151
NODATSSCHRIFT- DESKKÖSTE a.
HUSEUHS-RER-KUDSTUDDJRDUS 33644
HERAUSGEGEBEIHIRD-REDlGlRT-Vi-ß
AVOD-SCALA.
vEmAa von ARTARIA u. man. v1. JAHRG. 190a. ncFr 11.
Kunst und Kunsthandwerk äää
Jährlich 12 Hefte K9 Preis 24 Kronen
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Abonnements werden in allen ßuch- und Kunsthand-
lungen, im Österr. Museum, sowie von der Verlags-
handlung Artaria Co. übernommen susoso-sososo-
1081111
Seite
Ausstellung von Alt-
Wiener Porzellan in
Troppau von Josef
Folnesics .445
Englische Kunsterzie-
hungunddieNational-
competition .457
Akustik und Optik im
Kunstgewerbe von
Dr. Hans Schmid-
Kunz 464
Die Ausstellung der
Arbeiten aus den
Fachkursen in Salz-
burg xgo3 473
Kleine Nachrichten 486
Mitteilungen aus dem
k. k. Österreichischen
Museum .491
Literatur des Kunst-N
gewerbes .49x
SIP
-49
7153i!
WTJ
AUSSTELLUNG VON ALT-WIENER POR-
ZELLAN IN TROPPAU S0 VON JOSEF
FOLNESICS WIEN
IN Zufall hat es gefügt, dass wenige Monate vor
der Alt-Wiener Porzellanausstellung im Öster-
reichischen Museum eine ebensolche Ausstel-
lung in Troppau eröffnet wurde. Das Öster-
reichische Museum hatte zwar schon seit Jahren
den Plan gefasst, die Tätigkeit der zweit-ältesten
Porzellanfabrik Europas in einem umfassenden
Gesamtbilde zur Anschauung zu bringen, aber
dringendere Aufgaben hatten die Realisierung
des Projektes immer weiter hinausgeschoben.
Nun, als endlich ein Termin festgestellt war,
zeigte sich, dass auch das Kaiser Franz Joseph-Museum in Troppau an der
Durchführung einer solchen Ausstellung arbeite. Im ersten Augenblicke
schien es, als würde die Troppauer Ausstellung das Unternehmen des
Österreichischen Museums in Frage
stellen. Indes präsentierte sich diese
Ausstellung, die Mitte September er-
öffnet und Ende Oktober geschlossen
wurde, viel mehr als ein anregendes
Vorspiel denn als Konkurrenzunter-
nehmen. Sie lenkte die Aufmerk-
samkeit auf jenes Kunstgewerbe, in
welchem Wien im XVIII. und zu
Anfang des XIX. jahrhunderts so
glänzend auftrat, und hat namentlich
in den nördlichen Kronländern der
Monarchie eine wertvolle und erfolg-
reiche Vorarbeit vollendet, die von
Wien aus kaum so gründlich hätte
durchgeführt werden können. Ein
solches Aufwühlen des Kunstbesitzes
nach irgend einer Richtung und auf
geographisch beschränktem Gebiete
ist stets nützlich und fruchtbringend.
Es führt nicht allein dem Kunst-
historiker neues, bis dahin verbor-
genes Studienmaterial zu, es belebt
die allgemeine Teilnahme am heimat-
Alt-Wiener Porzellan-Ausstellung in Troppau,
hohen Kunstbesltz und erhoht nlcht Kaffeekanne, ohne Marke, um x73o. Fürst Johann
selten die Freude und das Interesse von und zu Liechtenstein
59
der Eigentümer an
all ihren mannig-
faltigenkleinen und
grossen Schätzen.
Dr. Braun, der
Direktor des Trop-
pauer Museums,
hat in erster Linie
die schlesischen
Sammler und Be-
sitzer von Alt-
Wiener Porzellan
zu einem inter-
essanten Stelldich-
ein vereint. Dank
der entgegen-
kommendenBereit-
willigkeit sowohl
in den Kreisen des
hohen Adels, wie in der kunstliebenden Bürgerschaft gelang es, eine über-
raschend grosse Zahl der wichtigsten Objekte aus Schlesien selbst herbei-
zuschaffen. Von etwa achthundert Num-
mern des Kataloges entfallen mehr als 502
auf Troppau und etwa ebenso viele auf
das übrige Schlesien, so dass also zwei
Dritteile der ganzen Ausstellung durch das
Kronland selbst beigesteuert wurden.
Unter den Ausstellern ist vor allem
der Protektor des Troppauer Museums
Fürst Johann von und zu Liechtenstein
zu nennen, ihm reihen sich aus dem
schlesischen Hochadel August Graf von
Bellegarde, Gräfin Larisch-Larisch und
Gräfin Sprinzenstein mit ebenso seltenen
als kostbaren Beiträgen an. Unter den
aus Troppau selbst zur Ausstellung ge-
brachten Objekten sind besonders jene aus
den Sammlungen der Baronin Sobek-Skal,
der Baronin Sedlnitzky, der Frau Eda von
Thoss, dann die der Herren Josef Hatschek
und Dr. Alexander Hirsch durch künst-
lerische Feinheit ausgezeichnet. Auch
unter den kleineren aus Troppau ge-
Alt-Wiener Porzellan-Ausstellung in Troppau. Teekanne mit
Schwarzlot-Malerei, um 1730. Prof. Krislinus, Budweis
Alt -Wiener Porzellan-Ausstellung in
Troppau, Henkelkrug, ohne Marke, um
lieferten Beitragen, wie in den reizenden Dmwax Su-au55,wjgn
447
Alt-Wiener Porzellan-Ausstellung in Troppau, Schale in Form eines geöffneten Fächers, ohne Marke,
um 1730. Frau A.Weissberger, Prag
Kollektionen der Frau Baronin Gemmel-Fischbach, der Baroninnen Giay
und Weichs, sowie der Frau Lemach finden wir Stücke ersten Ranges. Nicht
Alt-Wiener Porzellan vAusstellung in Troppau,
Schokoladetasse, Probestück für ein Service
des Grafen Philipp Kinsky. datiert 1746. Karl
Mayer, Wien
minder sind die aus dem nahen Jägern-
dorf von Seiten der Herren Dr. Berl,
Kurz und Frau Wenzlides beigebrachten
Stücke, sowie jene der Frau Bayer von
Bayersberg in Glomnitz in hohem Grade
beachtenswert.
Man sieht, es ist in der Hauptstadt
Schlesiens, wie im gesamten Lande so
lebhaftes Interesse für Alt -Wiener Por-
zellan vorhanden, dass die Veranstaltung
einer solchen Spezialausstellung, mit
Ausnahme von Wien selbst, vielleicht
nirgends so gerechtfertigt erscheint
wie hier.
Das letzte Drittel der Ausstellung
bestreiten vor allem die drei brillanten
Wiener Sammlungen Karl Mayer,
Simon von Metaxa und Dr. Max Strauss,
59""
Alt -Wiener Porzellan-Ausstellung in Troppau, Unter-schale der Deckel-Terrine, um 1750,
Karl Mayer, Wien
denen sich nicht immer an Stückzahl, wohl aber an Qualität die Sammlun-
gen der Frau Amelie Weissberger in Prag, der Herren Dr. von Dallwitz und
Josef Epstein in Berlin und Frau Dr. Flora Spitzner in Dresden würdig an-
schliessen. Nebst einer Reihe
von Ausstellern einzelner
Stücke haben sich ferner die
Kunstgewerbe-Museen in
Berlin, Dresden, Hamburg,
Prag, Graz, Reichenberg, Inns-
bruck, Pilsen, Königgrätz, die
Museums-Gesellschaft in
Teplitz, das k. k. technologische
Gewerbe-Museum und das
k. k. Österreichische Museum
in Wien, endlich das Troppauer
Museum selbst an der Aus-
stellung beteiligt.
Das Gesamtbild der Aus-
stellung ist kein lückenloses,
Alt-Wiener Porzellan-Ausstellung in Troppau, Kaffee-
tasse, um 1798. Karl Mayer, Wien
und namentlich sind die
einzelnen Produktions-
perioden nicht in voll-
kommen richtigem
Verhältnisse zu ihrer
Bedeutung vertreten.
Die erste, vorkaiserliche
Periode bringt viel Inter-
essantes, das in diesem
Zusammenhange bisher
unbekannt war. Die
Rokokoperiode weist
bereits empfindliche
Lücken auf, aus der
Empirezeit, der eigent-
lichen Glanzperiode der
Fabrik, fehlen die
grossen prächtigen
Stücke. Aus der Über-
gangszeit zum Empire,
die bereits ganz ausser-
ordentlich vollendete
und künstlerisch viel-
leicht noch höher
stehende Erzeugnisse
aufzuweisen hat wie
die Periode des Hochgolddekors,
Alt-Wiener Porzellan-Ausstellung in Troppau, Deckellasse,
um 1798. Gräfin Henriette Larisch-Larisch, Salza
Alt-Wiener Porzellan-Ausstellung in Troppau, Vase mit Rocaille-
Motiven, um 175a. Dr. Max Strauss, Wien
ist nichts Bedeutendes vorhanden. Die
Biskuit-Plastik ist spärlich ver-
treten und auch von der Periode
der Romantik und der des
darauffolgenden Naturalismus
erhält man kein klares Bild.
Es ist also trotz Troppau die
Wiener Ausstellung keineswegs
überflüssig, auch wenn man da-
von absieht, dass ihr Besuch
sich selbst unter den günstigsten
Verhältnissen mit dem einer
Ausstellung in Wien nicht ver-
gleichen lässt und sie nur einen
kleinen Kreis von fachkundigen
Interessenten um sich zu ver-
sammeln in der Lage war. Man
kann vielmehr mit vollem Rechte
4b"
sagen die rop-
pauer Ausstellung
lässt die in Wien
erst recht als drin-
gende Notwendig-
keit erkennen.
Sie hat aber
auch und darin
besteht vor allem
ihr Wert und ihre
Bedeutung einen
Fingerzeig ge-
geben, worauf in
Wien mit beson-
derer Sorgfalt zu
achten sein wird,
damit das unge-
heure Tätigkeits-
feld der kaiser-
lichen Manufaktur
Alt-Wiener Porzellan-Ausstellung in Troppau, Schlittschuhläufer und Schlitt- niCht in einSeitigßf
schuhläuferin, um x765. Karl Mayer, Wien Beleuchtung er-
schiene auf die
zahlreichen Stücke ohne Marke, die frühen Stücke mit blauer Marke
und auf die figurale Plastik.
Auf Einzelheiten einzugehen, ist bei einer Ausstellung, die mit so viel
Sorgfalt zusammengestellt wurde wie diese, deshalb nicht unbedenklich, weil
es nicht angeht, alle gleichwertigen Stücke auch gleichmässig in Betracht zu
ziehen. Will man dennoch das Gesamtbild durch den Hinweis auf einzelne
Objekte beleben, so darf man nicht vergessen, zu betonen, dass dies gleich-
sam nur Stichproben sind und man statt dieses einen Stückes ebensogut
zehn andere hätte anführen können.
Das Sensationsstück der Ausstellung in der Gruppe der Porzellane aus
den ersten Jahren der Fabrik ist die durch die vorigjährige keramische Aus-
stellung in Reichenberg bekannt gewordene weisse Kumme mit transluzidem
Emaildekor auf Goldfolie und der Signatur Hunger F." Das heisst also mit
der Namenszeichnung jenes Meissner Arbeiters, den Claudius Du Paquier
durch allerlei Versprechungen zur Flucht aus Meissen und zur Einrichtung
der Wiener Fabrik bewogen hatte. Das Stück stammt aus der rühmlichst
bekannten Sammlung Karl Mayer in Wien. Ob diese Schale tatsächlich
mit Wien in Zusammenhang gebracht werden darf, ist zwar noch nicht
endgiltig entschieden, doch sprechen gewichtige Momente für die Wiener
Provenienz, so dass wir also mit fast zweifelloser Sicherheit annehmen
können, in dieser Kumme eines der ersten in Wien gebrannten Porzellane
vor uns zu haben. Geschichtlich nicht minder
bedeutungsvoll ist die zweite Nummer des
Kataloges, ein Versuchsstück aus einem der
ersten Brände der Wiener Manufaktur vom
Jahre 1719 mit der unter dem Rande gleich-
sam als Dankgebet eingeritzten Inschrift
Gott allein die Ehre und sonst keinem mehr."
