liess die Vase und die Inschrift photographieren - ich verdanke seiner Freund- schaft beide Auf- nahmen - und ein Blick auf die Inschrift lässt die- selbe sofort als 1721 erkennen, ganz im Einklang mit Masse, Form und Dekor. Im ersten Zim- mer der Ausstel- lung stehen wir gleich vor einer grossen Leistung der jungen Fabrik. Es ist das Porzellanzimmer des Grafen Guido Dubsky in Brünn; respektive einige Teile desselben sind ausgestellt. Die Gesamt- ansicht bietet unsere Abbildung auf S. 203. Die erste Nachricht über dieses Zimmer gab der Direktor des Mährischen Gewerbe- museums, Architekt Julius Leisching, in den Mitteilungen seines Museums (1902). Er stellte einige Notizen über Porzellanzimmer im allgemeinen zusammen und gab die historischen Details über das Palais, in dem das Zimmer zu Brünn sich befindet, sowie über seine Besitzer. Leider sind die Ergebnisse der histo- rischen Untersuchung negativ, wir wissen urkundlich gar nichts über Vorbesitzer, Besteller und Entstehung des Porzellanzimmers. Allein die Familientradition vermeldet, dass es aus kaiserlichem Besitz stamme. Über die Fabrik, die das Zimmer erzeugte, spricht sich Leisching sehr Wandleuchter aus dem Dubsky-Zimmer unbestimmt aus, die Masse scheint ihm von der sonst ihm bekannten frühen Wiener Masse zu divergieren, andrerseits schliesst er ganz richtig, dass wohl nichts übrig bliebe, als auf Wien zurückzugreifen, zumal, da an Meissen nicht zu denken sei. Nun, Leischings Vermutung von der Wiener Provenienz des Dubsky-Zimmers trifft zu. Es ist tatsächlich Wiener Porzellan. Dafür sprechen innere und äussere Gründe. Ich will der genaueren Ausführung in dem vorbereiteten Werke über Altwiener Porzellan nicht vergreifen und kann daher hier bloss andeuten. Zunächst haben wir verschiedene Gruppen und Entstehungszeiten anzunehmen, das heisst, die Herstellung dauerte längere Zeit, deshalb sehen wir auch ver- schiedene Entwicklungsstufen der Frühzeit vertreten, zuerst die Chinoi-