Erinnerungsgabe der Abtei Ven-
döme, mit der Reiterflgur Geoffroy
Martels, S. D. F.
Handel zwischen der Türkei und den österreichi-
schen Ländern, hauptsächlich Steiermark, ver-
mittelte Ungarn und Steiermark ist heute der
ergiebigste Fundort derartiger Zinnarbeiten.
Von deutschen künstlerischen Arbeiten sind
noch zu nennen: Zwei kleine, 15g] datierte Löffel
mit der Marke des Formschneiders (Vereinigtes
A und B an einem Merkurstab), einer Marke,
welche uns auf niederrheinischen Steinzeugkrügen
aus dem Ende des XVI. Jahrhunderts wieder-
kehrt und unzweifelhaft ein und demselben
Künstler angehört. Der Stiel des Löffels läuft in
einer, ein Wappenschild mit eben besprochener
Marke tragenden Figur aus. Andere Löffel der
S. D. F. endigen in einem Blattkelch und sind
wohl schlesisches Erzeugnis.
Recht zahlreich sind in derselben Sammlung
Nürnberger Puppenteller vorhanden, von denen
einige dem Meister Enderlein zugeschrieben
werden können. Bezug auf solches Kinderspielzeug hat eine Verordnung
vom Jahre 1570, in welcher im Streite zwischen Kannengiessern und
Geschmeidemachern in Nürnberg zu Gunsten der letzteren entschieden
wird: „Die Geschmeidmacher dürfen nur Kindswerkh und Tockhenwerkh
(Puppen- und Spielzeug) machen, aber die Zinngiesser das, was man zum
Haushalt braucht, Salzschüssel, Teller, Salzfässel, Flaschen und Kannen."
Die S. D. F. bietet auch
in französischen Arbeiten
eine Fülle des Interessanten.
In erster Linie sind hier
Plombs histories zu nennen,
mit welchem Begriff der
Franzose eine ganze Reihe
von kleinen Gegenständen
aus reinem Zinn, reinem
Blei oder aus einer Kom-
position beider Metalle be-
zeichnet.
Es waren dies Ge-
dächtnismünzen, Abzeichen,
um sich als einer politi-
schen Partei angehörend
kenntlich zu machen, Mün-
zen für Arme (Mereaux
des pauvres), welche bei
Regensburger Teller, 1554, S. D. F.