Dieses mehr in historischer und technischer
Hinsicht als seinem künstlerischen Werte nach
bedeutsame Stück befindet sich im Besitze
des Hamburgischen Museums für Kunst und
Gewerbe. Unter den folgenden Stücken mit
chinesischem Dekor seien als besonders inter-
essant eine grosse Schüssel aus dem Besitze des
Fürsten Johann von und zu Liechtenstein vom
Jahre 1725 erwähnt, ferner die hier abgebildete
Kaffeekanne aus demselben Besitze, beide in
bunten Farben, unter Vorherrschaft von Eisen-
rot bemalt, sowie eine reizvolle Schale, eigent-
lich eine Platte, um allerlei Kleinigkeiten darauf-
zulegen, in Form eines chinesischen ächers,
aus dem Besitze der Frau Amelie Weiß-
berger in Prag, endlich eine prachtvolle
Terrine mit ausgesparten Medaillons in Sepia-
und Schwarzlot-Malerei Karl Mayer, Wien.
Alt-Wiener Porzellan-Ausstellung in
Troppau, Junge Dame im Badekostüm,
ein Wickelkind im Arm, um 177a
Karl Mayer, Wien
Im ganzen umfasst die Gruppe des chinesischen Dekors 24 Stücke. Beson-
ders gut ist die auf das chinesische Genre folgende Zeit des Barock-
Dekors repräsentiert. Hier ist nahezu jedes Stück ein Muster reizvollster
Ornamentik. Das hat wohl nichts Überraschendes an sich, wenn wir uns
an den allgemeinen Stand des damaligen Kunstgewerbes in Österreich
erinnern, an die prachtvollen schmiedeeisernen Gitter, wie wir sie an so
vielen Schlössern und Palästen heute noch bewundern, an die herrlichen
um 1750. Untertasse auf Seite 448 Karl Mayer, Wien
Alt- Wiener Porzellan-Ausstellung in Troppau. Deckel-Terrine,
Stukkaturen der
Kirchen, Stifte
und Klöster, an
das reizende
Laub-, Bandel-
und Kartuschen-
werk der ge-
schliffenen
Gläser u. s. w.
Die Farben-
wirkungimallge-
meinen ist jener
43'
Ausstellung der Nationalcompetixion, London. Entwurf für einen schablonienen
Stoff von Kunst. Salisbury, Newcastle-on-Tyne, Durham College
der chinesischen
Gruppe noch ziem-
lich ähnlich, nur
ein häufigeres Auf-
'treten von Gold
weist auf die noch
immer in Zunahme
begriffene Pracht-
liebe hin. Neben
dem bunten Dekor,
bei dem die soge-
nannten deut-
schen Blumen", im
Gegensatze zu den
chinesischen, einen
hervorragenden
Platz einnehmen,
wie es auch der
hier abgebildete
zylindrische
Henkelkrug des
Herrn Dr. Max
Strauss zeigt, spielt
die goldgehöhte
Schwarzlot-
Malerei eine her-
vorragende Rolle.
Mit Recht hat
man in letzter Zeit
der Tätigkeit der
Überdekorateure in den erstenjahrzehnten europäischer Porzellanfabrikation
grössere Aufmerksamkeit zugewendet, und es ist ein unbestreitbares Verdienst
Dr. Pazaureks, des Direktors des Reichenberger
Museums, dieser Frage energisch an den Leib
gerückt zu sein. Die kunstgeschichtliche Bedeu-
tung der Überdekoration, d. h. der ausserhalb der
Fabrik durchgeführten Bemalung auf dem im
Hartbrand bereits fertig gestellten Porzellan ist
eine sehr verschiedene. Unter Umständen kann
uns die Tatsache der Überdekoration ziemlich
gleichgiltig sein. Wichtig wird sie nur in dem
Falle, wenn dadurch die künstlerische Qualität
des Stückes gegenüber den sonst aus der Fabrik
hervorgehenden dekorierten Porzellanen eine
Ausstellung der Nationalcompetition,
London.
Entwurf für einen Türbe-
schlag von Herbert H. Stansfleld,
Sheffleld
Änderung erfährt.
Das tritt nament-
lich dann ein,
wenn der Maler
sich nicht am Sitze
der Fabrik aufhält
oder für mehrere
Fabriken gleich-
zeitig arbeitet.
Ebenso wenn er
nicht Porzellan-
maler von Beruf
ist, sondern etwa
Email- oder Glas-
maler, oder wenn
er geradezu den
Amateuren oder
Dilettanten beige-
zählt werden muss.
In allen diesen
Fällen ist die Kon-
statierung der
Überdekoration
behufs Feststellung
der speziellen
Leistungen der
Fabrik von ent- Ausstellung der Nationalcompetition, London. Entwurf für bedruckten Seiden-
stotf von George Mason, Bradford, Technische Schule
scheidender
Bedeutung. Wenn
dagegen der Überdekorateur in ständigen Diensten der Fabrik stand
und am Orte der Fabrik seinen Aufenthalt hatte, dann ist es umso
gleichgiltiger, unter welchem Dache er arbeitete, als der technische
Vorgang jedesmal ganz derselbe war.
Die in Troppau ausgestellten überdeko-
rierten Porzellane gehörten teils dem bekannten
Genre Bottengruber, teils dem des Breslauers
Preussler an, dessen Spezialität die gold-
gehöhten Schwarzlot-Malereien waren. Eine
weitere hieher gehörige Gruppe bildeten die mit
einem Dekor in Schwarzlot und Eisenrot ver-
sehenen Stücke. Die hier abgebildete niedrige
bauchige Teekanne mit sorgfältig ausgeführter,
goldgehöhter Schwarzlot-Malerei Professor
Ausstellung der Nationalcompetition,
London. Entwurf für einen Türbeschla
von Herbert n. Stansfleld, Shefüeld Kristmus, Budweis ist solches uberdekoriertes
60
454
Porzellan, von wel-
cher Art die Aus-
stellung noch ein
ganzes Dutzend
verführt.
Bald nach der
Übernahme der
Fabrik durch den
Staat beginnt der
französische Ein-
fiuss eine hervor-
ragende Rolle zu
spielen. Die Aus-
stellung lässt dies
an einer Reihe von
Proben erkennen,
awqplljhmb unter welchen eine
ißi becherförmige
Schokoladetasse
mit Watteau-
Szenen, angefertigt
im Jahre 1746 für
Ausstellung der Naticnalcompetition, London. Entwurf für ein Damast-Tischtuch den damaligen
von Henry Drurnmond, Dunfermline Hofkammer
präsidenten Grafen
Philipp Kinsky, und das prächtige Liechtenstein'sche Service zu den hervor-
ragendsten Nummern zählen. Bezüglich jener Schokoladetasse, deren eine
Seite hier abgebildet ist, macht mir Direktor Dr. Braun die freundliche Mit-
teilung, dass es ihm gelungen ist, den Maler der beiden darauf befindlichen
Watteau-Szenen ausfindig zu machen. Im Hauptbuche der Fabrik vom
jahre 1746 findet sich auf Seite 150 unter den Ausgaben folgende Notiz Am
Ig. Jänner r746 dem neuen sächsischen Mahler Busch vor auf Sr. Excellenz
Gr. v. Kinsky Mündlichem Befehl angeschaffte Leibsnotwendigkeiten etc. etc.
ti. 1730." Der I-Iofkammerpräsident
Graf Philipp Kinsky hat also den aus
Meissen nach Wien übergesiedelten
Maler in seinen persönlichen Schutz
genommen und ihm, wie wir sehen
werden, auch alsbald einen grösseren
Auftrag erteilt. Die Watteau-Tasse
trägt nämlich die Bezeichnung Wien
d. 9. Novbr a0 1746." Am n. No-
vember desselben jahres finden wir
Ausstellung der Nationalcornpetition, London.
Entwürfe für Türbeschläge von Herbert H.
aber in dem erwahnten Hauptbuche SxansüeliSheffield
die Notiz dem
Busch, Mahler von
Sr. Excellenz Gr.
v. Kinsky gnädig-
sten Präsidenten
mündlich ange-
schafften Schulden-
aushilf B. I2." Der
vergnügte Maler
eilte also gleich
nach dem Gelingen
eines Probestückes
für ein grösseres
Service zum Präsi-
denten und nützte
die Gunst der
Stunde aus, so weit
er konnte. Denn
dass diese Tasse
zugleich eine Far-
benprobe darstellt,
erkennen wir an
dem Tuche' das Ausstellung der Nationalcompetition, London. Entwurf für einen schablonierxen
die darauf belind- Stoß" von George Mason, Bradford, Technische Schule
liche Dame in den
Händen hält und das dreizehn aufgemalte Farbenflecke zeigt. Auch dieses
in mehr als einer Hinsicht ganz ungewöhnlich interessante Stück gehört
der Sammlung Karl Mayer an. Gleichzeitig mit diesen Versuchen in der
Ausbildung des iguralen Dekors führt eine ebenso glückliche als routinierte
Anwendung von Rocaille-Motiven zu wahren Prachtleistungen der Fabrik.
Entzückende Beispiele solcher Art wurden der Ausstellung von Seiten der
Frau Gräfin Henriette Larisch-Larisch zur Verfügung gestellt. Hieher
gehört auch die hier abgebildete Vase des Dr. Max Strauss mit alter-
nierenden plastischen Adlerköpfen und
Mascarons und einem zierlich an den
Fuss sich schmiegenden Putto sowie
die reizende hier vorgeführte Deckel-
Terrine aus der Sammlung Karl
Mayer mit ihren plastischen gefloch-
tenen Blumenhenkeln, dem charakte-
ristischen Gittermuster und den Ro-
kokokartuschen mit Blumensträussen
Ausstellung der Nationalcompezizion, London.
Entwürfe für Tilrbeschläge von Herbert n. Stansüeld. 1m Inneren Felda Sevres und Müssen
Shefheld teilen sich in Bezug auf die Anregung,
am
Ausstellung der Nationalcom-
petition, London, Entwurf für
einen Blasebalg von john W.
Wilkinson, Lambelh
die sie der Wiener Fabrik bieten, dort ist es der
farbige Fond mit den ausgesparten Blumenme-
daillons, das Tuchgehänge, das Schleifenmotiv,
hier das Schuppenmuster, das Flechtwerk u. s. w.
was von Wien übernommen wird, immer trachtet
man aber gleichzeitig eine eigenartige lokale Note
anzuschlagen, die allmählich zur herrschenden wird.
Die Sorgenthal'sche Periode wird auf der Aus-
stellung besonders durch eine grössere Zahl von
Kaffeetassen und Tellern, dann durch einzelne
Service, sowie durch mehrere Vasen mit Hochgold-
dekor repräsentiert. Hinsichtlich der Malerei sind
die architektonische oder landschaftliche Vedute
Wiener Ansichten und das Porträt gut vertreten.
Die brillanten Wiener Sammlungen Strauss, Mayer,
Metaxa lieferten nach dieser Richtung das Haupt-
kontingent. Aus der Sorgenthal'schen Periode
reproduzieren wir hier eine Kaffeetasse, weiss mit
Golddekor, und eine Deckeltasse mit besonders
prächtigen weissen, herabhängenden Blütenbündeln.
Ganz besondere Aufmerksamkeit wurde, wie
schon früher erwähnt, der iiguralen Plastik der
Rokokoperiode zugewendet. Auch die Wiener
Porzellanplastik nahm ihren Ausgang von der
chinesischen Pagode, um alsbald auf die Nach-
bildung von Motiven aus dem galanten Leben und
hernach auf solche des Landlebens und der bürger-
lichen und volkstümlichen Sphäre überzugehen.
Zwei sehr gelungene Proben dieses Genres führen
wir hier in einem galanten Paare von Schlittschuh-
läufern aus der Zeit von zirka 1765 und einer
vielleicht etwas späteren jungen Dame im Bade-
kostüm vor, deren graziöse Bewegung bereits ein Streben nach klassischer
Formenreinheit aufweist.
