jedoch noch die Appels „LA"
hinzugefügt erscheint.
Nürnberg allein schuf Schüs-
seln in sogenannter Holzstock-
manier. Diese_ Schüsseln wurden
in einer Form von Messing,
Stein, Kupfer oder Eisen, in
welche die Zeichnung durch Tief-
ätzung hervorgebracht war, ge-
gossen und mit Stichel und Pun-
zen überarbeitet; eine Technik,
welche nur von 1550 bis etwa
r5go geübt wurde und zu ihren
besten Meistern einen Albrecht
Breisensinn 1' 1598 und Nikolaus
Horcheimer 1' 1583 zählte. Beide
sind durch mehrere Arbeiten ver-
treten.
Diese grossen Schüsseln
dienten wohl in der Regel als
_ Wandschmuck, wie die nicht
Schlesische: Zinnkrug mit Gravierungen in Art der seltenen orrichtungen
Spielkarten-Figuren, 2. Hälfte des XVLJal-irhunderts, S. D. F. Zeiggn, oder Sie wurden auf
Schaukredenzen gestellt. Die
Verwendung derselben als Essgeschirr, und in diesem Falle nur für Gebäck
und Früchte bestimmt, wird nur
bei besonderen festlichen An-
lässen stattgefunden haben. Klei-
nere Teller zum Präsentieren
des Nachtisches, Tortenplatten
und Ähnliches standen dagegen
in besseren bürgerlichen Häusern
im täglichen Gebrauch. Manche
der ersteren forderten den Gast
oft durch einen höchst originellen l
Spruch zu besonderer Beschei-
denheit auf, wie der kleine Prä-
sentierteller mit dem Jungfrauen-
adler Nürnbergs im Mittelstück
in der S. D. F., der die Mahnung
trägt: „Greif nicht nach allem,
was du siehst und nimm nicht
das, so für einen anderen in der
n , _ _ _ Adlerteller Enderleins, gegossen von Lorenz Appel,
Schussel hegt. - Sei nicht ein um mm 3,1; 1.1