Der Zahn der Zeit hat die ' Pracht des Kolorites unberührt gelassen. Für einen Fächer aus dem XVII. oder XVIII. Jahr- hundert ist dieses Stück ganz aussergewöhnlich gross, da das Format gewöhnlich zwischen 20 und 27 Zentimeter war. Der übertrieben grosse Fächer war ein Produkt des XIX. Jahr- hunderts. Vom ästhetischen sowohl als auch vom prak- tischen Standpunkte aus em- piiehlt sich kaum seine Wieder- aufnahme. ImAnfang des XVIILJahr- hunderts waren kleine Fächer in Mode, ungefähr 28 Zenti- meter im Durchschnitt, und Tisch, mit vergoldeten Bronzeverzierungen und eingelegter Mammplaue manche davon waren durch- wegs aus Elfenbein und voll- ständig mit Figürchen in der Vernis Martin- Methode bemalt. Gegen das Ende des XVIII. Jahrhunderts hatte der Fächer die Höhe seiner Bedeutung als Zutat zur Frauentoilette erreicht. Nicht nur waren die Gemälde von den hervorragendsten Künstlern der Epoche signiert, auch die Gestelle hatten einen bis dahin unerhörten Omamentenluxus entwickelt. Die Elfenbein- oder Perlmutterstäbe wurden prachtvoll geschnitzt und häufig mit Gold und Edelsteinen besetzt. Das Material für den Grund der Malerei war meistens Vellum oder Papier und in sehr seltenen Fällen Seide; die Durchschnittsgrösse war, wie bereits erwähnt, 28 Zentimeter. Und dies ist auch die Durchschnittsgrösse von Con- ders Fächern, welche ein Echo des damals vor- herrschendenPrunkessind,unddenenvonrechts- wegen ein entsprechender Rahmen gebührt. Ein altes französisches Sonett enthält die Zeilen: „Eviter de la femme et le charme etFempire, , _ y _ , _ Nachtkäslchen, Mahagoni, poliert, C est vouloxr renoncer ä l air qu on respire." m1, Bronzebescmägen