Eine eigene interessante Gruppe bilden die
sogenannten Callotiiguren, die in Troppau in einer ganzen Reihe von Bei-
spielen auftreten. Es sind bald weisse, bald be-
malte groteske Figuren, die, ohne den Callofschen
Stichen direkt nachgebildet zu sein, doch eine
gewisse Verwandtschaft mit ihnen zeigen. Die
Frage, ob diese Figuren tatsächlich Wiener Ur-
sprungs sind, ist noch nicht endgiltig entschieden.
Auch über diesen Punkt hoffen wir, wie über so
manchen anderen durch die Wiener Ausstellung
Aufklärung zu erlangen.
Ausstellung der Nationalcompeti-
tion, London. Entwürfe für Tür-
beschläge von Herbert H. Stanslield,
Shefüeld
Soll sie ja die Grundlage
bilden zur Abfassung eines Geschichtswerkes, das die Tätigkeit der Wiener
Fabrik erschöpfend behandelt. Das Troppauer Museum hat diesen Ab-
sichten in wahrhaft dankenswerter und erfolgreicher Weise vorgearbeitet.
OLLTE in Österreich ein nationales Kunst-
erziehungssystem eingeführt werden, so würde
es wohl angebracht sein, nachzuforschen, inwie-
weit dies in England erreicht worden ist, wo
doch, was auch immer die Mängel eines solchen
Systems sein mögen, die Vorteile desselben
jedermann zu Gebote stehen, wo die Mehrzahl
der Kunstschulen Nachahmungen in kleinerem
Masstabe des Royal College of Art" in
London sind, wo die für Prüfung im Haupt-
quartier ausgestellten Zeugnisse die Qualifikation
des Lehrers bilden, und wo das von dem Erziehungsausschussw auf-
gestellte Unterrichtssystem in den Provinzschulen obligatorisch ist.
Aber obgleich alles dieses und noch weit mehr zu Gunsten eines
solchen Systems angeführt werden kann, ist es anderseits zweifellos
wahr, dass die Schüler in jämmerlicher Weise dem System aufgeopfert
werden, und wenn man dessen Lob hören will, wäre es entschieden
unklug, die Meinungsaussprüche der Künstler einzuholen, deren früheste
Erinnerungen auf ihre Leiden in einer dieser Staatsschulen zurückgehen.
Um diesen Punkt klar zu machen, ist es notwendig, ein wenig ins
Detail einzugehen.
Niemand, dem es
darum zu tun ist, lr
seine Studienzeit
in der Kunstschule
glücklich zu ver- qgf"
bringen, wird es für
vergebliche Mühe
halten, wenn man
ihm zeigt, wie der
Kunstgeist dem
Hungertode ver-
fallen kann, gerade
wenn er der zärt-
lichsten Pflege
31g
Ausstellung der Nationalcompetition, London. Entwurf für einen schablonierten
bedarf. Die 0ben- Fries von David n. Hodge, Plymouth, Technische Schule
Ausstellung der Nationalcompetition. London. Modell für einen
Brunnen von Karoline Ethel Martin, Liverpool, University Collage
erwähnte Schwierigkeit
wäre nicht vorhanden, wenn
die englischen Kunstschulen
von ihrer Gründung an von
der Unterstützung aus der
Staatskasse unabhängig
gewesen wären. In jeder
dieser Schulen wird ein ge-
wisser Betrag an Ort und
Stelle erhoben, während der
Rest von London versorgt
wird, aber Beiträge aus
letzterer Quelle sind nur zu
erlangen, wenn der Lehrer
eine unglaubliche Menge von
Zertifikaten aufweisen kann,
welche seine Schüler in all
den verschiedenen Kunst-
zweigen erworben haben.
Die folgende Liste aus dem
offiziellen Kalender zeigt,
welches die Gegenstände
sind, für welche den Kunst-
schulen Unterstützung zuteil
wird". Und eine erstaun-
liche Liste ist es fürwahr!
Strichzeichnen mit Hülfe von Instrumenten.
Freihandzeichnen von Umrissen steifer
flachen Vorlagen.
Freihandzeichnen von Umrissen nach
plastischen Modellen.
Schattieren nach Rachen Vorlagen.
Schattieren nach plastischen Modellen
oder nach soliden Formen und Draperie.
Zeichnen von Aktstücken oder Tierformen
nach plastischen Modellen oder nach der Natur.
Anatomische Studien, gezeichnet oder mo-
delliert.
Zeichnen von Blumen, Blattwerk, Land-
schaftsdetails etc. nach der Natur.
Malen von Ornamenten nach flachen Vor-
lagen.
Malen von Ornamenten nach Gipsmo-
dellen etc.
Formen nach
Ausstellung der Nationalcompetition,
London. Entwürfe für Türbesehläge von
Jos. B. Patch, Shefüeld
459
Malen nach flachen Vorlagen, Blumen,
Stilleben und Landschaft.
Malen direkt nach der Natur, Blumen,
Stilleben, Landschaft und Draperie.
Malen nach der Natur von Stilleben-
gruppen, Blumen etc. als Farbenkompo-
sitionen.
Malen von Aktstücken und Tieren in
Monochrom nach Gipsmodellen.
Malen von Aktstücken und Tieren in
Monochrom nach farbigen Gipsmodellen.
Modellieren von Ornamenten.
Modellieren von Aktstiicken, Tieren
und Draperien.
Modellieren von Früchten, Blumen,
Laubwerk etc. nach der Natur.
Modellskizzen von Aktstücken oder
Tieren nach der Natur in vorgeschriebener
Zeit.
Elementare Komposition.
Angewandte Komposition.
Hier haben wir 21 Gegenstände", und
es ist nicht weniger als absurd, von solchen
blossen Kindern, wie es die meisten dieser
Studenten sind, zu erwarten, dass sie sich
llu der Nationalcomp t'i'o
mlt gleichem Flelsse an alle diese Gegerk dtilnsf leintzlvirf für einen Türbislcxhlgg Cdln
Stände machen sollen, damit der Lehrer JoS-B-Pßldhshßfßeld
nur so viel Zertiükate als möglich erlangen
möge. Was dieses System nur zu häufig mit sich bringt, ist, dass die
Schüler lernen, die Kunst, ja, den blossen Namen der Kunst zu hassen, und
das ist eine sehr ernste Sache für jeden, der der Zukunft der Kunst des
Landes hoffnungsvoll entgegensieht.
Das Vorangehende ist jedoch eine
Abschweifung und es darf keineswegs
aus dem Auge verloren werden, dass
England ein allgemeines System des
Kunstunterrichtes hat ein System,
das entschieden beachtenswert ist.
Die Idee ist nicht neu. Ebenso
wenig ist es die Institution selbst, denn
schon im Jahre 1840 erhielten die
wichtigsten Fabriksstädte in der Pro-
Ausstellung der Nationalcompetition, London. vinz Subventionen, welche ihnen ge
Ent Tü bes hläge von s. B. Patch,
w." 8,2mm. JG wahrt wurden, damit an Ort und Stelle
QvJKÄKASP-xuauiä-v .wva.-.w-r,;-;..-vxßg
Aus den Salzburger Fachkursen 1903, EnkexW, Plastische Studie von A. Hammer
Schulen nach dem Muster der Normal School of Design" in London
eröffnet werden sollten.
Mr. Walter Crane hat in seinem Artikel über Kunstunterricht in der
neuesten Auflage der Encyclopaedia Britannica eine äusserst klare Skizze
der ganzen Angelegenheit gegeben, aber die
Bände dieses Werkes sind nicht gerade sehr
handlich und es ist unwahrscheinlich, dass der
offizielle Report, aus welchem er seine Tatsachen
geschöpft hat, ausserhalb Englands zu sehen ist.
Die hier gegebene Information mag daher nicht
unangebracht sein.
Im Jahre 1851 ward in England die Grosse
Ausstellung" abgehalten, und zwar war es eine
Ausstellung des unglaublich schlechten englischen
Geschmackes in Kunst, aber sie hatte doch das
Resultat, dass der Welt nicht nur über diesen
Punkt die Augen geöffnet wurden, sondern dass
sie auch bewies, wie notwendig es sei, für England
sowohl, als auch für andere Länder, für jene
Industriezweige, die sich mit der Herstellung
ornamentaler Gegenstände befassen, einen regel-
rechten Kunstunterricht einzuführen.
In demselben Jahre ward die erste Aus-
stellung von Schülerarbeiten der verschiedenen
Kunstschulen eröffnet, und den erfolgreichen
Bewerbern wurden gewisse Preise und Stipendien
zugesprochen. Im Jahre 1852 äusserte sich die
Königin Viktoria folgendermassen in ihrer Thron-
rede bei der Eröffnung des Parlamentes
Die Beförderung der bildenden Künste
und praktischen Wissenschaften wird als der
Beachtung einer grossen und aufgeklärten Nation
Aus den Salzburger Fachkursen rgo3
Wessen-rose", Plastische Studie von
wurdig anerkannt werden. Ich habe angeordnet, P. Harasimowics
dass ein ausführlicher Plan vor das Haus
gelegt wird, behufs Förderung jener Ziele,
für welche ich die Unterstützung und Mit-
wirkung des Hauses erwarte."
Daraus ergab sich im folgenden Jahre
die Gründung des Departrnent of Science
and Art" Ausschuss für Wissenschaft
und Kunst und obgleich Wissenschaft
und Kunst" nur wenig gemein zu haben
scheinen, kann man doch die Behandlung
der beiden Fächer als eines leicht ver-
stehen, so dass sie kaum einer weiteren
Erklärung bedarf.
In einem alten Lande wie England
ist es unmöglich, sich schnell zu bewegen,
und obgleich es von Anfang an beabsichtigt
war, ein allgemein gültiges Unterrichts-
system einzuführen, waren doch die zu
diesem Zwecke eingesetzten Beamten nicht
leicht in die gewünschte Richtung zu lenken.
Ihr Hang zur Bureau-Routine hat die Be-
wegung unzweifelhaft gelähmt und es ver-
hindert, dass das System so unparteiisch
wohltätig werden konnte, als es beabsichtigt
war. Nur wenn man tabula rasa macht, ist
es wahrscheinlicher, dass die Bedürfnisse
des Volkes in erster Hinsicht berücksichtigt
und dass die Vorurteile der an alte Ideen
gefesselten Beamten ignoriert werden.
Mr. Walter Crane, der eine Zeitlang
Vorstand des Royal College of Art war, ist
als Präsident der Arts and Crafts Society
und gewesener Meister der Art Workers
Guild naturgemäss am besten befähigt, die
Schwächen des Systems klarzulegen, abe-r
was auch immer dagegen einzuwenden ist,
ist es doch ein System, dessen bestes
Zeugnis in der Qualität der Arbeiter? zii
finden ist, welche bei diesen Wettbewerben
angemeldet werden. Die folgende Liste "au-s
dem bereits erwähnten Kalender" zeigt,
was für Ausgaben aus den Subventionen
zur Unterstützung der Schulen bestritten
werden
Aus den Salzburger Fachkursen xgo3.
Plastische Studie von L. Sommeregger
s.
Aus den Salzburger Fachkursen 1903, Freie Pinszlübung von H. Ullmann
I. Prüfungen mit Preisausschreibungen, an allen Orten zu halten, welche
gewissen Bedingungen nachkommen.
2. Zahlungen an gut besuchte Schulen, und in Anbetracht der Resultate
dieser Prüfungen
3. Stipendien und Ausstellungen letztere mit Geldpreisen von geringerem
Betrage als die Stipendien.
4. Supplementar-Subventionen zur Bestreitung der laufenden Ausgaben.
5. Subventionen für Bauten.
6. Besondere Subventionen, Leihen von Kunstwerken, Büchern etc.
Die Idee ist grosszügig, und die Administration, so weit es die Mittel
erlauben, höchst grossmütig, aber tatsächlich hat das System bis vor kurzem
nichts oder sehr wenig für Kunsthandwerker geleistet, die doch Künstler
sein sollten. Heute sehen wir eine bemerkenswerte Tendenz, das ganze
System, so weit es Kunstindustrie betrifft, zu reversieren, indem der Hand-
werker vor den Kunstliebhaber gestellt wird, das Material vor den Entwurf.
Um diesen Mängeln eines Systems, welches eher Kunstlehrer als Künstler
bildet, abzuhelfen, sind die modernen technischen Schulen gegründet worden,
welche in kurzer Zeit solche Popularität erreichten, dass heute fast alle
englischen Städte derartige Schulen besitzen.
