A. Scharf? mit 15 Stücken, St. Schwartz und R. Mar- schall mit je 6 u. s. w. Die SAMMLUNG VON KUNSTINDUSTRIELLEN GEGENSTÄNDEN ist wäh- rend des jahres 1903 durch Widmungen zweier Wiener Kunstsammler bereichert worden. Aus einem Legate des im Jahre 1902 verstor- benen Herrn Karl Gold- schmidt stammen 3x Ob- jekte zum Teil von hervor- ragendem Kunstwert. Zu den wertvollsten Stücken dieses Legates gehört ein Räuchergefäss aus gold- tauschiertem Eisen, das aus der Sammlung Gatterburg- Morosini inVenedig stammt. Seine seltsameForm erlaubt nicht, die einstige Bestim- mung mit Sicherheit festzu- stellen, doch liegt die Ver- mutung nahe, dass es ur- sprünglich als Standspiegel gedient hat, wobei dann später die Spiegelliäche durch eine goldtauschierte Platte ersetzt worden ist. Die hohe technische Voll- endung macht dasStück, das seinem Stil nach als eine oberitalienische Arbeit des Cinquecento erscheint, zu einem der kostbarsten Erzeugnisse der subtilen Technik. Aus der Sammlung Spitzer stammt einWaid- besteck, dessen Griffe und Scheide mit grünem Email translucide mit überaus zarten silbernen Ornamenten geschmückt sind. Der Stil der Ornamentik deutet auf eine deutsche Arbeit der zweiten Hälfte des XVLjahrhunderts. Unter den drei Standuhren wäre eine süd- deutsche Arbeit aus dem Jahre 1575 besonders hervorzuheben: derStänder von einer Figur der Daphne gebildet, während der Fuss mit kleinen Reliefs im Stile der deutschen Klein- meister verziert ist. Eine andere kleine Standuhr mit zwei vergoldeten Reliefs (Taten des Herkules) trägt den Namen des Verfertigers, Hans Gruber, und nebst dem Meisterzeichen die Jahreszahl x574. Wegen ihrer tadellosen Erhaltung und besonderen Form verdient ferner eine Terrine mit venezianischem Kupferemail Erwähnung. Eine Reliquienbüste aus Elfenbein und vergoldetem Kupfer, aus der Wiener Sammlung Sax stammend und wohl als spanische Arbeit vom Ende des XV. ]ahrhunderts in Anspruch zu nehmen, bedeutet eine überaus wertvolle Bereicherung der kaiserlichen Sammlungen. Die Idealbüste eines römischen Imperators ist inschriftlich als Werk des Simone Bianco, eines venezianischen Bildhauers, der in der Kunstliteratur des Cinquecento eine gewisse Rolle spielt, gesichert. Nebenher seien ein vergoldeter Silberbecher mit dem Wappen des Philipp von Sigesdorf (deutsch, XVI. Jahrhundert), ein Tapisserie-Rücklaken mit jagddarstellungen (deutsch, XV. Jahrhundert), sowie eine schöne, goldtauschierte Eisentruhe (deutsch, XVI. jahr- Johann Ender, gemalt von Eduard Ende: (Hofmuseum in Wien)