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Schreibsehrank von W. J. Neatby
wo er ohne Wahl den
Vorschriften folgen
musste. Überhaupt
standen ihm gerade
bei seinen Haupt-
werken derartige
Schwierigkeiten im
Wege, dass man nur
darüberstaunenkann,
dass die Resultate
trotzdem so vortreff-
lich sind. Bei Fras-
cati musste er die
grossen Wandge-
mälde in einem
Raume ohne Tages-
licht ausführen. Die
enorm umfangreiche
Arbeit in Harrods
Stores musste in dem
ganz unzulänglichen
Zeitraume von neun
Wochen entworfen
und ausgeführt wer-
den! Bei dem
Druckereibau in Bristol hatte er den unarchitektonischen Ideen des Eigentü-
mers Rechnung zu tragen. Hoffentlich wird sich bald eine Gelegenheit bieten,
welche Neatby in die Lage versetzt, seine eigenen Ideen ungehindert und
unter günstigeren Umständen auszudrücken. Er würde sicherlich nicht die Er-
wartungen täuschen, die man einer solchen Arbeit entgegenbringen kann.
KLEINE NACHRICHTEN 50-
USSTELLUNGEN von ALT-WIENER PORZELLAN. Wie wir bereits
berichtet haben, wird zu Anfang des nächsten Jahres im Österreichischen Museum
eine Ausstellung von Alt-Wiener Porzellan stattfinden. Ihr voran geht zunächst eine
ähnliche Veranstaltung des Kaiser Franz Joseph-Museums für Kunst und Gewerbe in
Troppau, mit welcher die Direktion dieses Institutes einen seit längerer Zeit vorbereiteten
Plan verwirklicht. Die Ausstellung in Troppau wird bereits am x 5. September 1. J. eröffnet
werden und bis Ende Oktober dauern. Gemeinsam verfolgen beide Ausstellungen, die
Wiener sowohl als die Troppauer, das Ziel, einen Überblick über die geschichtliche
und künstlerische Entwicklung des Alt-Wiener Porzellans seit der Gründung der Fabrik
im Jahre x718 bis zur Auflösung der kaiserlichen Porzellan-Manufaktur im Iahre x864 zu
geben. Beide Ausstellungen werden von einem ausführlichen Katalog begleitet sein und
ein von den beiden Museen gemeinsam in Aussicht genommenes reich illustriertes Werk
soll die geschichtlichen und künstlerischen Resultate dieser Ausstellungen festhalten.