Bauernmädel auf Nr. 80 oder gar der Wiener Böttcher mit seinem Handwerkszeug (Nr. 125). Sie heissen auch „Böttcherkrüge" in der Ver- losungsliste von 1746. Weiterhin erzeugte man Weinfiaschen mit barocken Figuralen Stöpseln, dazuge- hörige Weinbecher, dann die beliebten kleinen Wer- mutbecher (zum Beispiel Nr. 93), deren Form und Zweck uns das alte Inventar des Brühlschen Services erhalten hat, zylindrische, walzenförmige Bierkrüge (vgl.Abbildung eines solchen in dieser Zeitschrift 1903, S. 446, Katalog Nr. 144) von verschiedener Grösse, runde und ovale Platten, erster mit verschiedenen Einschnürun- gen, endlich tiefe und Hache Teller, alle diese meist nach Meissener Vorbilde. Wie in der sächsischen Fabrik finden wir auch eine Reihe von Prunkstücken, die im engsten Anschluss an die schönen Barockterrinen der damaligen Goldschmiede ent- standen sind; man kennt die durch J. Lessing konstatierte Beeinfiussung der Sulkowski-Terrine durch die Silberterrine des Augsburger Goldschmiedes joh. Biller in der königlichen Silberkammer zu Dresden. Die herrliche Föder- mayr-Terrine, eines der feinsten Stücke Altwiener Porzellans aus der Früh- zeit (Nr. 130), lässt ein derartiges Vorbild leicht erkennen, im plastischen Dekor sowohl, in der Bildung der Füsse, der Henkel, als im malerischen Schmuck, der dem zarten Relief der Silherarbeiten entspricht. Unter den nicht gerade sehr zahlreich erhaltenen silbernen Barockterrinen sei jene herrliche aus der hessischen Silberkammer, ein Werk des Strassburger Meisters L. Imlin (1720) erwähnt, weil es den Typus repräsentiert, der dem der Födermayr-Schale am meisten entspricht (abgebildet bei Luthmer, Gold und Silber, S. 247). Auf Vorbilder aus der Goldschmiedekunst gehen auch Stücke Standuhr aus dem Besitz des Grafen Clam-Gallas (Katalog Nr. 119)