Vom Sommer des Südens zum Winter ist freilich ein gewaltiger Schritt und doch scheint er nicht so gross, wenn wir ihn in künstleri- scher Beziehung tun: Walter Palmers Schneegemälde lassen sich an Grossartigkeit und Echtheit gewissermassen Rixens kalifornischen Land- schaften an die Seite stellen! Und die Klarheit der Atmo- sphäre des Winters, die Palmer so herrlich wiedergibt, zeigt trotz Schnee und Eis, dass auch die New-Yorker dem Äquator um bedeutendes näher sind, als die Deutschen. Die sonnigen Wintertage, wie sie uns beschieden sind, haben an Walter Palmer einen Interpreten gefunden, dem niemand leicht gleich kommt. Trotzdem ich auch europäische Ausstellungen aufs aufmerksamste verfolgt habe, muss ich gestehen, dass ich die helle Pracht eines Wintertages, die Durch- sichtigkeit eines frischgefrorenen Gewässers, die schneeigen, sonnen- beleuchteten Tannen noch nie so wahr, so erquickend habe gemalt gesehen, als von Palmer. Und er sollte nichts anderes rnalen. Wenn der Schnee von seinen Bäumen geschmolzen, oder sie noch nicht bedeckt hat, wenn er Wälder malt, wie viele andere, dann malt er sie gut, aber nicht besser wie viele andere - aber im Schnee, da kommt ihm keiner so leicht gleich. Seine Winterlandschaften haben ihm schon viele Preise eingebracht. Er ist in Albany geboren und hatte zwei sehr verschiedenartige Lehrer: F. S. Stuart, das Haupt der I-Iudsonriverschool, und Carolus Duran in Paris, - aber von keinem weist seine Kunst eine Spur auf. Ein Maler, der sich echt amerikanische Sujets aussucht und sie mit nicht geahntem malerischem Reiz wiederzugeben weiss, ist C. C. Cooper aus Philadelphia. Er hat in der diesjährigen Ausstellung des New-Yorker „Water Color Society" den Preis für das beste ausgestellte Bild errungen und zwar für die Darstellung eines „Sky-skrappers" aus dem Geschäftsteile der William M. Chase, Kinderporträt