ein seiner Schule angehöriger Künstler der Urheber sein konnte. Jedenfalls aber kann eine Beeinflussung durch dieses bedeutende Kunstwerk, welches 15:9 erschien, statt- gefunden haben. Näherliegend aber erschien es, den Künstler in der Nähe Zwickaus zu suchen, zum Beispiel in Wittenberg. Und die Titelblätter der in Wittenberg gedruckten Re- formationsschriften haben zum Teil eine grosse Verwandtschaft mit Augsburger Ornamenten. Die auf Seite 519 und 520 wiedergegebenen Bibel-Illustrationen, die sich in der Ornament- stich-Sammlung der Dresdener Kunstge- werbe-Bibliothek befinden, schienen dem Ver- fasser die Lösung zu bieten. Es sind dies zwei Illustrationen aus „Biblia, das ist: die gantze heilige Schrifft: deudsch. Gedruckt durch Hans Lufft 1560". Fol. Sie erscheinen dort Kunstgemrbüch: Ausstellung Klagenfurt auf Seite 268 und 286. Diese Bibel ist illu- xgo3, Tiersiudie von F. Gornik striert VOR ä und ß G E L v (GOttffiCd Die dargestellten Thronsessel zeigen Rück- lehnen, welche den Festwagen in Burgkmairs Triumphzug ähneln; die Details schliessen sich jedoch weitaus enger an unsere Ornamentfriese an, so zum Beispiel durch die Ausbildung der Akanthuszacken mit runden Aus- schnitten am oberen Ende, einzelnstehende Blätter an langen Stielen in eigenartiger Durchbildung, Gruppen von Rankenendungen und vor allem die Voluten am oberen Ende der Lehnen. Hierzu tritt der starre Aus- druck des Auges des Königs, der durch die eigenartige Anordnung der Pupille bewirkt wird und mit dem Ausdrucke der Meermenschen auf Seite 516 verwandt ist. Auch G. L.'s Wolken- bildungen gleichen den- jenigen in dem Begleit- bande der Ornamente. Nach dem Charakter der Ornamente könnte also G. Leigel als Zeichner angenommen werden, wenn die Lebensver- __ _ n Kunstgewerbliche Ausstellung Klagenfurt 1903, Schmuckschale von haltmsse des Kunstlers 1.1 Gomik