j. Dampf, Heiliger johannes als Kind In demselben Salon sah man auch eine Bronze in verlorener Form gegossen: „Das Herz erwacht." Ein sitzendes junges Mädchen horcht der Stimme eines kleinen Amors, der ihm etwas ins Ohr flüstert. Das war das Vorspiel zu einer ganzen Reihe reizender Statuetten in kleinen Dimen- sionen, wie sie sich unseren Wohnungen leicht anpassen und daselbst einen intimen Schmuck bilden. Der Künstler benützte sein Reisestipendium dazu, die her- vorragendsten Galerien Europas zu besuchen. Hauptsächlich hielt er sich in Spanien auf, dann in Tanger, wo er ausser anderen Werken das wunderbare, so vibrierende und malerische Wachsmodell „Vor der Fanta- sia" schuf, das in Bronze aus- geführt sich im Museum des Luxembourg befindet: Ein ara- bischer Reiter, kühn auf seinem Pferde sitzend, das vor Un- geduld und Feuer piaffiert. Er hatte übrigens schon früher seine Kenntnis des Pferdes durch eine Studie „In der Schmiede", ausgestellt im Salon 1885, dar- getan. Im Jahre I886 zeigte der Künstler ausser der „Fantasia" ein Marmor- werk, „Kokette": ein nacktes, aufrechtstehendes Weib hält mit den empor- gehobenen Armen die schwere Masse seiner Haare empor, während zu seinen Füssen, ein Sinnbild seiner treulosen Grazie, eine Katze auf dem Rücken liegend spielt und dem Weibe das Bein kratzt. Der Meister ist für dieses Werk, das vor Lebendigkeit zu beben scheint, mit Recht besonders eingenommen. Er für seine Person zieht es der Statue der „Diana, den Tod Aktäons betrauernd", die das folgende Jahr ausgestellt wurde, vor. Infolge der Krankheit eines Modells wurde dieses Werk nicht bis zu dem Grade der Durchbildung gebracht, der beabsichtigt war, aber es ist dennoch ebenso schön in der Form, wie durch den neuen tiefen