Stockholm, Nordisches Museum, Stube aus Vingäker Gelb bringt wieder sehr feine Tonwirkungen hervor. Die Konturen sind mit eckigem, naivem Stilismus behandelt. Die F arbenfreudigkeit der Schweden ist auch an bemaltem Holzwerk wieder zu finden. Die grossen „Mangelhölzer" mit ihren reichen Kerbschnitt- ornamenten sind oft charakteristisch gefärbt. Die Bier- und Branntwein- bollen, tiefe runde Holznäpfe mit originellen Griffen und die Schneppen- Schüsseln zeigen starke Farben und gute Inschriften. Die Spinnrocken, Wiegen, Stühle, Truhen, welche den Wohnraum beleben, tragen charakteristisches Schnitzwerk, welches die Hauptform begleitet und betont, in welcher die Wirkung begründet liegt. Dass da der Kerbschnitt beim Flächenschmuck eine grosse Rolle spielt, ist im Norden traditionell. Auch bei stilisierten Tierformen an Enden und Vorsprüngen und bei Laubwerk ist eine Hächenmässige Behandlung die Regel, so dass eine Bemalung unschwer angebracht werden kann. Es ist diese letztere eine Übung, die aus dem Mittelalter stammt, in der Renaissancezeit eine Unterbrechung erlitt und später wieder aufgenommen wurde. Durchaus heidnische Motive haben diese Zeit überdauert und leben neben streng christlichen fort. Wenn wir diese Beobachtungen verfolgen wollen, werden wir sowohl in den übrigen Stuben auf Skansen (von denen wir noch eine aus Bollnäs in einer Abbildung vorführen), als insbesondere in den Sammlungen, welche den Stamm des Nordischen Museums bilden, reiche Ausbeute