhaupt Frenchs Werken eigen. Daniel C. French ist am 20. April 1850 in Exeter, New-Hampshire geboren und nachdem die Familie French abwechselnd daselbst und in Cambridge und Amherst in Massachusetts gelebt hatte, liess sich dieselbe im Jahre 1865, also gerade da der junge Daniel in die für alle Eindrücke empfänglichsten Jünglingsjahre trat, in Concord, dem Philosophenquartier Amerikas, nieder. Kein geringerer als Ralph Waldo Emerson sass zu Gerichte über des jungen Bildhauers erste Preisbewerbung für „The minute man", „Der Scharfschütze" (aus der Puritanerzeit) in der Townhall zu Concord. Dort waren damals ungewöhnlich viele bedeutende Geister vereinigt. Die Eltern Frenchs waren selbst geistig sehr hervorragende Menschen. Der Vater war jurist und stammte aus einer Familie, die stets grosse Juristen produziert hat, er ist ein Abkömmling von Daniel Webster und die Mutter eine Verwandte des Dichters J. G. Whittier. Daniel F renchs Schwester Sarah schrieb einmal: „Mein Bruder Dan kam früh genug nach Concord, so dass die eigentümliche Luft von Concord ihn noch voll beeinflussen konnte. Es waren so viel ungewöhnliche Menschen dort beisammen, dass das unge- wöhnliche an mir war - dass ich gewöhnlich blieb!" 32'