F. de Haven, Ein Südoststurm können wir nicht umhin, seinen echt amerikanischen Repräsentationen aus dem Farmerleben Interesse entgegenzubringen, das freilich nicht ganz ästhetischer Natur ist, sondern einen ethnographischen Beigeschmack besitzt. Vielleicht aber werden gerade deshalb, trotz des wechselnden Geschmackes der Zeiten, seine Bilder einen bleibenden Wert für das Amerikanertum besitzen. Einer der eifrigsten Anhänger der „HudsonriverschooW, George Iness (1828-4897), hat eine merkwürdige Wandlung durchgemacht und so wie er eigentlich der vornehmste Repräsentant der amerikanischen Landschafts- malerei ist, so repräsentiert er auch zugleich in seiner Person deren Geschichte: Bis 1860 gehört er zur„Hudsonriverschoo1" und seine Bilder sind gerade so unkünstlerisch, ausführlich, vielumfassend - darin an die deutschen Schulen des XIV. und XV. ]ahrhunderts gemahnend - wie die aller Maler der Hudsonschule, dann aber setzt plötzlich der Einfluss der französischen Barbizonschule ein und wer seine Bilder von nun an sieht, der versteht, dass die Devise dieses Malers die war: „Nur den Eindruck der Natur auf eine empfängliche Künstlerseele sollen wir wiedergeben, nicht die Natur abschreiben." Plötzlich hatte er den Poeten in sich entdeckt, nachdem er gesehen hatte, wie andere Künstlerpoeten die Reflexe der Natur auf ihre Empfindung in Farben wiederzugeben wussten. Der Kopist war für immer begraben. Nichts liegt Iness' Kunst ferner, als vom Nachahmer der