Durch Nutznahme eines als Local Taxation Act" bekannten Parlaments-
beschlusses kann das Erträgnis einer beträchtlichen Summe, welche
periodisch einer Stadt zufällt, zur Gründung und Aufrechthaltung solcher
Anstalten verwendet werden. Ich bin der Sache nicht genau nachgegangen;
es scheint mir aber, als seien diese Schulen, im Gegensatze zu den alten
gen unu DIIPCIIUICII U5-
teiligen können, welche
von dem Ausschuss in
South Kensington aus-
geschrieben werden.
Ich habe oben von
dem Elend gesprochen,
das der Zwang zum
Stucken", um des
Lehrers Stellung zu
bessern, für den Schüler
mit sich führt. Davon
scheinen diese neuen
Schulen, deren Finan-
zen auf einem neuen
System beruhen, frei
zu sein. Dass sich die
Sachlage dem Volks-
willen gemäss ver-
bessert, zeigt die Tat-
sache, dass die Hülfe
von Männern wie
William Morris und
Walter Crane von dem
Erziehungsausschuss in
Anspruch genommen
wurde, und das Prü-
fungs-Komitee des
diesjährigen Wettbe-
werbes derNational
Competition" hat eine reichliche Beimischung von Mitgliedern, die dem
modernen Zeitgeiste folgen.
Es ist unwahrscheinlich, dass der Fortschritt in anderen Ländern den-
selben Weg einschlagen wird, wie in England. Auch wäre es unklug, die
Fehler dieses Weges nachzuahmen. Aber bei aller Fülle dessen, was zu
vermeiden ist, lässt es sich nicht leugnen, dass die Wage sich nach der
Seite des Empfehlenswerten neigt, und ich hoffe, dass diese kurze Skizze
des hier befolgten Systems dem Leser von Nutzen sein mag.
Die gegenwärtige Ausstellung der National Competition hier kritisch
zu besprechen, hat schon wegen der ungeheuren Menge der den Richtern
Aus den Salzburger Fachkursen 1903. Aktstudie von A. Aicher
69'
494
vorgelegten Arbeiten keinen praktischen Wert. Die dieser Skizze beigefügten
Reproduktionen von Schülerarbeiten mögen helfen, ein Bild von der Durch-
schnittsqualität der Entwürfe zu geben, denn es wurden absichtlich nicht
gerade die mit Gold- und Silbermedaillen bekrönten Arbeiten gewählt,
sondern charakteristische Beispiele, wie sie zu Hunderten an den Wänden
des Ausstellungslokales zu finden sind.
Von Interesse dürfte es sein, zu konstatieren, dass nicht weniger als 41510
Arbeiten der Prüfungskommission vorgelegt wurden, von welchen 5722 bei
der National Competition angemeldet wurden. Man mag sich nach diesen
Zahlen ein Bild von der ungeheuren Verbreitung des Kunstunterrichtes im
Inselreiche machen eine Verbreitung, die unausbleiblich, wenn auch lang-
sam, eine Verbesserung des allgemeinen Geschmackes mit sich bringen muss.
AKUSTIK UND OPTIK IM KUNSTGE-
WERBE Sie VON DR. HANS SCHMID-
KUNZ-BERLIN 50'
IE bildenden Künste, einschliesslich des Kunst-
gewerbes, sind für das Auge da, nicht für das
Ohr. Nun will aber ein grosser Teil der künst-
lerischen Werke nicht nur seine Schönheit
entfalten, sondern auch einen äusseren Zweck
erfüllen; insbesondere Architektur und Kunst-
gewerbe werden in erster Linie auf ihre
Gebrauchsbestimmungen hin betrachtet. Zu
ihrem Gebrauch gehören jedoch mannigfache
Bedürfnisse der Verständigung durchs Gehör
wir wollen in den für uns gebauten und aus-
gestatteten Räumen auch sprechen, vielleicht unterrichten, vortragen,
rezitieren u. s. w. und unter Umständen musizieren. Diese Tätigkeiten
stellen nun auch an die Einrichtung der Räume ihre Ansprüche, und so
müssen die baulichen und gewerblichen Künste zu den Rücksichten auf das
Auge, die sie zu erfüllen haben, auch manchen Rücksichten auf das Ohr
gerecht werden, also nicht blos der Optik, sondern auch der Akustik
Rechnung tragen.
Vor allem kommt hier die engeren Sinnes so genannte Akustik" der
Räume in Betracht. Wie ein Innenraum gestaltet sein soll, damit er dem
Schall die bestmögliche Entfaltung und Wirkung sichere, ist ein uraltes
Rätsel, das heute noch wenig über das Auspr0bieren" hinausgekommen
zu sein scheint. Am allerwenigsten wollen etwa unsere Zeilen auch nur
einen Beitrag zur Lösung dieses Rätsels wagen. Immerhin ist eine frucht-
bare Diskussion der Sache für unsere Zwecke auch hier nicht aussichtslos;
sie will lediglich Bekanntes auf unsere Interessen anwenden. Zu diesem
455
Bekannten in der
Raumakustik gehören
hauptsächlich folgende
Erfahrungen. Der deut-
liehen I-Iörbarkeit des
Schalles günstig sind
feste und mässig glatte
Wände. Ungünstig
sind ganz glatte Wan-
dungen sie geben
einen NachhalW, bei
entsprechend grossen
Entfernungen einen
Widerhall" Echo.
Ungünstig sind die viel-
fach unterbrochenen
Wände, da sie den
Schall zu sehr zer-
streuen; ungünstig sind
endlich auch alle
weichen Flächen, da
sie den Schall zu sehr
fangen", dämpfemi
Die gewöhnlichen
deutschen Theater
haben im allgemeinen
keine sehr gute Akustik,
da sie mit ihren vielen
Logen, Nischen u. dgl.
die gleichmässige Ver-
breitung des Schalles
stören und durch ihre
vielen Überzüge,
Portieren u. s. w. ihn
dämpfen. Den italieni-
schenTheatern werden
gerade in diesen Be-
ziehungen Vorzüge
nachgerühmt. Was die
Innenform der Räume
betrifft, so ist eine
weite Erstreckung in die Höhe und enge Erstreckung in die Länge und
Breite weniger zweckrnässig als eine weitere Ausdehnung ins Wagrechte,
bei niedrigerer Ausdehnung ins Lotrechte.
Aus den Salzburger Fzchkursen 1903. Bewegungsstudie von j. Meir
Aus den Salzburger Fachkursen 1903, Clematis", Naiurstudie und dekorative Verwertung für Keramik
von F. Novotny
Betrachten wir nun die gewöhnliche architektonische Konstruktion
und kunstgewerbliche Ausstattung der für unser privates Leben bestimmten
Räume, so sind diese nicht eben Muster der Akustik. Vor allem erstrecken
sie sich kaum jemals so weit in Länge und Breite, dass der Schall nicht
schon auf einige Meter hin einen Widerstand finden und nun dem-
entsprechend mehrfach und diffus hin- und hergeworfen werden kann. Dazu
kommt die Notwendigkeit, in unseren beschränkten Wohnverhältnissen
jedes Quadratzentimeter Niveaufläche für Aufstellung der Möbel u. s. w. aus-
zunützen, so dass für den Schall fast ebensowenig übrigbleibt wie für uns
selber. Dagegen hat durchschnittlich jedes unserer Zimmer eine so gut wie
leere Hälfte oder Drittel- oder Viertelpartie, nämlich die obere, also
zwischen unseren Köpfen und der Decke. Dieser Umstand gewährt einen
Vorteil und mehrere Nachteile. Der Vorteil besteht in der relativen
Verbesserung oder besseren Verteilung der Luft, da die durch unser Dasein
und Tun verschlechterte Luft sich nach oben sammelt. Die Nachteile sind
folgende Erstens bleibt in unseren ohnehin meist schon sehr engen Häusern
etwa die Hälfte ihres Gesamtraumes unausgenützt. Aus drei von unseren
Stockwerken mit ihren hochherrschaftlichen" Wohnungen könnten leicht
vier gemacht werden und in früherer Zeit hatten wir denn auch in der Tat
Aus den Salzburger Fachkursen 1903, KohldisteP, Naturatudie und Verwertung für Schnitzerei v. j. Vesel
niedrigere und entsprechend zahlreichere Zimmer. Zweitens sind die Räume
umso schwerer und teurer zu heizen, je höher sie sind. Von überHüssigen
Randverzierungen u. dgl. in der Höhe gar nicht zu sprechen und von
der Ungemütlichkeit erst recht nicht. Und drittens geht auch für den Schall
die leere Höhe verloren oder schadet ihm.
Der eine Vorteil, die bessere Luft, scheint nun allerdings gewichtig
genug zu sein, dass wir um seinetwillen die Nachteile in den Kauf nehmen.
Könnten wir uns jetzt mit unseren gesteigerten hygienischen Ansprüchen,
Aus den Salzburger Facbkursen xgog, Dekorative Motive von Franziska Hofmanninger
kurz gesagt mit unserer verfeinerten Nase in die traulichen Stuben unserer
Vorfahren zurückversetzen, so würden wir wahrscheinlich zum Teil recht
unangenehme Geruchseindrücke und vielleicht auch ebensolche Gefühls-
eindrücke haben. Die Erhöhung der Zimmer scheint für uns eine Notwendig-
keit zu sein. Und doch müssten wir es für einen Hohn auf die moderne
Technik halten, wenn sie nicht solche Mittel der Lüftung fände, welche auch
niedrigere Zimmer ebenso gut hygienisch machten wie hohe. Ein zweck-
mässiges System von Ventilen an der Kante von Wand und Decke, eventuell
am oberen Rande der Fenster, würde diesem Bedarfe doch unschwer gerecht
werden können, und eine entsprechende Luftheizung, vielleicht auch Luft-
kühlung von unten müsste das sonst noch Nötige besorgen.
Heute lüften wir unsere Zimmer durch die Fenster, unter Umständen
auch durch die Türen. Wie viele Unzuträglichkeiten dies mit sich bringt,
erfahren wir alltäglich; wir geben uns nur nicht genügend Rechenschaft
davon. Zu diesen Übelständen gehört auch der, dass unsere Fenster, zumal
ihre für das Lüften gewöhnlich verwendeten Flügel, im Verhältnis zu der
Luftmasse, die erneuert werden soll, zu tief liegen. Wir bekommen häufig
die störendsten Ströme von Kälte und Zug in die Mitte des Zimmers und
können durch sie doch nicht leicht und rasch und genügend die Gesamtheit
der Luft erneuern.
Wäre nun jene Lüftungstechnik vollkommen durchgeführt, so könnten
wir niedrigere und folglich breitere und längere oder wenigstens zahlreichere
Zimmer haben als bisher. Dann müssten wir sie auch weniger vollpfropfen
als bisher, und der Schall würde, statt in die für seine Wirkung mindestens
gleichgiltige Höhe, hemmungsloser ins Horizontale gehen. Es könnte dann
aber auch noch eine Reihe von Mängeln überwunden werden, die der heutigen
kunstgewerblichen Ausstattung unserer Innenräume für das Auge und für
das Ohr anhaften.
Das typische Wohnzimmer von
heute ist in seiner optischen und
akustischen Verfassung so zerrissen,
dass es für den Verkehr, für den Anblick
und für den Schall allseits Hindernisse
und Verwirrungen erzeugt. Vor allem
sind seine Fenster und Türen durch-
schnittlich zu zahlreich und zu gross;
sie verraten, dass sie aus einer Palast-
architektur in die ganz andersartige
Wohnarchitektur des heutigen Bürgers
herübergenommen wurden. Sie rauben
viel kostbaren Platz und sie wirken
häufig als ein Durcheinander von kon-
kurrierenden Lichtquellen. Überdies
liegen die Fenster nicht nur für die
Lüftung, sondern auch für die Be-
leuchtung etwas zu hoch. Kommen nun
noch die entweder für allgemeinen Ge-
schmack oder auch nur für Hausfrauen- iä
geschmack unentbehrlichen Gardinen, NNÄQ
Portieren u. s. w. dazu, so "32
vermehren sich erst recht
die Verschwendung des
Raumes, die Verwirrung
oder schwere Regulierbar-
keit des Sonnenlichtes und kp. iä,
schliesslich auch die Schädi-
gung der Schallverbreitung
durch dieses für gewöhnliche
Zimmerweite übergrosse
Gefüge von Schallfängern.
