202 geschrittene Skizze gesehen, nicht sehr gross, aber in dieser Skizze waren alle Qualitäten des Künstlers, von dem ich den Lesern eine Idee zu geben versuchte, in der vorteilhaftesten Weise vereinigt und mit dem höchsten künstlerischen Empfinden ausgedrückt. In ihr waren zahlreiche Schattie- rungen von nur zwei Farben, gelb und grün, zu einem harmonischen Ganzen verbunden. Ich hoffe, dass dieses Gemälde bald in dem köstlichen Bau der Societe nationale des Beaux-Arts ausgestellt werden wird. ALTWIENER PORZELLAN VON 1718x1744 UND DIE ALTWIENER PORZELLANPLASTIK AUF DER AUSSTELLUNG IM K. K. OSTER- REICHISCHEN MUSEUM SCP VON DR. ED- MUND WILHELM BRAUN-TROPPAU 30' langer Mühe ritzte am 3. Mai 171g freudig aufatmend der Modelleur jener Schokolade- einsatztasse des Hamburger Museums (Wiener Ausstellung, Katalog Nr. 165) in sein Werk bevor es in den ersten Brand kam, die In- schrift: „Gott allein die Ehr' und sonst Keinem mehr". Es war Wohl das erste gelungene Stück der neuen Wiener Porzellanfabrik und man pflegte gerne derartige Objekte besonders zu zeichnen. So besitzt das Berliner Kunstge- werbemuseum einen Schokoladebecher, eben- falls ein Probestück, mit japanisierender Malerei, der aber wohl Meissener Ursprungs ist und das Datum 20. August 1719 trägt. Es ist hier nicht der Platz, die schwere Zeit der ersten Jahre in der Wiener Manufaktur zu schildern, bis es Du Pacquier, dem Besitzer, endlich gelang, eine ent- sprechende Masse und Glasur zu erreichen. Es scheint aber, als seien seit Beginn des Jahres 1721 technisch und künstlerisch die Krisen überwunden gewesen. Dafür spricht eine Fünftingervase, wie man sie wohl nennt, ein fächerförmiges Blumengefäss mit fünf Röhren und geschwungenen Kamel- kopfhenkeln, offenbar die Nachahmung eines derartigen Delfter Vorbildes, wie sie zum Beispiel gegen Ende des XVII. Jahrhunderts Louys Fictoor erzeugte. Der Bauch der Vase trägt einerseits eine gekrönte Ligatur, andrerseits ein Wappen. Einfacher japanisierender Ranken- und Blütendekor in Blau unter der Glasur und Manganfarbe schmückt die fünf Ausläufer für die Blumen und auf dem Boden steht in Mangan die Inschrift: Vienne 12. July 1721. Es ist dies Nr. 136 des Catalogue of a Collection of Continental Porcelain des Sir A. W. Franks im Bethnal Green Museum, nur hatte Franks falsch gelesen und schreibt in seinem Kataloge 1771. Dr. Pazaurek in Reichenberg