412 In der letzten Aus- stellung der „American Artists" hingegen erhielt Douglas Volk den Preis für das beste Figuren- bild. Sein Knabe mit dem Pfeil errang den- selben, obgleich nur ein einfaches Knabenbildnis im Sportkostüm, ohne irgendwelche Präten- sionen an Komposition etc. Das Bild weist zweifellos bedeutende Vorzüge auf, aber einige Jahre vorher wäre es von den American Artists sicher nicht prämiiert worden, als sie die Frei- lichtmalerei auf ihre Fahne geschrieben hatten, denn ein im Atelierlicht gemaltes Bildnis mit landschaft- lichem Hintergrund hätte ihnen damals unbedingt nicht konveniert. Ich 1-1. Roseland, Unterricht im Stricken selbst stelle Douglas Volks „Mädchen" (in Philadelphia prämiiert) noch höher. Volk ist väterlicherseits von deutscher, mütterlicherseits von holländischer Abkunft und in Pittfield, Massachusetts, geboren. Er hatte besonders in Italien und dann noch in Frankreich studiert, doch neigt auch er sich in seinen Kunstidealen zumeist England, besonders Sir Josuah Reynolds, zu. Er hat sich sehr um die Hebung des Kunstunter- richtes in den Vereinigten Staaten verdient gemacht und fast alle bedeutenden Galerien weisen Werke von ihm auf. Der Preis für das beste Landschaftsbild ward in der gleichen Aus- stellung Louis Loeb für eine ideale Landschaft mit mythologischer StaHage. Dieses ungemein zart getönte, von eminentem Farbensinn und grossern Kompositionstalent zeugende Bild, das aber auch den früheren realistischen Tendenzen der American Artists nicht entspricht, steht mir nicht zur Ver- fügung, dagegen ein Mädchenkopf Loebs, der seine feingestimmte form- vollendete Kunst gut repräsentiert. Loeb hat hauptsächlich in München und Paris studiert und steht noch in sehr jugendlichem Alter.