Was dann an Zimmerraum übrig bleibt, wird meistens durch ein
Gedränge von nötigen Möbeln und von unnötigem Kram ausgefüllt. Ist nun
dieses Gemenge und Gedränge an sich schon für den Anblick ein Zuviel
und Zuvielerlei, so leidet es noch überdies durch die unzweckmässige
und unruhige Beleuchtung. Ausserdem aber wirkt es wiederum ungünstig
auf den Schall. Die gewöhnlichen Musikunterhaltungen unseres Hauses
finden in engen oder vielmehr verengten Räumen statt, die dem Klang
meistens so ungünstig wie möglich sind, ganz abgesehen davon, dass
die Musiker und die Zuhörer oft kaum Platz finden, um sich genügend
auszubreiten.
Eine wohl nie gänzlich zu lösende Hauptschwierigkeit ist dabei folgende.
Ohne weiches Teppich- und Tapezierwerk kommen wir vorläufig wohl auch
Aus den Salzburger Fachkursen 19x13, Dekorative Motive von
Franziska Hofmanninger
62
470
Aus den Salzburger Fachkursen 1903, Studie für Spitzentechnik
von Mathilde Hrdlicka
dann nicht aus, wenn wir das
übermässige Gelüste der Haus-
frauen nach diesen Einrich-
tungsstücken eindämmen. Dies
ergibt nicht nur stete Konflikte
zwischenÄsthetikundHygiene,
sondern auch manche Konflikte
zwischen der optischen Ästhe-
tik und der akustischen Ästhe-
tik der musikalischen Klang-
wirkung. Einigermassen lässt
sich dem schon dadurch ab-
helfen, dass wir unsere Zimmer
in ihrer Ausstattung unter-
scheiden, je nachdem sie eine
gedämpfte oder eine unge-
dämpfte Akustik verlangen.
Gesellschafts-, Musik-, Vor-
tragsräume u. dgl. werden
möglichst frei zu halten sein
von dem schallfangenden Stoff-
werk und je nachdem auch von dem übermässigen Nischenwerk.
Dagegen vertragen die Räume der stillen Arbeit, der intimen Konver-
sation, ja selbst des Kinderlebens eher einen Reichtum an all diesen
sonst störenden Dingen. Dass die Zimmer, in denen bedeutendere Kunst-
und Kunstgewerbewerke zur Geltung kommen sollen, die oben gerügten
Mängel der Beleuchtung ganz besonders vermeiden sollen, liegt auf der
Hand. Ebenso, dass warme" Farben mehr für die stilleren, ka1te" Farben
mehr für die lauteren Räume taugen wenn wir in dieser abgekürzten
Weise sprechen dürfen.
Aus den Salzburger Fachkursen 1903, DisteW, Dekorativ Studie für Spitzentechnik
von Mathilde Hrdlickn
471
Gewinnen wir nun
durch Raumsparung in die
Höhe eine Weiträumig-
keit in die Länge und
Breite, so wird auch der
Konflikt zwischen Akustik
und Dekorationsstoff dem
weichen Teppichzeug
u. s. w. leichter. DieDecke,
die wir ja hoffentlich nicht
auch noch mit dämpfen-
den Stoffen verhängt be-
kommen, rückt näher und
kann ihre mässig glatte"
Fläche dem Schall in
weiterer Ausdehnung dar-
bieten. Die Möbel sind
leichter und besser aus-
einanderzustellen"; die
Teppiche und Gardinen
und Portieren nehmen,
Aus den Salzburger Fachkursen 1903, Flockenblume, dekorative
Studie von Franziska Hofmanninger
wenn sie in ihrer Menge absolut gleich-
bleiben und nicht durch einen neuen Fanatismus des Dekorations-
Stoffes" wachsen
einen relativ geringeren Raum des Zimmers ein
oder sind wenigstens besser zu verteilen. Eventuell wird eine oder
die andere Tür, vielleicht durch Schiebmechanismen, so eingerichtet,
von Mathilde Hrdlicka
w.
ü.
.r
.m
2..
r.
z.
"P14
Aus den Salzburger Fachkursen x9o3. Blütenstudie einer Schafgarbw in Anwendung für Flachstickerei
von Hedwig Schreyer
dass zwei Zimmer einen gut zusammenhängenden Doppelraum abgeben
u. dgl. m.
Das alles natürlich nur unter der Voraussetzung, dass wir die weichen,
dämpfenden Stoffe in Dekoration und Kunstgewerbe nicht grundsätzlich
aus ihrer Herrschaft vertreiben. Mit einem einzigen Schlage von unseren
wolligen Teppichen zum Linoleum, von Plüschmöbeln zu härterer Ver-
kleidung, von Gardinen und Portieren zu schlichterem Fenster- und Wand-
und Türenschmuck überzugehen, würde allerdings zu viel sein. Allein
im Interesse der Hygiene für jegliches Zimmer und in dem der
redenden Künste für die ihnen gewidmeten Zimmer dürfte es doch an
der Zeit sein, diesen Übergang allmählich und sicher vorzubereiten.
Vielleicht wird er zugleich daran mithelfen, dass wir mit der Staub-
plage unserer Räume leichter zurechtkommen, die ja schliesslich den
musikalischen Instrumenten, voran der menschlichen Stimme, eben-
falls schadet. Und schliesslich werden nach dem, was wir angedeutet
haben, akustische Fortschritte unserer I-Ieimkunst auch die optischen
fördern.
473
DIE AUSSTELLUNG DER ARBEITEN AUS
DEN FACHKURSEN IN SALZBURG 1903 HP
NSTREITIG zählt derzeit zu den brennendsten
und belangreichsten Fragen der allgemeinen
Schuladministration die Frage der Reform des
Zeichenunterrichtes; ihre Lösung ist nach dem
übereinstimmenden Urteil aller Fachkreise un-
aufschiebbar geworden.
Die älteren Methoden befriedigen schon
längst nicht mehr und sind als unhaltbar er-
kannt, während die Durchbildung der neueren
Prinzipien der Unterrichtserteilung mit Aus-
nahme jener für die ersten Jahre des volks-
schulpflichtigen Alters soweit vorgeschritten ist, dass in dieser Richtung
nahezu alle Voraussetzungen für das Gelingen des Reformwerkes als
gegeben erachtet werden müssen.
Wenn nun die einzelnen Staatsverwaltungen trotz dieser anscheinend
günstigen Vorbedingungen mit entscheidenden Schritten zögern und sich
auf mehr oder minder ausgedehnte Versuche beschränken, so liegen dieser
Haltung schwerwiegende Bedenken zugrunde, deren Bedeutung nicht unter-
schätzt werden darf.
Diese Bedenken fussen auf der Erkenntnis, dass der Wandlungsprozess
auf dem in Rede stehenden Unterrichtsgebiete diesmal ganz besonderen
Schwierigkeiten begegnet, weil die leitenden Prinzipien des künftighin ein-
zuhaltenden Vorganges, wie allgemein bekannt, im diametralen Gegensatze
Aus den Salzburger Fachkursen 1903. Dekoratives Flächenmoliv, abgeleitet von einem Schmetterlingtlügel,
von Hedwig Schreyer
Aus den Salzburger Fachkursen 1913, Dekoratives Flächenmotiv, abgeleitet von einem Schmenerlingßügel,
von Hedwig Schreyer
zu den seit Jahrzehnten eingelebten allgemeinen Grundsätzen der. bisher
geübten Methoden stehen.
Während letztere auf vorwiegend geometrischer Grundlage aufgebaut
sind und das Schwergewicht auf das Kopieren von Vorlagen hauptsächlich
Ornamenten, auf das Zeichnen nach
Gipsmodellen und auf die Erlangung
einer weitgetriebenen manuellen
Fertigkeit legen, wobei jede Regung
der Phantasie gewaltsam unterdrückt
und der Zeichenunterricht zur
Schablone wird, schlagen die neuen
Methoden den entgegengesetzten
Weg ein,
möglichst frühzeitige und eingehende
Studium nach Naturformen, die Ent-
wicklung des Gefühles für das Formen-
und Farbenschöne der Natur, die
Ausbildung der Sehfähigkeit, sowie
des Vorstellungs- und Erinnerungs-
Vermögens, die organischeVerbindung
fordern vor allem das
Aus den Salzburger Fachkursen xgog, Entwurf für
ein Glasgefäss von F. Oppitz
Aus den Salzburger Fachkursen 1903, Dekorative Studie einer Dahlizw. Verwertung für Intarsia.
von W. Fox
..
..
..
.m
F.
..
..
w.
m.
.4
..
von F. Novcmy
des Zeichnens mit dem Modellieren und schliesslich auch die systematische
Förderung der Erlindungsgabe, des Schaffenstriebes und der individuellen
Veranlagung alles in der richtigen Erkenntnis, dass das Naturstudium
in hohem Grade das Interesse des Schülers weckt, dass es seine Arbeits-
lust fördert, dass es zum Beobachten, Nachdenken und Vergleichen zwingt
und dadurch zum Wahrnehmen, Begreifen und schliesslich auch zum
selbständigen SchaiTen führt, dass das Vorstellungs- und Erinnerungs-
verrnögen gewöhnlich in weit geringerem Grade vorhanden ist, als ge-
wöhnlich angenommen wird, dass jene Sinneseindrücke am besten im
Gedächtnisse haften, die im
Wege der Anschauung und
des Selbstauffindens gewonnen
werden u. a. m.
Ausserdem wird noch die
strenge Sonderung des Frei-
handzeichnens vom Konstruk-
tionszeichnen, die Reform des
letzteren sowie jene des Schrift-
wesens und des Unterrichtes
in der Kunstformenlehre, dann
die Dienstbarrnachung des
Zeichnens für eine Reihe an-
derer Lehrfächer verlangt, mit
einem Worte, der Zeichen-
unterricht soll nicht nur hin-
sichtlich des Stoffes, sondern
auch in betreff seiner funda-
mentalen Anordnung eine tief-
greifende Umbildung erfahren
und damit eine ganz andere
Position erhalten, als ihm jetzt
eingeräumt ist, da er dann ja
nicht mehr als Mittel zur Er-
langung einer bloss manuellen
Fertigkeit betrachtet werden
kann, sondern als wichtiger
Faktor zur Belebung und Be-
tätigung der geistigen Fähig-
keiten der Schüler angesehen
werden muss.
Man erkennt aus demVor-
hergesagten, dass es sich um
einen förmlichen Umsturz des
bisherigen Systemes handelt
und dass bei der Reorgani-
sation nach amerikanischen
Grundsätzen, alles anders zu
machen, als es bisher war, vor-
gegangen werden soll.
477
CIDTKRSTUIBIÜNQHO
BQKORNTIVF HNNFNBUNE
Aus den Salzburger Fachkursen xgog, Tigerkopf",
Dekorative Flächenstudie in Spritztechnik von j. Pölz
Angesichts dessen ist die früher berührte zögernde Haltung der Staats-
verwaltungen wohl erklärlich, weil diese hier vor Aufgaben gestellt sind,
wie sie nicht allzuhäui-ig vorkommen. Auf der einen Seite radikale
Beseitigung des Bestehenden, auf der anderen die allgemeine Einführung
53
'71"
eines Vorganges, dem mit geringen
Ausnahmen die Lehrerschaft wohl
sympathisch gegenübersteht, der aber
hinsichtlich seiner praktischen An-
wendung beim Unterrichte beinahe
allen fremd ist, so dass zunächst
Mittel und Wege gesucht und gefun-
den werden müssen, um die Lehrer
selbst in möglichst kurzer Zeit für
die Unterweisung im Zeichnen auf
Grundlage der neuen Anforderun-
gen zu befähigen. Nach dem heuti-
gen Stande der Dinge und nach den
bisher gewonnenen Erfahrungen kann
dieses Ziel nur im Wege der prakti-
schen Schulung des Lehrpersonales
in mehrwöchentlichen Kursen erreicht
werden. Was
Aus den Salzburger Fachkursen xgo3, Entwurf für das aber be"
ein Glasgefäss von F. Oppitz deutet und
welche Kom-
plikationen dadurch herbeigeführt werden, geht
schon daraus hervor, dass in Österreich hierbei
allein 54.000 Lehrkräfte in Betracht kommen
würden, welche an 21.000 Schulen zirka Millionen
Schüler und Schülerinnen im Zeichnen zu
unterrichten haben.
