374 Schreibsehrank von W. J. Neatby wo er ohne Wahl den Vorschriften folgen musste. Überhaupt standen ihm gerade bei seinen Haupt- werken derartige Schwierigkeiten im Wege, dass man nur darüberstaunenkann, dass die Resultate trotzdem so vortreff- lich sind. Bei Fras- cati musste er die grossen Wandge- mälde in einem Raume ohne Tages- licht ausführen. Die enorm umfangreiche Arbeit in Harrods Stores musste in dem ganz unzulänglichen Zeitraume von neun Wochen entworfen und ausgeführt wer- den! Bei dem Druckereibau in Bristol hatte er den unarchitektonischen Ideen des Eigentü- mers Rechnung zu tragen. Hoffentlich wird sich bald eine Gelegenheit bieten, welche Neatby in die Lage versetzt, seine eigenen Ideen ungehindert und unter günstigeren Umständen auszudrücken. Er würde sicherlich nicht die Er- wartungen täuschen, die man einer solchen Arbeit entgegenbringen kann. KLEINE NACHRICHTEN 50- USSTELLUNGEN von ALT-WIENER PORZELLAN. Wie wir bereits berichtet haben, wird zu Anfang des nächsten Jahres im Österreichischen Museum eine Ausstellung von Alt-Wiener Porzellan stattfinden. Ihr voran geht zunächst eine ähnliche Veranstaltung des Kaiser Franz Joseph-Museums für Kunst und Gewerbe in Troppau, mit welcher die Direktion dieses Institutes einen seit längerer Zeit vorbereiteten Plan verwirklicht. Die Ausstellung in Troppau wird bereits am x 5. September 1. J. eröffnet werden und bis Ende Oktober dauern. Gemeinsam verfolgen beide Ausstellungen, die Wiener sowohl als die Troppauer, das Ziel, einen Überblick über die geschichtliche und künstlerische Entwicklung des Alt-Wiener Porzellans seit der Gründung der Fabrik im Jahre x718 bis zur Auflösung der kaiserlichen Porzellan-Manufaktur im Iahre x864 zu geben. Beide Ausstellungen werden von einem ausführlichen Katalog begleitet sein und ein von den beiden Museen gemeinsam in Aussicht genommenes reich illustriertes Werk soll die geschichtlichen und künstlerischen Resultate dieser Ausstellungen festhalten.