Rechnet man zu den obenerwähnten
Schwierigkeiten noch die durch den neuen
Kurs bedingte bessere Ausstattung der
Zeichensäle, die Beschaffung des erforder-
liehen Studienmateriales, sowie die durch
die Einführung des Zirkelzeichnens auch an
Volksschulen entstehenden verwaltungstech-
nischen Probleme, so ist es klar, dass bei
der Reform nicht jenes rasche Tempo ein-
geschlagen werden kann, wie es den für die
Reform Begeisterten, aber in die Verhält-
nisse nicht Eingeweihten vorschwebt, um-
soweniger, als wohl genügend abgeklärte
und verlässliche Methoden für Schüler im
Alter über 10 Jahren, nicht aber solche für
die ersten drei bis vier Jahre des sachlich
.".
Aus den Salzburger Fachkursen 1903, Ent-
und numerisch besonders bedeutungsvollen Wurf einen Glasleuchtcr von F.Oppitz
Aus den Salzburger Fachkursen 1903, Entwurfskizzen für einfache Öfen mit dekorativer Verwendung des
Fettkrautew von Hauptmann
Volksschulunterrichtes vorliegen und erst durch ausgedehnte Versuche
gewonnen werden müssen.
Unter jenen Staaten, die sich mit der Umgestaltung des Zeichen-
unterrichtes im angedeuteten Sinne beschäftigen, scheint Österreich hin-
Aus den Snlzburger Fachlfursen
1903, Schlüssel von j. Sirna
sichtlich der wichtigen Gruppe der kunstgewerb-
lichen Lehranstalten am weitesten vorgeschritten
zu sein; die im Jahre 1899 durch generelle
Weisungen eingeleitete und seither durch eine
Reihe von Fachkursen zur Einschulung
des Lehrpersonalesi geförderte Reform des
Zeichen-, Mal- und Modellierunterrichtes an
diesen Bildungsstätten ist so weit gediehen, dass
sie der Hauptsache nach in wenigen Jahren zum
Abschlusse gebracht werden kann.
Die erwähnten Fachkurse haben beispiel-
gebend gewirkt und dürften einen Fingerzeig für
Siehe Kunst und Kunsthandwerk", Jahrgang rgoz, Seite G08.
63'"
480
die Umgestaltung des Zeichen-
unterrichtes auch an allgemein
bildenden Schulen abgeben, da
bei denselben zahlreiche Erfah-
rungen gesammelt worden sind;
sie haben sich als das wirksamste,
man kann sagen, als das einzige
Mittel erwiesen, um die neueren
Bestrebungen rasch und erfolg-
reich zu propagieren. Der befrie-
digende Einfluss dieser Veran-
staltungen wurde nicht nur durch
Wahrnehmungen bei der Inspek-
tion der Schulen, sondern auch
durch eine aus Fachmännern ein-
gesetzte Jury konstatiert, welche
die Elaborate einer vom Ministe-
rium für Kultus und Unterricht
im Juni 1903 an zehn staatlichen
gewerblichen Fachschulen insze-
nierten Klausurarbeit der Schüler
mit gegebenen Themen zu be-
Aus den Salzburger Fachkursen 1903, Plastische urteilen hatte." hät SlCh
Studie zu einem Kamm von R. Zitte gezeigt, dass mit einzelnen Aus
nahmen durch ihre Leistungen
die Schüler derjenigen Lehrer hervorragen, welche einen der von der
Unterrichtsverwaltung veranstalteten Fachkurse zur Fortbildung des Lehr-
personales kunstgewerblicher Unterrichtsanstalten zu besuchen Gelegenheit
gefunden haben.
Die zuletzt abgehaltenen Fachkurse dieser Art fanden in Salzburg
während der Zeit vom 13. Juli bis I5. August 1903 statt; einberufen in
dieselben waren 53 Lehrpersonen aus allen Ländern der diesseitigen Reichs-
hälfte. Der Gesamtaufwand bezifferte sich auf rund 27.000 K. Die Aus-
stellung der Arbeiten, von denen einzelne Pro-
ben in den dieser Abhandlung beigegebenen
Illustrationen veranschaulicht sind, wurde in
den Räumen des Österreichischen Museums
27. September bis n. Oktober 1903 haupt-
sächlich zu dem Zwecke veranstaltet, um das
Lehrpersonale der anderen Schulkategorien
über die eingehaltenen Methoden zu infor-
mieren.
Aus den Salzburger Fachkursen 1903,
Zentralblan für das gewerbliche Unterrichtswesen in Öster- Schmuck. abgeleitet von vertrockneten
reich, Band XXI, Seite 535- Blättern, von J. Sima
SICH UlCSJHllllgCll
Fachkurse wesentlich
dadurch, dass auf die
Methodik des Unter-
richtes besonderer
Wert gelegt wurde, dass
die fachgewerbliche
Seite eine stärkere Be-
tonung erfuhr und dass
UIC
ausserdem
Richtungen bei
gen Mängel
hatten.
Abgehalten wurden
folgende Fachkurse
ein Kurs
über ornamentale
Schrift eingeschaltet
worden ist, da sich in
den bezeichneten
den
früheren Veranstaltun-
ergeben
Aus den Salzhurger Fachkursen 1903, Zierkachel mit dekorativer
Verwendung des Fettkrautes" von E. Hauptmann siehe Seite 47g
Ein Kurs für Mo-
dellieren
Instruktor
Professor Josef Breitner der Kunstgewerbeschule des Österreichischen
Museums für Kunst und Industrie zur Fortbildung für Lehrer dieses Faches,
Aus den Salzburger Fach-
kursen 1903, Schmuck, ab-
geleitet von vertrockneten
Blättern. von j. äirna
sowie zur Einführung einzelner Lehrpersonen in die
Technik des Modellierens überhaupt.
Der Kurs war auf reines Naturstudium basiert und
umfasste Studien nach Pflanzenformen nebst deren Ver-
Wertung für dekorative Zwecke, dann Übungen in der
Raumausteilung und in der Erzielung von Massen-
Wirkung, ferner Studien nach lebenden Tieren, dann,
und zwar in ausgedehntem Masse, Übungen im Akt-
modellieren männlicher und weiblicher Akt, weil die
in Provinzorten angestellten Lehrpersonen nur selten
Gelegenheit zu derartigen Studien finden. Das Schwer-
gewicht wurde auf die richtige Wiedergabe der Gesamt-
erscheinung und der Proportionen gelegt.
Ein Kurs für dekoratives Zeichnen. Unterstufe Me-
thodik des Zeichnens und Malens allgemeiner Richtung
Instruktor Lehrer Franz Öizek der Kunststickerei-
schule in Wien. Die leitenden Prinzipien dieses Kurses
waren Reines Naturstudium unter Verwendung der
Aus den Salzhurger Fachkursen 1903, Entwurf für einen Kamin von E. Hauptmann
freien Pinseltechnik, Wechseln des Stoffes unter stufenweiser Steigerung
der Schwierigkeiten der Aufgaben.
Die Übungen umfassten Studien nach Rachen Formen Blätter,
Federn, Schmetterlinge, nach körperlichen Formen Früchte, Gemüse,
wobei zunächst Übungen im Treffen der Formen, dann Übungen im
Treffen der Farben und schliesslich der Gesamterscheinung vorgenommen
wurden, ferner Übungen im räumlichen Sehen mit Anwendungen Bleistifte,
Hefte, Kuverts, Bücher, Gefässe, Späne, Schachteln, Bänder, plastische
Federn etc., Studium der Blume nebst Verwertung, Studium von Tier-
formen Insekten, Studium des lebenden Tieres und Aktstudien als Ergän-
zung der Übungen im richtigen Sehen.
Oberstufe Fachgewerbliches Zeichnen und Malen Instruktor Pro-
fessor Rudolf Hammel, Leiter des Lehrmittelbureaus für kunstgewerbliche
Unterrichtsanstalten am Österreichischen Museum; Assistent Architekt
Otto Wytrlik. Dieser Kurs war mit Rücksicht auf den Bedarf der Schulen
Aus den Salzburger Fachkursen 1903. Entwurf für einen Kamin von E. Hauptmann
in zwei Gruppen geteilt, in jene der Verwertung von Naturstudien für
dekorative Zwecke und in die Gruppe für Entwürfe von Mobiliar.
Die ersterwähnte Gruppe hatte zur Aufgabe Studien nach der Natur
und Umwertung der Naturformen zu Kunstformen. Die Übungen erstreckten
sich auf das Aufsuchen und Darstellen der charakteristischen Merkmale von
Naturmotiven aller Art und die Verwertung derselben für fachgewerbliche
Zwecke.
Die zweite Gruppe umfasste Übungen im Entwerfen von Skizzen und
Detailzeichnungen für Mobilien mit besonderer Berücksichtigung der prakti-
schen Erfordernisse der ge-
werblichen Schulen unter
Anwendung einfacher, vor-
teilhafter Darstellungsarten.
Ein Kurs für künstleri-
sche Schrift" Instruktor
Rudolf von Larisch, Dozent
an der Kunstgewerbeschule
18 Lehrstunden, Vorträge mit
Aus den Salzburger Fachkursen 1903, Schmuck, abgeleitet von
venrockneten Blättern, von j. Sirna Skizzierübungen.
des Österreichi-
schen Museums.
Das Programm
dieses Kurses war
Zurückgehen auf
die primitivste Dar-
stellungsart Ritzen
to write, scribere
etc. als methodi-
sches Mittel. An-
gestrebter Erfolg
Möglichste Verein-
fachung des Duk-
tus und Steige-
rung der Prägnanz
des Linienzuges
durch Werkzeug
und Material.
Studium der Mittel,
den Schülern die
Herrschaft über die
Massenverteilung
der Buchstaben
erringen zu helfen
Rücksicht auf die
Gesamtwirkung,
dann, bei den Schü-
lern möglichst ver-
schiedenartige indi-
viduelle ornamen-
tale Handschriften
zu erzielen künst-
lerische Graphe-
logie, schliesslich,
den Schülern gün-
stigere Raumdis-
ponierungen und
Fleckenpropor-
tionen einzuüben
Rücksicht auf die Schwarz-Weiss-Kontrastwirkung und Stellen von Schrift
in den Raum.
Ein Kurs für Übungen im Photographieren und im Gebrauche des
Skioptikons für Schulzwecke Instruktor Professor Heinrich Kessler der
graphischen Lehr- und Versuchsanstalt in Wien; Assistent Rudolf Zima.
Aus den Salzburger Fachkursen x9o3, Entwurf für ein Eckbuflex, von M. jäger
Aus den Salzburger Fachkursen 1903, Entwurf für ein Hotelzimmer von j. Stefurcac
Die Aufgabe dieses Kurses ging dahin, die Kursteilnehmer einerseits
in die Photographie einzuführen, da diese für das gewerbliche Leben
einen stets steigenden Wert gewinnt, anderseits aber, um dieselben
mit dem Gebrauche des Skioptikons für Schulzwecke und mit der Her-
stellung von Diapositiven vertraut zu machen, da beabsichtigt ist, den
Kunstformenunterricht an gewerblichen Lehranstalten, der bisher wenig
befriedigende Resultate ergeben hat, künftighin durch Vorführung von
zahlreichen Projektionsbildern erfolgreicher zu gestalten. Zu diesem
64
flNSTUßEHUS RUSTENH
IFHIÄBEIHÜU BLHU
WHNMJELß
Aus den Salzburger Fachkurscn X903, Entwurf für eine Trinkstube von V. Delneri
Zwecke ist vom Ministerium für Kultus und Unterricht eine Reihe von
grösseren Lehranstalten mit Skioptikonapparaten ausgestattet worden.
KLEINE NACHRICHTEN 50
ERLINER DEKORATIVE CHRONIK. Im Hohenzollern Kunstgewerbe-
haus ist eine ausserordentlich reiche Ausstellung neuer und älterer Schrnuckwerke
von Lalique in persönlicher Anwesenheit des Künstlers eröffnet worden. Auf der Weltaus-
stellung und in den Museen empfing man den Gesamteindruck dieser Phantasie-
dichtung, die ihre Träume und Vorstellungen in Gold und Silber, in Email und Edelgestein,
in Schmuck- und Nutzgerät, in Kämmen, Uhren, Ketten, Ringen, Armbändern schwel-
gerisch ausspricht.
Nach den rein ästhetischen Bewertungen, nach dem Wunsch, die seltsame Magie
dieser Sümmungskunst eines Edelschmiedes in Worten festzuhalten, regt sich jetzt die
Wissbegierde nach den Mitteln und Techniken, mit denen sie arbeitet. Und dies
Interesse kann man gerade in dieser Ausstellung befriedigen. In unmittelbarer Nähe
hat man die Stücke, man darf mit Rihlender Hand ihre Flächen prüfen und das Wesen
ihrer Fügung und Gestaltung studieren.
-.., e. ..... ....... .......... ....5
der Einsteckkämme anbrachte.
Von zartem Goldgeäder durch-
zogen schimmerten die trans-
parenten Glasflüsse, ver-
schwimmenden Wolkenbildern,
Waldlandschaften in Dämmer-
licht gleich. Sie erschienen in
ihrer Mischung aus Metallinien
und Schmelzfüllung wie delikate
Miniaturausgaben Tiffanyscher
Opaleszenzfenster.
Transluzides Email findet
sich auch unter den Arbeiten
dieser Ausstellung. Blätter bildet
Lalique gerne mit ihm nach. Das
Netzwerk der Blattrippen wird
durch Goldgespinnst dargestellt,
in das sich der leuchtende Fluss
ergiesst.
Daneben aber tritt diesmal
das opake Email auf. Und Lalique
hat es verstanden, die an sich
etwas tote Masse dieses undurch-
Aus den Salzburger Fachkursen xgog, Entwurf für ein Schreib-
sichtigen gleichsam versteinerten zimmer von Moser
und erstarrten StoEes wunderbar
zu beleben und zu nuancieren. Er
entwickelt eine Überfangstechnik in Email. Er giesst mehrere verschiedenfarbige Flüsse
übereinander und arbeitet dann aus der Doppelschicht Wirkungen heraus in besonderer
Übergangstönung und zu der koloristischen kommt noch eine Flächenbehandlung mit
Aufrauhung, Kerbung, Maserung, wie es der jeweilige Charakter des Motivs verlangt.
Beispiele illustrieren das deutlicher. Die Verbindungsglieder eines Brasseletts sind
grün emailliert, aber keine monotone Füllung bieten sie, sie sind rauh bearbeitet, an
manchen Stellen ist der matte Goldgrund leicht angedeutet, herausgeschabt. Dies wellige
Grün-Goldige erinnert an die moosige Padna verwitterter Steine, auf der die Sonne
spielt.
Ein Uhrgehäuse hat als Deckelschmuck emaillierte Blumenglocken, über ihr
Gezweig kriecht ein Käfer. Seine Flügeldecken sind tiefbraun, sie schattieren sich heller
werdend zum Rande ab und zu dieser Emailabtönung gesellt sich die unendlich diskrete
Flächenbehandlung. Kaum sichtbar ist sie, fährt man aber mit dem Finger darüber, so
fühlt man die rippige Narbung, die dem natürlichen Vorbilde der hornigen Flügelschalen
liebevoll nachempfunden ward.
Vor allem gelungen ist die malerische und skulpturale Kleinkunst im opaken Email
an einem anderen Uhrgehäuse. Es ist verwandt jener vollendeten Uhr aus der Pariser
Vitrine mit dem unterlegten Filigrandurchbruch des Deckels. Auch diese zeigt durch-
brochene Arbeit. Aber sie ist robuster. Aus Zweigmotiven, unregelmässig verschlungen,
64'
Aus den Salzburger Facbkursen 1903, Weisse Mäuse, Photographische Aufnahme
besteht sie. Zwischen dem Geäst sitzen kleine Hache Fruchtknollen. Sie sind aus opakem
Email, mattgrau mit violett verlaufendem Randkranz, und porig punktiert ist die Fläche.
Diese skulpturalen Nuancen bringt Lalique mit fabelhaftem Takt. Er reiht ein Halsband
aus Libellen, die ihre Flügel aneinander breiten. Die Flügel hat er aus Opalen schmal-
halmig geschnitten und das eigentümlich wogige Spiel der hauchzarten Haut, die durch
das festere Geäder zusammengehalten wird, brachte er rnit Hebung und Senkung durch
den Schnitt heraus.
Die Schnittkunst kommt diesmal vor allern den Kämmen zu gute. Meistens sind sie
aus Horn. Lalique färbt das Horn und aus dem vollen einfarbigen Stück holt er dann die
Wirkungen mit dern Schnitt heraus.
Bei einem braunen Kamrnansatz lässt er nur das Braun am Rand stehen, nach der
Mitte zu schneidet er die Fläche verdünnend so zu, dass das Braun nur in verkreuzten
geschlängelten Linien in dem herausgehobenen weissen Grunde erhalten bleibt.
Das Erlesenste der geschnittenen Stücke, ein Werk voll Kameenpoesie ist der Kamm,
auf dessen Bug aus dem Ganzen heraus ein Schwalbenfiug geschnitzt ist. Der Grund, von
dem sich die Schwingen in weichem Basrelief abheben, ist hauchfein geworden, schleier-
dünn, ätherleicht. Man fühlt das Schweben, und das Unkörperliche, Flirnmernde,
Verwehte wird noch nuanciert durch ganz kleine, über die Schwalben verstreute
Edelsteine.
Wenn man auch manchmal den Eindruck hat, dass dieser Künstler mehr für die
Wesen seiner Phantasie schafft, für princesses lointaines, byzantinische Kaiser-innen,
Heliogabale und für eine Salome oder eine Herodias, als für Geschöpfe bürgerlicher
Gegenwart, so wirken diese Stücke an sich betrachtet doch stets ausserordentlich
organisch, erwachsen, aus dem Ganzen geboren. Wie Lalique Flächen beseelt, wie er
Figurationen des Körpers, Bewegungsmotive meistert und händigt, das ist unver-
gleichlich.
Figürliches wendet er mit grosser sicherer Freiheit ornamental an. Die Glieder
einer Halskette haben ihr Motiv dem Chamäleon entliehen. Aber nicht als baroke
Kuriosität wirkt dies, nicht eine banale zoologische Kopie entstand, nur die originelle
Form, die Umrisskontur ward als Anregung benutzt, in Goldplättchen nachgeschnitten,
mattgrau emailliert und mit Brillanten illuminiert. So stilisiert Lalique auch einen Ring
aus Frauenleibern, und die Haarwellen fassen züngelnd einen Sternsaphir als
Bekrönung.
Tanzverschlingungen sind beliebt wegen der Grazie bewegter Butender Linien. Die
Loie Fuller schneidet Lalique in Elfenbein im wellig rieselnden Flügelkleide. Eine Ring-
kartusche Füllt er mit einer nur in Basrelief angedeuteten Tanzgruppe. Unsubstantiell
soll das sein, gleichsam nur vorübergehende Erscheinung auf der Oberfläche eines goldenen
Meeres. Deutlicher wird diese Absicht noch durch den Uhrdeckel gezeigt, dessen
Schmuckmotiv man mit dem Motto Rheintöchter" bezeichnen könnte. Natürlich ist es
auch ganz unstofflich. Lalique reizte das Gleitende, Spielende flüchtiger Linien im
flüssigen Element. Das variierte er. Seine Goldfläche ist wellig bewegt, es strudelt auf ihr
und aus dem Grunde taucht es weich veriiiessend auf. Die Nuance der Stimmungsnamen
Wellgunde, Woglinde ist in dieser Goldvariation restlos ausgedrückt.
Für die Abendausstellungen im Berliner Kunstgewerbemuseum ist im Lichthof
eine interessante Auslese antiker Knüpfteppiche sowie alter Stoffe aus allen Kulturen
veranstaltet worden. In einem schönen Exemplar sieht man jene Elitegruppe persischer
Teppiche repräsentiert, die vor allem in Wien so glänzend vertreten ist, die sogenannten
Tier- Jagd- Teppiche aus der Zeit der Safidendynastie. Um die Mitte des XVI. Jahr-
hunderts ist die Blütezeit dieser Knüpfarbeiten. Ihr Charakteristikum liegt in der starken
Beeinflussung durch Motive aus der chinesischen Kunst. Die chinesischen Fabeltiere,
der Phönix, das Kilin, der Drache erscheinen; die Wolkenbänder sind reichlich ver-
wendet; das Kugelomament, drei übereinandergestellte Kugeln über parallelen Bändern,
gleicht dem Emblem Buddhas und erinnert ebenfalls an chinesische Vorbilder. Das
berühmteste Stück aus dieser Familie ist der Jagdteppich aus dem Besitz des österreichi-
schen Kaiserhauses, den Bode in seiner lehrreichen Monographie Leipzig, H. Seemann
Nachf. beschrieben. Er gibt die Schilderung einer persischen Jagd mit Reitern zwischen
Löwen, Antilopen, Wildschweinen, Hasen, Füchsen, Hirschen. Zu diesen Motiven kommt
aber die chinesische Note zwei Drachen gähnen einen Phönix an und das ist das Wappen
der Mingdynastie, die von 1368 an drei Jahrhunderte fast China beherrschte. Der Berliner
Teppich zeigt auf cremefarbenem Grund in blau und rot Fabeltiere, besonders das Kilin,
das sagenhafte Einhorn.
Auch jenes Motiv des Mingwappens, Drachen und Phönix, finden wir in einem Stück
dieser Ausstellung. Es ist nicht von dem artistischen Geschmack der Farbenamateure, es
ist grobkörnig und hat sehr derbe gelbe und rote Koloristik, die Zeichnung muss als
primitiv charakterisiert werden. Aber dies Stück hat hohen historischen Sammelwert. Es
ist einer der ältesten Teppiche und seine Zeit ist genau zu bestimmen. Bode hat ihn nach
seiner glücklichen Methode der Konfrontierung mit Bildern nachgewiesen. Das Muster
dieses Teppichs erscheint abgebildet auf dem Fresko der Hochzeit der Findlinge von
Domenico di Bartolo zu Siena, das zwischen 1440 und 1444 entstand.
Eine andere Gruppe sind die persischen Teppiche, auf die europäischer Einfluss
gewirkt hat. Man erinnert sich dabei jener seltsamen chinesischen Porzellankollektion des
XVIII. Jahrhunderts, die vor einem jahre hier ausgestellt war und die ausgesprochen
europäischen Dekor, Chodowiecki-Genre, Empire-Motive, Musenalmanach-Ornamente
aufwies.
Rokokomedaillons finden sich auf asiatischen Teppichen, Fruchtkränze in der Art
der Luca della Robbia-Umrahmungen, grüngelb auf rotem Hintergrund. Das Merkwürdigste
aber stellt der sogenannte Holländerteppich dar. Von weicher Farbendelikatesse, Creme
mit mattrosa, zeigt er in den Ecken Schiffe mit Europäern, der Steuermann ist über Bord
gefallen und ein Haifisch schnappt nach ihm. Die Zeichnung ist in der eckigen Manier alter
Miniaturen gehalten.
Zwei Teppiche fallen auf durch die Fülle der als Einzelstücke gerahmten Motive, die
doch zu einer grossen Einheit sich verbinden. Sie haben auch den feinsten koloristischen
Reiz. Wie ein hauchiger Flaum liegt es über ihnen, der weiche mattleuchtende Schmelz
ist gleich den tiefen Tönen des Email cloisonne.
Die Wanderung durch die Stoffe ist eine Reise durch die Jahrhunderte. Fast die
grösste Überraschung kommt von den ältesten, von den Resten aus koptischen Gräbern
des V. und VIII. jahrhunderts.
490
Hier sind Leinenwirkereien, die in der Subtilität der Kleinkunst, im Schmelz der
Farben an japanische Stickereien erinnern; blaugrüne Fruchtmedaillons finden sich gleich
Gobelins viel späterer Kulturen. Ja, die Ornamente, der Hund, der Blumenkorb, der
Vogel, von Rankenwerk umrahmt, lässt an biedermeierliche Straminstickerei denken. In
vielen Varietäten sieht man die Samt- und Seidentapeten Italiens und Spaniens.
Besonders schöne Exemplare tragen das Granatapfelzeichen, Gold in liladunklem
Samt. Der Samt liegt meist auf Atlas- oder Seidengrund und wird in Mustern geschnitten,
so dass er erhöht über der Fläche stehen bleibt.
Neben der prunkenden Schönheit glänzender Epochen behauptet sich gut ein
schlichter gewebter Wollbehang aus dem Deutschland des XVI. Jahrhunderts. Rostbraun
zeigt er einen hellen Fries laufender Kinder, die Figuren sind kräftig Hächenmässig, rein
ornamental, man könnte fast sagen plakatmässig behandelt; dieser Vorhang sieht gewissen
modern-skandinavischen oder englischen Arbeiten den Friesen in Libertys Kinder-
zimmern sehr ähnlich.
Bei Keller und Reiner war eine Ludwig Richter-Gedächtnisausstellung, deren
Inszenierung Erwähnung verdient.
Man hatte diesen Bildern aus der grossväterlichen Kachelofenecke einen Stil- und
Stimmungsrahmen, nicht gerade peinlich getreu der Richter-Zeit, aber immerhin in der
Atmosphäre seiner Vorstellungswelt gegeben.
Kleine, niedriggedeckte Kojen lagen wie Puppenstübchen nebeneinander voll innig
philiströsem Hausrat, Kommoden, Kanapees aus gelbbraunem Birnbaum mit Rips und
geblümter Seide bezogen. Stutzuhren aus Alabaster standen auf den Wandbrettern und
jene Zeichen des bürgerlich gewordenen Klassizismus, Urnen aus hellblauem Wedgewood,
weisses Berliner Porzellan mit schmächtigen Empireguirlanden, Biskuitstatuetten des
Kaisers Alexander von Russland. Und gut stimmten zu dieser lieblich-verschollenen Zeit
Vogelers durchbrochene Türen mit dem Laubgehänge, die mit so feinem und sicherem
Gefühle alte Spinettweisen variieren.
Diese Feinschmeckerneigung zum alten Stil, die Vogeler der Worpsweder zeigt,
und die auch Thomas Theodor Heine halb gefühlsironisch, halb ernsthaft kultiviert, ist
Natur geworden in dem Russen Konstantin Somoff. Nach Einzelbegegnungen sieht man
jetzt sein Werk bei Cassirer ausgestellt. Sein Motto gibt die Unterschrift eines seiner
Bilder, das ein junges schwärmerisches Mädchen im Reifrock mit einer Handarbeit zeigt
Echo du temps passe.
Preziöse Lyrik liebt er, Parks mit Kugelbäumen und Statuen, Treppenwangen in
Kurven, geschnörkelte Gitter, zopiige Portale, Landhäuser mit farbigem Holzgitterwerk,
auf deren geschweiften Balkonen gefühlvolle Herren und Damen dem Sonnenuntergang
zusehen, gezirkelte Sentiments in gezirkelter Landschaft. Ein Dekorativer ist er, und seine
Handschrift beherrscht sicher die kulturellen Mittel, den Ausdruck jener Zeit. Die feine,
geperlte Kursiv, die er gern anwendet, hat die juweliersfinesse, die man im Strich Aubray
Beardsleys bewundert. Seine Farbengourmandise, seine Mischungen aus bleu mourant,
altrosa, mattgelb sind schmeichlerisch.
Er hat, seine Art selbsterkennend, auch objets d'art komponiert Graphisches, Theater-
zettel von sicherer Lettern- und Raumwirkung; kokette Ex-libris aus der Boudoir-
atmosphäre, sehr weich, frauenhaü mit Fächern, Spiegeln, Perlenschnüren, Recamier-
Sophas. Emailkompositionen reizten ihn zu schwelgerischen triefenden Phantasien.
Theophil Gautier und Puschkin bildete er zärtlich nach und der Silhouettenstil alter
Almanache lockte ihn.
Persönlich schwingendes Nacherleben ist in diesem Künstler.
Die Sezessionsausstellung der zeichnenden Künste" ist eröffnet worden. An-
regenden Genuss verspricht sie, sie bringt grosse Zyklen Besnard, Rodin, Orlik,
Kubin, Israels, Zorn, Whistler; sie bietet zum ersten Male in Deutschland eine Serie
Tumerscher Aquarelle, die denen im Erdgeschoss der Londoner National Galery nicht
491
nachstehen, und sie legt eine seltene Sammlung Aubray Beardsleyscher Original-
zeichnungen vor, zum Teil unveröffentlicht und unreproduziert, aus dem Besitz des
Verlages John Lane. Felix Poppenberg
LLUNGENA AUS DEM K. K. ÖSTER-
JMiIUiSEUM. so
WINTERAUSSTELLUNG. Die Winterausstellung des k. k. Österreichischen
Museums für Kunst und Industrie wurde am Samstag den 2x. November x9o3 um
Uhr Vormittags eröffnet.
"GESCHENKE AN DAS K. K. ÖSTERREICHISCHE MUSEUM.
Von Baron Nathaniel Rothschild wurden dem Österreichischen Museum zwei Türen
aus florentinischem Steinmosaik, zwei holzgeschnitzte und vergoldete fackeltragende
Löwen und ein Prunksessel im Stile der französischen Renaissance zum Geschenke
gemacht.
BESUCH DES MÜSEUMS. Die Sammlungen des Museums wurden im Monate
Oktober von 5103, die Bibliothek von 1738 Personen besucht.
KONKÜRSAÜSSCHREIBÜNG. Mit x. jänner 1904 gelangt am Lehrmittel-
bureau für kunstgewerbliche Unterrichtsanstalten am österreichischen Museum für
Kunst und Industrie" die Stelle eines Zeichners zur Besetzung.
Gefordert wird die künstlerische und technische Befähigung, Entwürfe und Detail-
zeichnungen für Objekte der Innendekoration selbständig zu schaffen.
Bewerber mit erfolgreicher praktisch-gewerblicher Tätigkeit geniessen unter sonst
gleichen Verhältnissen den Vorzug.
Gesuche um Verleihung dieser Stelle sind unter Angabe der Remunerations-
ansprüche an das Ministerium für Kultus und Unterricht zu stilisieren, mit den Studien-
zeugnissen oder beglaubigten Abschriften derselben, sowie mit einer zur Beurteilung
der Leistungen ausreichenden Zahl von Arbeitsproben Zeichnungen, Modelle, Photo-
graphien etc. zu versehen und bis längstens 15. Dezember 1903 bei der Oberleitung
des Lehrrnittelbureaus, Wien, I., Stubenring einzubringen.
LITERATUR DES KUNSTGEWERBES 51b
1. TECHNIK UND ALLGEMEINES.
ÄSTI-IETIK. KUNSTGEWERB-
LICHER UNTERRICHT so-
BRUNEAU, A. Un Cours d'Art applique aux Metiers.
Art Decoration, xo.
CHARPENTIER, L. Les danses rnacabres.
nouvelle Revue, 15. Sept.
DORPI-l, N. V. Gesellschaft für dekorative Kunst in
Kopenhagen. Dekorative Kunst, Nov.
La
Der gewerbliche Fachunterricht in Ungarn. Wochen-
schr. d. N. Ö. Gew.-Ver.. 40; n. d. Pester Lloyd"
KOECHLIN, R. L'Art musulman. L'Art decoratif, Okt.
PRAETORIUS, C. Art in British New Guinea. The
Studio, Okt.
RÜCKLIN, R. Wieder eine Stilschwenkung? Deutsche
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nenden Künste. Ver sacrum, 1B.
VOLLMAR. H. Mittel zur künstlerischen Erziehung.
Norddeutsche Allgem. Zeitung. Beilage, zu.
WILLRICH, E. Kunstgewerbliche Betrachtungen im
Anschlusse an die Arbeiten A. Müllers. Innen-
Dekoration, Nov.
II. ARCHITEKTUR. SKULPTUR.
Baukunst, Moderne englische. Deutsche Kunst und
Dekoration, Nov.
BEISSEL, St. Die westfälische Plastik des XIII.
hunderts. Stimmen aus Maria Laach. 85'.
Jahr-
492
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Ausstattung des Wohnhauses. Innen-Dekoration,
Nov.
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vers 1625, Pir Francois Duquenoy, dit le Flamand.
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gasse, sowie ein neu aulgedecktes Wandgemälde
in Görlitz. Neues Lausitzisches Magazin, 78. Bd.
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Malmkrog. Korrespondenzblatt d.Vereins f. sieben-
bürg. Landeskunde, 8-9.
IV. TEXTILE KUNST. KOSTÜME.
FESTE. LEDER- UND BUCH-
BINDER-ARBEITEN so
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Lederfutterale. Zeitschr. f. christl. Kunst, 8.
ROBINSON, F. S. Embroidery. The House, Okt.
SCHNÜTGEN, A. Chormantelstickerei mit dem Toten-
tanz im Dorn zu Osnabrück. Zeitschr. I. christl.
Kunst. B.
v. SCHRIFT. DRUCK. GRAPH.
KÜNSTEso
BOUCHOT, H. Les Deux Cents Incunsbles xylo-
grsphiques du departement des estampes Biblio-
theque nationale. Origines de la gravure sur bois;
le Precurseurs; les Papiers; les lndulgences; les
Grandes Pieces" des cabinets Europe; Catalogue
raisonne des estampes sur hois et sur metal du
cabinet de Paris. Texte. In-q, XI-zör p. avec
Fig. Paris, Levy.
KLEEMEIER, Fr. j. Englische Büchersarnmler. Zeit-
schr. für Bücherfreunde, Okt.
KOMORZYNSKI, E. v. Zur Geschichte der Blume im
deutschen Buchtitel. Zeitschr. für Bücherfreunde,
0m.
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Zeitschr für Bücherfreunde, Okt.
SCHUR, E. Buchästhetik. Zeitschr. Flr Bücherfreunde,
01a.
SOISSONS, Count de.The Etchings ofCamille Pissarro.
The Studio, 0m.
WAY, T. R. Mr. Whistler as Lithographer. The
Studio, Okt.
VI. GLAS. KERAMIKso
BUSCH, C. von dem. Die Radierungen des Kanonikus
Busch aufAlt-MeissenerPorzellan. Monatsberichte
über Kunst und Kunstwissenschaft, IlI, Sag.
Die Fortschritte auf dem Gebiete der Glasindustrie im
Zusammenhange mit unseren Wohnstätten. Zentn-
Bl. f. Glas-Ind. u. Keramik, 606.
K. H. O. Daum Freres, Nancy. Deutsche Kunst und
Dekoration, Nov.
LEI-INER, H. Zur Kenntnis der römischen Terrakotta-
fabriken in Köln. Bonnerjahrbücher, Heft im.
PHILLIPS, F. W. Decorative Tiles. The Connoisseur,
Nov.
REQUIN, H. Histoire de la Faience artistique de
Moustiers. T. 191. In-q, XVI-3o4p. et 15 planches,
dont en couL, d'apr'es les dessins de M. Ed.
Garnier. Paris, Rapilly.
VII. ARBEITEN AUS HOLZ.
MOBILIEN so
BRÜGGEMANN, Fr., s. Gr. n.
GRAUL, R. Englisches Mobiliar im XVIII. jahrh. und
sein Einfluss aufDeutachland. Kunst und Künstler,
0m.
HARRACH, M. Die Wiederbelebung derIntarsia-Kunst.
Die Kunsthalle, IX, r.
SCHULZE, O. Hermann Kirchmayr,
Deutsche Kunst und Dekoration, Nov.
WlLLRICI-I, E., s. Gr. I.
Innsbruck.
IX. EMAIL. GOLDSCHMIEDE-
KUNSTsv-
BROWNING, N. E. Cymric Silver. The House, Okt.
Gillierons Nachbildungen myltenischer Altertilmer.
jahrbuch d. k. d. archäol. Instituts, XVIII, 3.
K.ILGSTERREICWSTAATSBAHNEII.
VXVSZNEGEWLÄNSCWLVSSVERKEHÜ3'MW'ßEMWWSLIWJÜÜ
Kürzeste Zugsverbindungen.
Giltig vom 1. 0mm 1903.
Wien-PontafebVenedig-Rom, Mailand-Genua.
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1. 0111111131 120a. FAä5ä2?N' 1. 011111131 190a.
S111 S111. 1111. Sch. S111. um" um" 511.1. S111. 11111. Sch. 9111.
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